Amnestischer Psychothriller als spannende Selbsterfahrung in der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie

Amnestischer Psychothriller als spannende Selbsterfahrung in der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie

Amnestischer Psychothriller als spannende Selbsterfahrung in der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie

Amnestischer Psychothriller als spannende Selbsterfahrung in der Ausbildung Heilpraktiker für Psychotherapie: In manche der Störungsbilder, die wir in der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie lernen müssen, kann man sich ja noch sehr gut hineinversetzen. Antriebslosigkeit wie in einer depressiven Phase oder Übereifer und Geldausgeben, das ist noch nahe an dem, was wir als „normal“ empfinden und wir können es daher nachvollziehen. Aber wie fühlt es sich an, in einem schizophrenen Schub zu sein oder an einer anterograden Amnesie zu leiden? Um diese Art Situationen oder Erlebnisse besser verstehen zu können, kann es helfen, sich zusätzlich zum Unterricht auch Filme anzusehen.

Diskussion ist wichtig

Aber das Ansehen eines Filmes ist noch lange nicht der Lerneffekt. Erst das genaue Beobachten und das anschließende Zusammentragen der Fakten mit Diskutieren und Beurteilen in der Gruppe machen einen Film zu einem weiteren Medium beim Lernen neben Skripten, Büchern und Online-Campus. Nur so kann man sich auch über Emotionales austauschen. Und genau dies kann sehr hilfreich sein, um sich in Patienten hineinzuversetzen. Vielleicht haben wir Heilpraktiker nicht diesen typischen „Film-Patienten“, aber den Film Memento zu sehen, lohnt sich auf jeden Fall – und sei es nur für das Gefühl, was er erzeugt.

Anterograde Amnesie im Psychothriller Memento

In Memento hat Leonard nach einer Kopfverletzung eine anterograde Amnesie. Er kann sich nur circa zehn Minuten seines Lebens merken. Dann vergisst er wieder, wen er getroffen, was er gesprochen oder getan hat. Der Film lässt einen schwarz-weißen Erzählstrang mit einem bunten abwechseln und zeigt so Leonards Gegenwart und Szenen aus seiner Vergangenheit. Erinnern wird damit auch für den Zuschauer schwer. Und langsam bekommt man eine Idee davon, dass da etwas Schlimmeres passiert ist – nicht nur ein Sturz auf den Kopf. Schön gruselig produziert der Film eine Übertragung nach der anderen: Das Gefühl, wie man von anderen als Amnesie-Patient wahrgenommen wird, wer wohlgesonnen ist oder Leonard ausnutzen will. Und wofür!

Tattoos, um die Erinnerung zu halten

Am schlimmsten ist es für den Protagonisten morgens nach dem Aufwachen, wenn immer wieder alles weg ist. Keine Erinnerung an den vorherigen Tag. Mit Notizen, Polaroids und spiegelverkehrten Tattoos hilft Leonard sich selbst, eine dauerhafte Realität zu schaffen. Beim ersten Blick in den Spiegel sieht er den Satz: „John G. raped and murdered my wife.“ Nach und nach findet er weitere Informationen und setzt das Puzzle zusammen. Nur ist es wirklich so, wie er denkt? Das Ende wird hier nicht gespoilert.

Psychothriller als Selbsterfahrung: Nachhall

Wer es mag, sich mit seinem ganzen Gefühl auf einen Film einzulassen, der genießt nach diesem hier sicher auch die eigenen Fragen im Nachhall:

  • Welche meiner Tattoos habe ich stechen lassen, damit ich etwas auf gar keinen Fall vergesse?
  • Oder umgekehrt: Welche Tattoos würde ich am liebsten nie wieder sehen müssen?
  • Welchem meiner Freunde könnte ich wirklich trauen?
  • Und welche würden mich ausnutzen oder hinter meinem Rücken über mich lachen?
  • Was, wenn ich plötzlich kein Kurzzeitgedächtnis mehr hätte? Was bleibt dann übrig von mir?

Einen Psychothriller als Selbsterfahrung nutzen – mit diesem geht es!

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Dieser Beitrag wurde von Dr. rer. nat. Bettina Klingner verfasst. Sie ist Dozentin für die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie an der Deutschen Heilpraktikerschule Aschaffenburg.

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