Was ist Infektanfälligkeit und wie kann sie behandelt werden?

Was ist Infektanfälligkeit und wie kann sie behandelt werden?

Was ist Infektanfälligkeit und wie kann sie behandelt werden: Die meisten Eltern kennen das Phänomen – kaum ist das Kind im Kindergarten, schon wird es krank. Spannend ist, dass dieser Effekt auch später beobachtet werden kann. Denn egal wo viele Menschen zusammenkommen – eins ist sicher – der Austausch von Viren und Bakterien. Ja, man kann sogar sagen, dass eine Art Gruppenimmunität aufgebaut werden muss. Glauben Sie nicht?

Erinnern Sie sich – Einschulung, Schulwechsel, Arbeitsplatzwechsel. Es dauert nicht lange, und schon kommt der erste Schnupfen, Husten, Fieber … Und bei einem Infekt bleibt es meistens nicht. Selbst nach dem Ende der großen Ferien startet direkt die erste Infektwelle der Saison. Alle mitgebrachten Keime werden in den Klassen ausgetauscht und nutzen die Chance, sich weiterzuverbreiten. So weit, so normal und natürlich. Alle Mitglieder einer Gruppe „synchronisieren“ ihre Immunsysteme, sodass am Ende jeder jeden Erreger kennt. Die saisonale Grippewelle gehört hier nicht dazu. Das ist dann tatsächlich ein neuer Keim, den noch keiner kennt.

Was bedeutet Infektanfälligkeit?

Aber was ist, wenn die Infektkette nicht abreißt? Was ist, wenn auch nach Monaten ein Infekt den anderen ablöst? Dann sprechen wir von Infektanfälligkeit. Das Wort erklärt eigentlich schon das Phänomen – eine Anfälligkeit für Infekte bedeutet nichts anderes, als dass das Immunsystem nicht in der Lage ist, sich mit allen Viren und Bakterien vertraut zu machen und immer wieder die Kontrolle verliert.

Doch woran kann Infektanfälligkeit liegen?

Es gibt verschiedene Erklärungen dafür. Die wichtigsten sind:

  • Immunschwäche
  • Erschöpfung als Akutzustand
  • konstitutionelle Schwäche
  • Mangelversorgung
  • Fehlbesiedlung des Darmbioms
  • Irritation des Immunsystems durch Impfung.

Oft wird zunächst eine schnelle Lösung gesucht

Eine Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen ist ein erster und schneller Ansatz. Doch in letzter Zeit reicht das oft nicht mehr aus, um eine spürbare Besserung zu erreichen. Ausruhen wird oft unterschätzt, doch bleibt schließlich nicht viel anderes übrig. Insbesondere Long-Covid-Patienten berichten aber auch damit von keiner Besserung.

Der nächste Ansatz führt über Heilpraktiker, Apotheker oder Erfahrungsberichte zum Mikrobiom. Die Darmkur wird für Wochen mit großer Hoffnung angewendet – doch bringt auch das oft nur wenig.

Spätestens jetzt tritt große Ratlosigkeit ein. Der Termin beim Immunologen bringt keine Erkenntnisse, drei Seiten Blutbild keinen Therapieansatz. Aus Ratlosigkeit werden Cortisone verordnet, die aber das Problem nur nach innen verschieben – das Immunsystem wird stummgeschaltet, aber Viren und Bakterien können sich unerkannt weiterausbreiten. An der Stelle zur Erklärung: Das, was wir Krankheitssymptome nennen, zeigt in den meisten Fällen die Arbeit des Immunsystems an.

Die klassische Homöopathie

Doch was tun? Insbesondere was tun, wenn aufgrund autoimmuner Erkrankungen dauerhaft immununterdrückende Medikamente eingenommen werden müssen? Und was tun, wenn klar ist, dass es einen zeitlichen Zusammenhang zu einer Impfung gibt und niemand einem glauben möchte?

Der Therapieansatz muss zwingend die Konstitution des Patienten stärken. Darauf spezialisiert ist die klassische Homöopathie. Homöopathen schauen nach dem gesamten Menschen – nicht nur nach den Akutphasen, sondern insbesondere auf die „gesunden“ Phasen dazwischen:

  • Wie zeigt sich die Lebenskraft?
  • Wie äußert sich das Spezifische des Patienten?

Der klassische Homöopath sucht nach dem Besonderen, Außergewöhnlichen, das die Individualität des Patienten kennzeichnet und den Weg zum Heilmittel zeigt.

Dabei muss noch einmal betont werden, dass die Unterscheidung zwischen:

  • Impfirritation (ich spreche ungern von Impfschaden, wenn es keine Organschäden gibt),
  • Schwäche im Sinne eines Akutzustandes (Long Covid)
  • und konstitutioneller Schwäche

nicht einfach ist.

Mit dem Ansatz der bewährten Anwendung kommt man an der Stelle nicht weiter. Von einer Selbstbehandlung rate ich bei Infektanfälligkeit dringend ab. Auch darf nicht verwechselt werden – eine Behandlung eines Infekts nach dem anderen als Akutzustand, so erfolgreich sie auch sein mag, ändert nichts an der konstitutionellen Schwäche. Es bedarf einer Stärkung der Lebenskraft zur Steigerung der Stabilität, des Immunsystems und der Resilienz. Für diesen Prozess braucht es eine gute Ausbildung und viel Erfahrung, denn es kommen grundsätzlich verschiedene homöopathische Arzneien in verschiedenen Potenzen zum Einsatz.

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang.

Dieser Beitrag wurde von Dr. Martina Hanner, Tutorin der Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang, verfasst.

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