Checkup Anatomie: Die Hirnnerven: In unserer Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie auf einzelne anatomische Strukturen aufmerksam machen oder Sie für diese begeistern.
Die Hirnnerven
Waren in den letzten Blogbeiträgen die Durchblutung des Gehirns und die Hirnhäute in unserem Fokus, möchten wir Ihnen diesen Juli die zwölf Hirnnervenpaare vorstellen.
Die Hirnnerven heißen Hirnnerven, da sie direkt aus Nervenzellansammlungen im Gehirn entspringen. Alle übrigen Nerven entspringen dem Rückenmark und werden somit als Rückenmarksnerven bezeichnet.
Die zwölf Hirnnervenpaare werden – entsprechend ihrer Austrittsstelle im Gehirn von kranial nach kaudal (von oben nach unten) – mit römischen Ziffern durchnummeriert. Sie versorgen den Kopf und den Hals. Der Nervus vagus, der zehnte Hirnnerv und wichtigster Anteil des Parasympathikus, zieht sogar bis in den Bauchraum.
Aber schauen wir uns die Hirnnerven einzeln an.
Die zwölf Hirnnerven
- I. Nervus olfactorius: Riechnerv
- II. Nervus opticus: Sehnerv
- III. Nervus oculomotorius: Steuerung Augenbewegungen, Augenlid und Regenbogenhaut (reguliert also die Pupillenweite)
- IV. Nervus trochlearis: Augenbewegungen
- V. Nervus trigeminus: seine drei Äste leiten sensible Informationen des Gesichtsbereichs und Mundraums zum Gehirn; Steuerung der Kaumuskulatur
- VI. Nervus abducens: Steuerung Augenbewegungen
- VII. Nervus facialis: Steuerung der Gesichtsmimik und Kopfdrüsen wie z.B. Tränendrüsen
- VIII. Nervus vestibulocochlearis: leitet Reize aus dem Hör- und Gleichgewichtsorgan zum Gehirn
- IX. Nervus glossopharyngeus: reguliert den Schluckakt sowie die Ohrspeicheldrüse
- X. Nervus vagus: Regulation vieler innerer Organe, Hauptnerv des Parasympathikus (Ruhe und Verdauung)
- XI. Nervus accessorius: steuert Bewegungen der Nacken- und Schultermuskulatur
- XII. Nervus glossus: Regulation der Zungenbewegungen
Die Bedeutsamkeit des Auges
Dem aufmerksamen Leser wird jetzt nicht entgangen sein, dass für die Augenbewegungen gleich drei (!) Hirnnerven verantwortlich sind. Das Auge stellt das wichtigste Sinnesorgan des Menschen dar. Die kleinen Muskeln des Augapfels werden daher von drei unterschiedlichen Hirnnerven versorgt, damit jegliche Bewegung des Auges und auch das Augenrollen als Ausdruck unserer Emotionen ermöglicht werden kann.
Wenn Sie beim nächsten Mal kauen, schlucken, jemandem die Zunge herausstrecken oder einfach nur die Augen rollen, stellen Sie sich doch einmal vor, welche Höchstleistung Ihr Körper und Ihre Hirnnerven in diesem und jenem Moment für Sie erbringen!
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Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.
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