Warum eine Kostenübernahme der Krankenkassen für homöopathische Behandlungen sinnvoll ist

Warum eine Kostenübernahme der Krankenkassen für homöopathische Behandlungen sinnvoll ist

Warum eine Kostenübernahme der Krankenkassen für homöopathische Behandlungen sinnvoll ist

Warum eine Kostenübernahme der Krankenkassen für homöopathische Behandlungen sinnvoll ist: Gerade wurde der Gesetzentwurf zur Streichung der Kostenübernahme für homöopathische Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen in den Bundestag eingereicht. Die Nachricht ist seit Wochen in den Medien und hat (wieder einmal) die Diskussion um die Heilmethode aufgebracht. Diese Diskussion ist zyklisch. Etwa alle fünf Jahre wird versucht, medial gegen die Homöopathie vorzugehen. Diesmal sollte der Einstieg über die Kosten gelingen, was aber tatsächlich nicht gelungen ist. Der Blick auf die Zahlen hat schnell gezeigt, dass es sich hier nicht um eine spürbare Entlastung der Krankenkassen handelt, sondern um einen rein symbolischen Akt.

Kostenübernahme der Krankenkassen für homöopathische Behandlungen – wer übernimmt eigentlich was?

Es gelingt tatsächlich nur mit viel Geduld, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wer welche Leistung in welchem Umfang übernimmt. Dabei variiert das Angebot der regionalen Kassen selbst innerhalb einer Krankenkasse. Die Möglichkeiten reichen von:

  • der pauschalen Ausschöpfung eines Jahresbudgets für alternative Therapiemethoden
  • über die anteilige Übernahme der Kosten für die homöopathischen Arzneimittel
  • bis zur Übernahme der Behandlungskosten niedergelassener Ärzte mit der Zusatzqualifikation klassische Homöopathie.

Die homöopathische Behandlung durch einen Heilpraktiker wird nur in sehr wenigen Fällen durch eine gesetzliche Krankenkasse übernommen.

Nach Aussagen des Spitzenverbands der GKV liefen 2021 Gesamtkosten von 22 Millionen Euro für Homöopathie auf (Quelle: Tagesschau, 15.01.2024). Diese Zahl steht den Kosten von 46,6 Milliarden Euro für Arzneimittel gegenüber (2016 noch 36,27 Milliarden Euro, Quelle: Statista). Es geht also um ca. 0,047 Prozent der Gesamtkosten für Arzneimittel. Eine Gesamtzahl für die Ausgaben für homöopathische Behandlungen ist nicht einfach zu recherchieren. Unabhängig von den Gesamtzahlen, die in der Presse diskutiert werden, lohnt es, einen vergleichenden Blick auf die Kosten zu werfen, noch bevor man sich der Frage zuwendet, ob es Sinn macht, dass Krankenkassen diese übernehmen.

Was kostet die homöopathische Behandlung?

  • Eine homöopathische Erstanamnese kann zwischen 100 und 250 Euro je nach Dauer kosten, die Folgetermine je 40 bis 100 Euro.
  • Das verordnete Arzneimittel kostet in der Apotheke zwischen zwei und 20 Euro für klassische Homöopathie, spezielle Zubereitungen z. B. als Infusionen können aber bis zu 60 Euro kosten.
  • Die Behandlungsdauer liegt je nach Anlass zwischen wenigen Wochen und einigen Jahren.

Vergleichen wir diese Zahlen mit denen, die bei Standardbehandlungen auf die Krankenkasse zukommen. Zum einen möchte ich an der Stelle auf den Unterschied zwischen Diagnostik und Therapie hinweisen. Der Fokus der Ärzte wie auch der Patienten verschob sich in den letzten Jahren in Richtung Diagnostik. Ob es sich nun um ein großes Blutbild (je nach gewählten Parametern mehrere 100 Euro), um eine Röntgenaufnahme (150 bis 600 Euro) oder ein MRT (250 bis 1.000 Euro) handelt, die Preise der Diagnostik übersteigen die der Medikamente und Therapien um ein Vielfaches. Und eben auch die Kosten, die bei der homöopathischen Therapie anfallen.

Interessant und zugleich traurig ist, dass selbst bei Patienten zunehmend das Hauptziel ist, zu wissen woran man leidet. Dabei beginnt erst mit der Diagnose die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, denn solange man auf der Suche nach einem Namen ist, gehört die Krankheit psychologisch betrachtet nicht zum eigenen Körper, sondern wird abgespalten.

Was ist der Unterschied zwischen medizinischer und homöopathischer Therapie?

In der homöopathischen Therapie sind Diagnosen nur insofern wichtig, um den Patienten dort abzuholen, wo er von der medizinischen Praxis zurückgelassen wurde – mit einer lateinischen Diagnose und einem pharmazeutischen Medikament, in den meisten Fällen wenig Erklärung und kaum alternative Ansätze der Erkrankung zu begegnen. Insbesondere für chronische Erkrankungen sind Medikamente nur zur Symptomabschwächung geeignet. Daraus resultierten die Daueranwendung und Nebenwirkungen.

Die Homöopathie versteht sich nicht als dauerhafte Therapiemethode. Es geht grundsätzlich darum:

  • Heilimpulse zu setzen,
  • im Gespräch den Patienten zu ermutigen, Alternativen zu finden
  • und damit das gesamte System so weit zu verändern, dass Heilung möglich ist.

Basis der Arbeit ist nicht die Bezeichnung der Krankheit, sondern die Gesamtheit der Symptome, um dazu passend das homöopathische Mittel zu bestimmen. Erst wenn das richtige Mittel gefunden ist und allen Symptomen im Resonanzprinzip einen Heilimpuls versetzt, beginnt der Körper zu arbeiten und sich selbst zu Heilen.

Ein Beispiel: Long Covid

Ein gern übersehenes Beispiel für die Wirkungskraft der Homöopathie ist die Behandlung von Long Covid. In der klassischen Medizin gibt es inzwischen ganze Konzepte, die nicht auf Medikamenten, sondern einer veränderten Einstellung zum eigenen Körper und seinen Grenzen beruhen. Die Patienten fallen Monate bis Jahre aus. Es gibt Kuraufenthalte, Psychotherapien, Physiotherapien, Diagnostiken zum Ausschluss anderer Erkrankungen usw.

Die Therapie von Long Covid in der homöopathischen Praxis dauert meist einige Monate. Es handelt sich dabei eigentlich um einen Zustand tiefster Erschöpfung, in der der Körper nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu regulieren. Dafür fehlt einfach die Kraft. Mit der homöopathischen Therapie kommt der Körper allmählich zurück in die Eigenkompetenz. Die Wiedereingliederung startet meist nach etwa drei Monaten. Bis die volle Kraft und Leistungsfähigkeit wieder hergestellt ist, kann es durchaus ein halbes Jahr dauern.

Wenn man die Gesamtkosten und die Dauer beider Therapieansätze zueinander ins Verhältnis setzt, kann sich schon die Frage stellen, warum dieser Ansatz nicht mehr gefördert werden soll.

Einen Vergleich der GKV-Leistungsausgaben in den Jahren 2010 bis 2022 finden Sie hier.

Quellen:

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang.

Dieser Beitrag wurde von Dr. Martina Hanner, Tutorin der Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang, verfasst.

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