Morbus Crohn oder wie ich es liebevoll nenne „Cröhnchen“ – Teil 4: Akzeptanz: Heute geht es um mein Lieblingsthema „Akzeptanz“. Mir selbst fällt es auch nicht immer leicht, wenn ich ehrlich bin. Aber jeder trägt seinen Rucksack und nicht immer geht es um eine Krankheit. Also tröste ich mich damit, dass jeder mal schwere Tage hat. Aber darauf folgen auch wieder gute und gerade die sollte man bewusst wahrnehmen.
Morbus Crohn – Akzeptanz bei Familie und Freunden
Wichtig ist deshalb immer, dass wir Menschen um uns haben, die uns guttun. Zum Anfang wusste es bei mir erstmal nur meine Familie, die mich auch immer im Krankenhaus besucht und unterstützt hat.
Später habe ich es langsam Freunden erzählt, musste feststellen, dass manche kein Verständnis zeigen und vielleicht auch an dem Punkt nicht wirklich Freunde sind. Ich selbst kriege oft zu hören: „Du bist doch schlank. Dir sieht man nichts an. Du hast doch nichts.“ Viele urteilen nur allein nach dem Aussehen. Auch wenn man sich mal was gönnt, höre ich: „Ich denke, du darfst das nicht essen.“ Und dabei ziehen sie die Augenbraue hoch. Darüber könnte ich noch viel mehr erzählen, aber ich habe gelernt, dass ich positiv bleibe.
Man sollte sich auch nicht nur mit der Krankheit beschäftigen, denn das Leben geht weiter und es ist schön! So war es ein lebensverändernder Punkt für mich, den richtigen Partner an meiner Seite gefunden zu haben.
Morbus Crohn – Akzeptanz bei der Arbeitsstelle
Außerdem ist es wichtig für mich, eine Arbeitsstelle zu haben, die es mir ermöglicht, meine Arzttermine wahrzunehmen und meinen Arbeitsplatz an meine Bedürfnisse anzupassen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dieser ganze Prozess – Diagnose, erstmal im Krankengeldbezug zu sein, wieder in Arbeit zu kommen und einen passenden Job zu finden, in dem die Krankheit kein Hindernis darstellt – nicht leicht ist. Aber bleibt dran und seid positiv.
Tipps
Lasst euch nicht zu sehr von der Erkrankung bestimmen und geht das Leben wieder an! Wenn ihr im Freundeskreis Menschen habt, die kein Verständnis zeigen und euch eher meiden, trefft vielleicht erstmal eine Entscheidung. Umgebt euch mit positiven Menschen, die sich auch für euch interessieren und nicht noch runterziehen.
Kommuniziert offen! Ich sage zum Beispiel: „Die Woche geht es mir mal eher nicht so gut, bitte wundert euch nicht.“ Und dann ist es auch okay. Keiner kann in euch reinschauen und ihr könnt auch nicht erwarten, dass jeder emphatisch ist. Nur der engste Kreis sieht, ohne dass ihr was sagen müsst, wenn es euch mal nicht so geht. Die anderen können es nicht besser wissen, also habt nicht so eine große Erwartungshaltung. Auch das musste ich lernen. ????
In dem Sinne: Bleibt positiv!
Dieser Beitrag wurde von einer an Morbus Crohn erkrankten Person verfasst.
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