Yes, die Prüfung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde ist bestanden – aber was mache ich jetzt damit?

Yes, die Prüfung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde ist bestanden – aber was mache ich jetzt damit? Für die schriftliche und mündliche Heilpraktikerüberprüfung muss man ziemlich viel medizinisches Wissen büffeln. Daher war es mir wichtig, eine Ausbildung zu machen, die mich auf dem Weg zur Prüfung begleitet und mir alle wichtigen Inhalte vermittelt. Im Unterricht wurde der gesamte menschliche Körper von oben bis unten und links nach rechts unter die Lupe genommen – Anatomie, Physiologie, Pathologie hoch und runter. Okay, nun habe ich all dieses schulmedizinische Wissen, aber reicht das aus, um mit Patientinnen und Patienten zu arbeiten? Nein, denn dazu müssen naturheilkundliche Verfahren erlernt werden.

Naturheilkunde an der Deutschen Heilpraktikerschule in Leipzig

Neben den vielen schulmedizinischen Inhalten gab es Praxisseminare zu unterschiedlichen naturheilkundlichen Themen. Dabei konnten wir uns selbst ausprobieren und gewannen erste Einblicke in die Arbeit eines Heilpraktikers. Zuerst wurden die Grundprinzipien eines Verfahrens erläutert und dann hatten wir die Gelegenheit, zu üben, zu üben und nachmals zu üben – zuerst unter Anleitung und dann selbstständig. Der Übungsraum stand uns dafür (fast) jederzeit zur Verfügung.

Körperliche Untersuchungen und Injektionstechniken

Als Heilpraktiker*in muss man Erkrankungen verschiedenster Organsysteme erkennen und diagnostizieren können. Dafür ist unter anderem die körperliche Untersuchung essenziell.

Im Praxisseminar:

  • horchten wir unter anderem Herz, Lunge und Darm ab,
  • bestimmten die Größe der Leber,
  • testeten die Hirnnerven und Reflexe,
  • erlernten diagnostische Testverfahren und Körperzeichen wie die Appendizitisdruckpunkte und vieles mehr.

Dabei wurde jedes Organsystem abgedeckt, sodass die Patientinnen und Patienten ganzheitlich betrachtet werden können.

Auch Injektionstechniken standen auf dem Stundenplan. Wir lernten, wie man Blut aus der Vene abnimmt und wie man i.v., i.m., s.c. und auch i.c. injiziert. Dabei gab es bei jedem Praxisteil mindestens eine Person, die kein Blut sehen konnte und sich kurz hinlegen musste. (In diesem Fall war ich das selbst). Mit der Zeit habe ich mich an den Anblick gewöhnt und sogar selbst Blut abgenommen.

Körperliche Untersuchungen und Injektionstechniken können auch in der Heilpraktikerüberprüfung sowohl schriftlich als auch mündlich abgefragt werden.

Die naturheilkundlichen Verfahren

Im naturheilkundlichen Unterricht lernten wir die Ausleitungsverfahren. Dazu gehören unter anderem:

  • das Schröpfen,
  • Blutegelbehandlung,
  • Aderlass
  • und das Baunscheidtieren.

Natürlich musste nicht jeder alles machen, man konnte auch einfach nur zuschauen oder sich selbst behandeln lassen. Ausleitungsverfahren setzen Impulse zur Selbstheilung des Körpers. Dabei werden unter anderem Reflexzonen z.B. durch das Aufsetzen von Schröpfköpfen stimuliert.

Des Weiteren lernten wir die Grundprinzipien der Irisdiagnose kennen. Dabei schaut der Therapeut oder die Therapeutin seinen Patienten*innen tief in die Augen und erkennt bestimmte Zeichen auf dessen Regenbogenhaut. So können gewisse Veranlagungen zu Erkrankungen festgestellt werden. Die Irisdiagnose kann außerdem Aufschluss über geeignete Therapieverfahren geben.

In der Phytotherapie geht es um die Behandlung von Erkrankungen mittels Pflanzen in verschiedensten Formen, z. B. in Kapseln, Auszügen oder als Tees. Hier wirken die unterschiedlichen Wirkstoffe der Pflanze auf stofflicher Ebene.

Hingegen wird in der Homöopathie mit der Information bestimmter Stoffe gearbeitet. Auch die Wirkweise von Schüßler-Salzen wurde besprochen und die unterschiedlichen Salze sowie deren Anwendungsbereiche vorgestellt.

Zu guter Letzt durften wir uns gegenseitig noch einmal pieken in den Seminaren zur Ohr- und Körperakupunktur.

Zu jedem Verfahren wurden jeweils die Indikationen sowie auch die Kontraindikationen vermittelt, sodass eine Anwendung möglichst gefahrlos erfolgen konnte.

Fazit

Durch den Unterricht in naturheilkundlichen Verfahren konnte ich erfahren, mit welchen Methoden ich mich als zukünftige Therapeutin wohlfühle und welche ich in meiner Praxis anwenden möchte (oder eben auch nicht). Das Feld der Naturheilkunde hat so viele Facetten. Da kann die Entscheidung manchmal überfordernd sein.

Zum anderen kann ich jetzt, nach bestandener Prüfung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde, sofort in die Praxis starten. Ich habe einen kleinen Werkzeugkoffer in der Hand und kann aus verschiedenen Methoden schöpfen. Damit ist der Grundbaustein für die Arbeit in der eigenen Praxis gelegt.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Marie-Luise Conrad verfasst. Sie ist Absolventin der Ausbildung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde in Leipzig.

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