Checkup Anatomie: Der Hirnstamm: In unserer neuen Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie für die einzelnen anatomischen Strukturen begeistern.
Der Hirnstamm
Werfen wir einen Blick zurück. Nicht in die Geschichtsbücher, sondern in die Anfänge unserer Evolution. Gehen wir auf dem Zeitstrahl ca. 500 Millionen Jahre zurück, sehen wir, wie sich die ersten Wirbeltiere im Meer und nachfolgend außerhalb des Meeres entwickelten. Kennzeichnend für alle Wirbeltiere, wozu auch der Mensch gehört, ist unter anderem der Hirnstamm. Der Hirnstamm ist der älteste Teil des menschlichen Gehirns.
Macht der Hirnstamm bei einigen Reptilienarten fast den größten Teil des Gehirns aus, ist er beim Menschen die verbindende Struktur zwischen Großhirn und Rückenmark. Der Hirnstamm kann grob in unterschiedliche Bereiche bzw. Funktionseinheiten unterteilt werden:
- Mittelhirn (Mesencephalon)
- Brücke (Pons)
- verlängertes Mark (Medulla oblongata)
Die Medulla oblongata ist der Übergang zwischen Gehirn und Rückenmark. Hier kreuzen beispielsweise 80 Prozent der motorischen Nerven (Nerven für bewusste Bewegungen) auf die Gegenseite.
Welt-Parkinson-Tag
Zum Welt-Parkinson-Tag am 11. April schauen wir uns den Teil des Mittelhirns an, der ursächlich für die Symptomatik der Parkinson-Krankheit ist: die Substantia nigra (lat. niger: schwarz).
Durch einen hohen Melanin- und Eisengehalt der Zellen der Substantia nigra erscheint diese im Gegensatz zu anderen Strukturen des Gehirns wesentlich dunkler und erhielt dadurch ihren Namen.
Die Substantia nigra ist ein wichtiger Teil der Nervenreizbildung zur Ausführung und Koordinierung von Bewegungen. Außerdem produziert sie einen Neurotransmitter für die Nervenfasern des koordinierenden Systems: das Dopamin.
Dopamin
Dopamin wird zwar noch in anderen Geweben gebildet wie im Nebennierenmark, Hypothalamus und anderen Gehirnabschnitten, fällt jedoch die Dopamin-Bildung in der Substantia nigra aus, kommt es zur Symptomatik der Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson).
Durch den Mangel des Neurotransmitters Dopamin kommt es beim Morbus Parkinson zu Störungen zu Beginn, bei der Ausführung sowie bei der Koordinierung einer Bewegung. Dadurch, dass Nervenreize des koordinierenden Systems durch einen Dopamin-Mangel nicht mehr bis zum Muskel weitergeleitet werden, kommt es zur typischen Parkinson-Symptomatik:
- Akinese (Bewegungsarmut)
- Rigor (erhöhter Muskeltonus) und
- Ruhetremor (Zittern in Ruhe)
Alle drei Symptome des Morbus Parkinson erkennen Sie an Betroffenen, wenn diese beispielsweise kleine Trippelschritte ausführen, zwischen den Schritten innehalten und dann weiterlaufen. Oder Sie erkennen im Gesicht eines Parkinson-Patienten eine oftmals fehlende Mimik oder auch zitternde Bewegungen mit den Händen und Fingern, die beim gezielten Greifen nachlassen.
Die Ursache des Dopamin-Mangels beim Morbus Parkinson ist noch nicht gänzlich geklärt; man vermutet, dass hier verschiedene Faktoren zusammenkommen wie etwa genetische Komponenten, Umwelteinflüsse oder auch schwere Verletzungen des Gehirns.
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Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.