Hypnose – hohe geistige Konzentration statt Willenlosigkeit

Hypnose – hohe geistige Konzentration statt Willenlosigkeit

Hypnose – hohe geistige Konzentration statt Willenlosigkeit

Hypnose – hohe geistige Konzentration statt Willenlosigkeit

Als ich das erste Mal etwas von Hypnose gehört habe, dachte ich sofort an Fremdsteuerung und Willenlosigkeit, weil die Showhypnose häufig so dargestellt wird. Vielleicht kennst du den Gedanken auch. 🙂
Als ich mich dann eingehender mit dem Thema beschäftigt habe, musste ich feststellen, dass meine Vorstellungen dem eigentlichen Thema gar nicht gerecht wurden. Heutzutage wird die Hypnose in einer Vielzahl von Behandlungen eingesetzt. Sei es bei der Behandlung von Phobien, Schmerzen, Angst, Stress, Sucht, bei der Geburtsvorbereitung und vielem mehr.

Was also ist Hypnose?

Hypnose ist ein Zustand geänderter Aufmerksamkeit, das heißt, die hypnotisierte Person befindet sich in einer tiefen körperlichen Entspannung, bei gleichzeitig hoher geistiger Konzentration. Dieser Zustand kann durch eine andere Person (z.B. Therapeut*in) oder sich selbst (Selbsthypnose) erzeugt werden.

Ca. 10 % der europäischen Erwachsenen können keinen Hypnosezustand erreichen. Anders als manchmal dargestellt, gelingt es kaum, jemanden gegen seinen Willen zu hypnotisieren. Menschen mit viel Fantasie und einer positiven Einstellung zur Hypnose sind leichter hypnotisierbar. Dies hat aber nichts mit Willensschwäche, sondern vielmehr mit der positiven Einstellung gegenüber dieser Technik zu tun.

Forscher haben herausgefunden, dass während einer Hypnose die Hirnareale, welche für Gefühle, Visualität sowie Empfindungen und Bewegungen zuständig sind, eine höhere Aktivität aufweisen.

Trance im Alltag

Ein geläufigerer Begriff für den hypnotischen Zustand ist die Trance. Einen Trancezustand kennt jeder von uns aus dem Alltag. Ich komme recht schnell in solch einen Zustand, wenn ich ein Buch lese oder in meinen Tagträumen versunken bin. Eine weitere Möglichkeit, diesen Zustand zu erreichen, ist das Autogene Training, aber auch beim Yoga, Tanzen oder Joggen (Runners High). In diesem Zustand ist die Außenwelt einfach ausgeblendet und wir sind ganz konzentriert und entspannt.

Anfänge der modernen Hypnotherapie

Wer sich mit der Hypnose als Therapieform näher beschäftigt, kommt nicht an dem amerikanischen Psychiater Milton H. Erickson (1901-1980) vorbei. Er gilt als Begründer der modernen Hypnotherapie und verstand Hypnose als einen kooperativen Prozess zwischen Behandler und der zu behandelnden Person. Das heißt u.a., dass die hypnotisierte Person jederzeit die Kontrolle behält und den Prozess beenden kann. Der Trancezustand soll im therapeutischen Kontext genutzt werden, um unbewusste Lösungsprozesse zu aktivieren. Um dies zu erreichen, werden verschiedene Techniken wie Suggestion, Metaphern, Trancesprache etc. genutzt. Diese sollten innerhalb einer Hypnotherapeutischen Ausbildung erlernt werden.

Hypnose innerhalb der Therapie

Der Patient oder die Patientin wird durch eine sogenannte Einleitung, dies kann eine Blickfixation sein, in den Trancezustand geleitet. Nun findet die Bearbeitung des Themas, mit welchem die Person zur Hypnotherapie gekommen ist, statt. Danach kommt es zur Ausleitung aus der Trance, das heißt, die Wahrnehmung wird wieder von innen nach außen, in das Hier und Jetzt gelenkt. In der Regel können sich die Hypnotisierten im Anschluss an die Inhalte und das Erleben innerhalb der Trance erinnern.

Wie schon erwähnt, sind unter der Hypnose bestimmte Hirnareale aktiver. Dies machen sich die Hypnotherapeut*innen zunutze, indem Sie u.a. die Patienten visuell belastende Situationen bearbeiten lassen und dann visuell zum Positiven verändern.

Des Weiteren sind wir innerhalb der Hypnose empfänglicher für Suggestionen, das sind geistig-psychische Beeinflussungen, welche bei der Therapie die Therapeut*innen oder im Falle der Selbsthypnose ich selbst nutzbar machen können. Das heißt zum Beispiel, vereinfacht gesagt, eine Person mit Prüfungsangst stellt sich mit hilfreichen Suggestionen die Situation vor, in der sie die Prüfung absolviert und dabei keine Angst hat. Eine mögliche Suggestion wäre zum Beispiel: „Auf dem Weg zur Prüfung bin ich gelassen und entspannt. Wenn ich die Prüfung absolviere, atme ich ruhig ein und aus.“
Dieses neue Gefühl wird dann verankert und kann somit auch außerhalb der Hypnose abgerufen werden.

Hoffentlich konnte ich dich mit diesem Artikel mit in die Welt der Hypnose nehmen und zeigen, dass dies viel mehr ist als nur Show.

Quellen:

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie:

Dieser Beitrag wurde von Katharina Scholz, Tutorin der Vollzeitausbildung an der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig, verfasst.

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