Morbus Crohn oder wie ich es liebevoll nenne „Cröhnchen“ – Teil 1: Diagnose & wie alles begann: Der Bauch krampft, ein stechender Schmerz, sodass man kaum noch Stehen kann. Nun muss es schnell gehen und hoffentlich ist die Toilette nicht zu weit entfernt. Durchfall, Blähungen und Krämpfe, die einen müde machen, das sind die ständigen Begleiter von Morbus Crohn.
Bei mir selber wurde diese Diagnose mit Anfang 20 gestellt und ich hatte viel Glück. Oft werden die Symptome leider mit dem Reizdarm-Syndrom verwechselt, da sich das Beschwerdebild zum Anfang sehr ähnelt. Dies ist meist der Anfang einer Odyssee an Terminen.
Wie es zur Diagnose Morbus Crohn kam
Symptomatisch war schon viele Jahre davor auffällig, dass ich keinen normalen Stuhlgang hatte. Bloß war ich mir dessen nicht bewusst. Man denkt ja auch, das ist bestimmt bei jedem so und darüber zu sprechen ist ja auch nicht angenehm. Mich hatte schon vor dem Akutfall mal ein Arzt auf meinen Stuhlgang angesprochen, aber das war mir so peinlich, dass ich mit hochrotem Kopf gesagt habe: „Ach, alles normal, wieso fragen Sie?“
Wie so oft, kommt die Erkrankung erst zum Vorschein, wenn man über die Grenzen seines Körpers geht. Mit Beginn der Ausbildung und dem Ansteigen des Stresspegels haben die Symptome immer mehr zugenommen. Bis ich schließlich in eine Überlastung reingekommen bin. Eine 60-Stunden-Woche, Stress und immer auf Abruf, sodass ich die Signale meines Körpers nicht mehr wahrgenommen habe.
Zum Glück ging es dann schnell und ich kam zum richtigen Arzt. Der Gastroenterologe hat gleich reagiert und es wurde eine Akut-Koloskopie durchgeführt. Anschließend stand die Diagnose CED „Morbus Crohn“ im Raum und mir wurde erklärt, wie ich damit umzugehen habe.
Arztbesuche und Medikament – ist das allein die Lösung?
Ich wurde mit Cortison eingestellt, aber eher die schonende Variante, die direkt in Darm wirkt. In einer Granulat-Form mit Geschmacksrichtung Orange war die Einnahme nicht so schwer.
Aber ich wollte mich in Schüben nicht nur darauf verlassen und habe mich erstmal damit auseinandergesetzt, was ich zusätzlich noch alles machen kann, dass es beim nächsten Schub nicht noch zum Darmdurchbruch kommt.
Ich möchte hier an der Stelle aber auch erwähnen, dass es für mich der richtige Weg war neben den Arztbesuchen und Medikamenten zusätzlich auf die Säulen:
- Ernährung,
- Bewegung und
- Stressmanagement
zu stützen. Es hat bei mir auch dazu geführt, dass ich mich nach über 15 Jahren in Remission befinde. Aber natürlich hängt vieles davon ab, z.B. wann CED erkannt wurde und wie der Verlauf ist.
Quelle:
Dieser Beitrag wurde von einer an Morbus Crohn erkrankten Person verfasst.
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