Die Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker in Leipzig – ein Erfahrungsbericht

Die Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker in Leipzig – ein Erfahrungsbericht

Du möchtest eine Ausbildung zum Heilpraktiker machen und überlegst, ob du lieber naturheilkundlich oder psychotherapeutisch arbeiten willst? Warum nicht beides? Die Deutsche Heilpraktikerschule bietet die Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker an.

Ich selbst hatte mich vor vier Jahren für diese Ausbildung am Standort in Leipzig entschieden, da ich schon immer gerne ganzheitlich arbeiten wollte. Somit muss ich jetzt bei der Wahl meiner Therapieverfahren keine Abstriche machen. Das bringt letztendlich auch für deine Patienten erhebliche Vorteile. Die Einheit von Körper und Seele ist für den Genesungsprozess und das Verständnis von Krankheit und Krankheitsentstehung von entscheidender Bedeutung. Ob ganzheitliche Behandlung chronischer Darmerkrankungen, Begleitung in Lebenskrisen oder Stärkung des Immunsystems – mit der Ausbildung stehen dir viele Behandlungsmöglichkeiten für deine Patienten offen.

Ablauf der Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker

Naturheilkundlicher Unterricht

Der naturheilkundliche Unterricht findet im rotierenden System in den frei wählbaren Klassen statt. Diesen kannst du in Leipzig sogar hybrid (80 Prozent online, 20 Prozent in Präsenz) absolvieren. Hier lernst du alle schulmedizinischen Grundlagen, welche du für die amtsärztliche Überprüfung benötigst, sowie die körperlichen Untersuchungstechniken. Du bekommst auch Grundlagen etlicher Naturheilverfahren vermittelt, wie z.B.:

  • Homöopathie
  • Biochemie nach Dr. Schüßler
  • Segment- und Neuraltherapie (Quaddeln)
  • Irisdiagnose
  • Ohrakupunktur
  • Körperakupunktur
  • Eigenbluttherapie
  • Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)
  • Symbiose-Lenkung des Darms (Unterstützung einer gesunden Darmflora) und
  • Ausleitungsverfahren (wie z.B. Blutegeltherapie und Schröpfen).

Damit bekommst du einen Einblick, welche Naturheilverfahren du später in deiner Praxis anwenden und vertiefend erlernen möchtest. Ich habe besonderes Gefallen an Homöopathie, Biochemie nach Dr. Schüßler und Ohrakupunktur gefunden, in welchen ich mich z.T. derzeit noch weiterbilde.

Die Übung in Kleingruppen- bzw. Partnerarbeit kann hierbei eine sehr interessante und bereichernde Erfahrung sein, bei der du die Verfahren am eigenen Leib kennenlernen darfst (nicht musst!).

Die naturheilkundliche Ausbildung umfasst außerdem:

  • Marketing und Praxisführung
  • Grundlagen der Gesprächsführung
  • Arzneimittellehre und Praxishygiene.

Damit du für deine Praxisgründung bestens gerüstet bist. Das hat mir für den Start sehr geholfen, mich im Dschungel von Verordnungen, Rechten und Pflichten zurechtzufinden.

Psychotherapeutischer Unterricht

Der psychotherapeutische Unterricht findet im festen Klassenverband statt. Da hier viel in Kleingruppen gearbeitet und geübt wird, schafft dies eine sehr familiäre Atmosphäre.

Es werden:

  • die psychischen Erkrankungen nach der Klassifikation des ICD-10 gelehrt
  • sowie Einblicke in die verschiedenen Psychotherapieverfahren vermittelt.

Dies hilft bei der Entscheidung, welche Verfahren du später in deiner Praxis anwenden willst. Jene kannst du in Weiterbildungen vertiefend erlernen.

Ich habe schon während der Ausbildung nebenher eine Weiterbildung in EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) gemacht, womit ich jetzt in meiner Praxis arbeite. Ob systemische Ausbildung, Körperarbeit oder Traumatherapie – du kannst schauen, was zu dir passt.

Es findet viel praktische Übung in Form von Rollenspielen statt, welche das Gefühl für die Gesprächsführung und den Umgang mit deinen späteren Patienten bzw. Klienten fördert.

Nach der Hälfte der Ausbildung findet eine Zwischenprüfung statt. Hier wird das bereits erlernte Wissen geprüft. Außerdem bekommst du einen kleinen Einblick in die Prüfungssituation der schriftlichen Prüfung. Wenn du diese nicht bestehst, ist das kein Beinbruch. Aus Fehlern lernt man schließlich!

Am Ende der Ausbildung findet die schulinterne Abschlussprüfung statt. Hier wird der gesamte erlernte Stoff schriftlich in Form von Multiple-Choice-Fragen überprüft. Bestehst du die Zwischenprüfung und/oder die Abschlussprüfung, dann erhältst du am Ende (unabhängig von der amtsärztlichen Heilpraktikerüberprüfung) dein Beraterzertifikat über den psychologischen Berater.

Ich finde, dass sowohl die Ausbildung an sich als auch die erforderliche Gruppenselbsterfahrung sehr zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Es ist eine spannende Reise zu dir selbst, in der du auch dich besser kennenlernst.

Die amtsärztliche Prüfung

Wer die Ausbildung zum ganzheitlichen Heilpraktiker absolviert hat, kann sich für die amtsärztliche Heilpraktikerüberprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt anmelden. Die Ganzheitlichen Heilpraktikeranwärter (HPA) absolvieren die gleiche Prüfung wie die naturheilkundlichen HPAs. Eine reine psychotherapeutische Überprüfung findet nicht statt.

Die schriftliche Prüfung umfasst 60 Multiple-Choice-Fragen, für deren Beantwortung du 120 Minuten Zeit hast. Das erfordert viel Lerndisziplin, aber mit der Hilfe der App der Deutschen Heilpraktikerschule, der Online-Prüfungsvorbereitung, dem Übungsfreitag und etlicher alter Prüfungsfragen aus den vergangenen Jahren kannst du dich darauf optimal vorbereiten. Da ich die Ausbildung neben meinem Job machte, brauchte ich neben Arbeit und Familie effektiv ein halbes Jahr Vorbereitungszeit für die Prüfung.

Hast du diese bestanden, bekommst du eine Einladung zur mündlich-praktischen Überprüfung. Hier wird dein Wissen anhand von Beispielen aus der Praxis geprüft. Neben der körperlichen Untersuchung wird auch Wissen über die Zusammenhänge bei der Krankheitsentstehung, gesetzliche Vorgaben und Rechtskunde abverlangt. Wenn du schon Vorerfahrung im Umgang mit Patienten mitbringst, ist das optimal. Falls nicht, hilft dir an dieser Stelle das Üben in einer Lerngruppe oder mit einem festen Lernpartner. So könnt ihr euch optimal gegenseitig unterstützen und zusammen macht Lernen viel mehr Spaß. Hast du diese Hürde auch geschafft, erhältst du deine Heilerlaubnis. Die Freude war grenzenlos, als meine Lernpartnerin und ich beide unsere Prüfung bestanden hatten.

Dem Traum von der eigenen Praxis steht nun nichts mehr im Weg. Jetzt, ein Jahr später, ist meine Praxis eröffnet. Auch hier stand mir die Schule mit Rat stets zur Seite. Der nächste aufregende Weg hat begonnen und mittlerweile kann ich mein Wissen an die Schüler weitergeben.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Heilpraktikerausbildungen:

Dieser Beitrag wurde von Lydia Barall verfasst.

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