Homöopathische Behandlung in der Schwangerschaft

Homöopathische Behandlung in der Schwangerschaft

Homöopathische Behandlung in der Schwangerschaft: Die Behandlung werdender Mütter stellt eine besondere Aufgabe für den Homöopathen dar. Man muss sich immer bewusst sein, dass das ungeborene Kind bereits ein eigenes Wesen, eigene Vorlieben oder Abneigungen besitzt. Sicher kennt jeder die Mär der Schwangeren, die saure Gurken mit Marmelade isst. Mir persönlich ist so ein Extrem noch nie zu Ohren gekommen. Aber eine plötzliche Abneigung gegen Fisch, ein Verlangen nach Orangen oder Tomaten oder aber eine plötzliche Unverträglichkeit von Kaffee kommen schon häufiger vor. An solchen „Kleinigkeiten“ können wir den Einfluss des Ungeborenen erkennen. Nun ist es recht einfach auf Kaffee oder Fisch zu verzichten, aber nicht so einfach ist es, die unbeabsichtigte Wirkung von Medikamenten auf das entstehende Leben zu verhindern. An dieser Stelle kommt oft die Homöopathie ins Spiel. Sie ist bekannt dafür, sanft zu helfen.

Und doch, auch hier spielt es eine Rolle, Mutter und Kind zu beachten. Ich behandle in meiner Praxis viele empfindliche und hochsensible Menschen. In der Schwangerschaft verordne ich für solche Patienten sehr vorsichtig und nur nach genauer Prüfung von Mittel und Potenz die Arznei.

Akutzustände wie grippale Infekte oder Husten können gut mit einem Akutmittel behandelt werden. Insbesondere bei viralen Infekten kann man davon ausgehen, dass Mutter und Kind betroffen sind und bedenkenlos ein gut gewähltes homöopathisches Arzneimittel verordnen. Auch hier gilt – sorgfältige Auswahl von Mittel und Potenz gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip mit wenigen Wiederholungen. Sollten die Beschwerden das Wohlbefinden nicht stark belasten, empfehle ich alternativ zur Homöopathie die Schüssler-Salze.

Bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen reichen oft Akutmittel aus, um eine Linderung oder gar ein Verschwinden der Symptome zu erreichen. Doch manch eine werdende Mutter bedarf vorsichtiger weiterer Begleitung. Dabei ist die klassische Konstitutionstherapie mit Vorsicht zu nutzen, denn das Konstitutionsmittel tut zwar der Mutter gut, nicht aber dem ungeborenen Kind. Dessen Konstitutionsmittel steht bereits fest und gleicht nicht dem der Mutter.

Ich rate ausdrücklich von einer Selbsttherapie ab, insbesondere über längere Zeit. Homöopathische Arzneimittel sind nur im Akutzustand, also bei Bedarf, einzusetzen und auch immer individuell auf das Symptomenbild abgestimmt. Der Homöopath wählt dabei nicht zwischen drei bewährten Arzneien, sondern sucht das genau passende homöopathische Arzneimittel zu jedem Fall einzeln heraus. Denn jeder Fall ist ein Einzelfall und nie eine einfache Wiederholung.

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang.

Dieser Beitrag wurde von Dr. Martina Hanner, Tutorin der Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang, verfasst.

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.