Checkup Anatomie: Die Blutversorgung des Gehirns

Checkup Anatomie: Die Blutversorgung des Gehirns: In unserer Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie auf einzelne anatomische Strukturen aufmerksam machen oder Sie für diese begeistern.

Wie wird das Gehirn mit Blut versorgt?

Hatten wir uns bereits den Hirnstamm einmal genauer angeschaut, legen wir heute den Fokus auf die arterielle Blutversorgung des Gehirns.

Unser Gehirn benötigt überproportional viel Sauerstoff und Energie im Vergleich zu seinem Anteil an der Körpermasse. Sinkt die Versorgung mit Sauerstoff, kann es leicht zu ersten Symptomen kommen – sinkt die Versorgung weiter, besteht die Gefahr eines Schlaganfalls.

Daher gewährleisten vier große Arterien die arterielle Blutversorgung des Gehirns, und zwar:

  • von der rechten und linken inneren Halsschlagader (Arteria carotis dextra et sinistra), die jeweils der gemeinsamen Halsschlagader entspringt. Diese ist am seitlichen Hals gut tastbar.
  • von der rechten und linken Wirbelarterie (Arteria vertebralis dextra et sinistra). Diese Arterie verläuft jeweils durch kleine Kanäle in den Querfortsätzen der Halswirbelkörper hoch in die Schädelhöhle.

Was geschieht bei einer Unterversorgung des Gehirns?

An der Hirnbasis vereinigen sich Äste dieser vier Arterien mittels Verbindungsarterien zu einem Gefäßkranz, dem Circulus arteriosus willisii. Von diesem Gefäßkranz wiederrum ziehen weitere Arterien in jeden Bereich des Gehirns.

Der Circulus arteriosus willisii trägt zu einer gleichmäßigen Durchblutung des Gehirns bei. Die Gewährleistung dieser gleichmäßigen Durchblutung ist immens wichtig. Denn bereits nach 20 Sekunden ohne Sauerstoff werden Gehirnzellen in einen „Spar-Modus“ versetzt. Dies führt zur Bewusstlosigkeit.

Nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff sterben Hirnzellen ab und es kommt zu einem Schlaganfall und meist zu irreparablen Hirnschäden.

Bereits wenn eine der vier versorgenden Arterien verstopft ist, kann dies eine akute Sauerstoffunterversorgung und einen Schlaganfall (Apoplex) zur Folge haben.

Symptome eines Schlaganfalls

Wie können wir einen Schlaganfall erkennen?

Verdächtig sind Symptome, die ganz plötzlich einsetzen:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • einseitige Lähmungen
  • einseitig herabhängender Mundwinkel
  • Verwirrtheit
  • undeutliche verwaschene Sprache
  • plötzliche Sehstörungen

Was können Sie bei einem Schlaganfall tun?

Werden Sie Zeuge von Symptomen eines Schlaganfalls, scheuen Sie sich bitte nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Je schneller der Betroffene in klinische Behandlung kommt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich von seinem Schlaganfall erholt. Je länger die Gehirnzellen jedoch ohne Sauerstoff sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Betroffene durch seinen Schlaganfall Folgeschäden davonträgt.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall wird der Betroffene meist mit Blaulicht in die nächste Klinik mit einer „Stroke Unit“ gebracht – in eine Einrichtung, die auf Betroffene mit Schlaganfall ausgerichtet ist.

Im Falle eines Schlaganfalls heißt es also nicht „Zeit ist Geld“, sondern „Zeit ist Gehirn und Leben“.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.

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