Die häufigsten psychischen Erkrankungen – Teil 1: Depressionen

Die häufigsten psychischen Erkrankungen – Teil 1: Depressionen

Die häufigsten psychischen Erkrankungen – Teil 1: Depressionen

Die häufigsten psychischen Erkrankungen – Teil 1: Depressionen

Ich gehe oft durch die Stadt oder sitze im Zug und dort bekommt man häufig Gespräche mit. „Ich fühle mich nicht gut, ich habe keinen Hunger, ich fühle mich müde…“ diese Aussagen und noch einige mehr höre ich täglich von meinen Mitmenschen. Dies ist sehr alarmierend, denn meistens werden diese Aussagen abgetan. Doch der ständig wachsende Leistungsdruck, Veränderungen im Alltag durch z.B. die Pandemie, Jobverlust, Verlust von nahestehenden Personen, der volle Terminkalender und ständig erreichbar sein zu müssen, belasten junge und ältere Menschen ungemein. In diesem Blogbeitrag geht es um Depressionen und ich möchte für dieses wichtige Thema sensibilisieren. Jeder hat sicherlich von dieser Erkrankung gehört.

Was sind Depressionen?

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die unterschiedlich stark auftreten und jeden Menschen treffen kann. Diese kann von leichten Verstimmungen bis hin zu starken Depressionen variieren. Sie hat zahlreiche Erscheinungsbilder mit verschiedenen Beschwerden.

Dadurch, dass jeder im Laufe seines Lebens mit verschiedenen Belastungssituationen konfrontiert wird, wie Verlust von Bezugspersonen oder anderen Veränderungen, kann jeder Symptome einer Depression entwickeln. Diese Reaktionen sind ganz normal.

Von einer depressiven Episode spricht man jedoch erst, wenn mindestens über zwei Wochen folgende typische Symptome aufgetreten sind:

2 von 3 Hauptsymptomen

  • Niedergeschlagenheit
  • Verminderter Antrieb
  • Interessenverlust

und 2 von 7 Zusatzsymptomen

  • Schlafstörungen
  • Schuldgefühle und Gefühl der Wertlosigkeit
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Verminderte Libido
  • Suizidgedanken
  • Appetitlosigkeit
  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

Bei Depressionen treten häufig auch körperliche Symptome auf. Folgende sind typisch:

  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Magen- Darmbeschwerden
  • Schlafstörungen
  • Herz- Kreislaufstörungen

Eine Depression wird nach ihrem Schweregrad als eine leichte, mittelgradige oder schwere Depression klassifiziert. Wichtig zu wissen: Eine Depression klingt nicht einfach von selbst ab! Sie sollte professionell behandelt werden, denn manchmal besteht sogar Suizidgefahr.

Bei einer Depression besteht ein ca. 50 % erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und -handlungen. Suizide gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Neben psychischen Erkrankungen zählen auch negative Erfahrungen in den Familien und im Freundeskreis zu den Risikofaktoren für einen Suizidversuch. Wichtig: Ein Suizid wird meistens vorher angekündigt und sollte immer angesprochen und vor allem ernstgenommen werden! Sollte jemand dies erwähnen, nehmen Sie sich die Zeit, hören zu und geben Sie ihn in vertrauensvolle Hände. Es gibt genug Stellen, an denen diesen Menschen geholfen werden kann. Der Hausarzt oder die Hausärztin ist eine erste Anlaufstelle beim Verdacht auf eine Depression.

Ursachen und Risikofaktoren

Man geht davon aus das mehrere Faktoren für die Entstehung einer Depression verantwortlich sein können. Dazu zählen:

  • Persönliche Verletzlichkeit: Vulnerabilität beschreibt, wie anfällig ein Mensch für eine seelische Störung ist
  • Stress: Egal, ob positiv oder negativ. Stress spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung psychischer Krankheiten wie der Depression. Zum Beispiel die Geburt eines Kindes, Ehekonflikte, Einsamkeit, Konflikte am Arbeitsplatz, Mobbing, Probleme mit Kindern und Mehrfachbelastungen stellen Stressfaktoren dar.
  • Körperliche Beeinträchtigungen
  • Schwere oder chronische Erkrankungen
  • Medikamente
  • Genetische Veranlagung
  • Gestörter Botenstoffwechsel im Gehirn

Was kann man bei einer Depression tun?

Für depressive Menschen gibt es viele psychotherapeutische Angebote. Laut verschiedenen Statistiken entwickelt jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens eine Depression. Im besten Fall wird bei einer Depression möglichst zügig mit einer Behandlung begonnen, denn die Betroffenen können sehr unter ihrem Zustand leiden. Abhängig von der Schwere der Krankheit werden Depressionen in der Regel mit einer Psychotherapie, antidepressiven Medikamenten oder einer Kombination aus beidem behandelt. Auch bei schweren Depressionen wird eine Kombination beider Behandlungsansätze empfohlen.

Von Betroffenen kann über Monate hinweg ein hohes Maß an Geduld und Engagement gefordert sein. Dies kann aber den Erfolg bringen, dass die Depression langfristig überwunden und die psychische Stabilität insgesamt verbessert wird.

Wie kann man einer Depression vorbeugen?

Es gibt einige Möglichkeiten einer Depression vorzubeugen.

  • Positive Lebenseinstellung
  • Aufbau und Stärkung der eigenen Resilienz
  • Sport
  • Ein stärkendes soziales Netz
  • Erfüllende Hobbys oder andere sinnstiftende Tätigkeiten (z.B. auch Ehrenamt)
  • Gesunde Ernährung

Wenn bei Ihnen die oben genannten Punkte ganz oder teilweise zutreffen, wäre es sinnvoll Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Dies ist kein Zeichen von persönlicher Schwäche, sondern viel mehr ein Zeichen von Stärke.

Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Heilpraktikerausbildungen:

Dieser Beitrag wurde von Saskia Ewers verfasst. Sie ist zertifizierte Psychologische Beraterin, Kinder-, Jugend- und Familienberaterin, Schemacoach und Entspannungspädagogin sowie ehemalige Schülern der Deutschen Heilpraktikerschule Mülheim / Ruhr.

 

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