Gesichtlesen – ein komplexes und treffsicheres Diagnoseinstrument

Gesichtlesen – ein komplexes und treffsicheres Diagnoseinstrument

Gesichtlesen – ein komplexes und treffsicheres Diagnoseinstrument

Gesichtlesen – ein komplexes und treffsicheres Diagnoseinstrument

„Es ist der Geist, der sich den Körper baut” (Friedrich von Schiller)

Sicher haben Sie sich schon öfter die Frage gestellt „Wer bin ich?“ Antworten auf diese Frage haben schon viele vor uns gegeben: Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Bereichen der Philosophie, der Theologie, der Psychologie und Medizin und viele mehr. Eine der naheliegenden Methoden kommt uns dabei selten in den Sinn: Ein Blick in den Spiegel würde genügen! Als Heilpraktiker haben Sie es täglich mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Wir alle schätzen Menschen zunächst einmal nach dem ersten Eindruck ein. Dabei stehen uns viele Merkmale aus Körpersprache, Haltung, Kleidung, Ausdruck, Sprache, Sympathie etc. zur Verfügung, die wir innerhalb weniger Momente, statistisch sogar innerhalb einer Sekunde, scannen. Im Anschluss daran folgen wir jedoch fast ausschließlich seiner digitalen Kommunikation (Sprache, Wortwahl, Inhalt des Gesagten etc.) und lassen die körpersprachlichen Elemente oftmals links liegen. Unsere anfängliche Intuition weicht „rationalen Gesichtspunkten“. Wie das Wort „Gesichtspunkt“ bereits aussagt, ist unser Gesicht eine Landkarte mit über 330 Gesichtspunkten, die es zu lesen gilt. Das Gesichtlesen ist eine Erfahrungswissenschaft mit langer Tradition.

Das „Gesichtlesen“ ist eine heutzutage weit unterschätzte Erfahrungswissenschaft, die mit einiger Übung zu einem verblüffenden und treffsicheren Diagnoseverfahren werden kann, um Menschen in ihrem Denken, Fühlen und Handeln besser zu verstehen. Gesichter sind unser wichtigstes Kommunikationsmittel und für den geschulten Betrachter eröffnet sich eine Fülle von Informationen, wenn wir ein Gesicht „lesen lernen“. Psychophysiognomisch erhalten Gesichtleser Hinweise zu Fähigkeiten, Veranlagungen, Stärken und Schwächen und manch einem stehen die „Talente ins Gesicht geschrieben“ oder lassen sich „an der Nasenspitze ablesen“. Auch pathophysiognomische Merkmale lassen sich an den Bereichen der Organzonen rund um Auge, Nase und Mund ablesen. Schon seit frühester Kindheit schätzen wir unsere Mitmenschen intuitiv ein und liegen damit mehr oder weniger richtig. In Verbindung mit Gestik und Mimik äußern sich unsere Grundgefühle im Gesicht und hinterlassen hier langfristig Spuren. Gibt es also ein „System“, auf das wir uns beziehen können?

Das Gesichtlesen ist eine uralte Erfahrungswissenschaft

Das Gesichtlesen, heute moderner auch gerne „facereading“ genannt, ist nicht  neu, vielmehr hat es eine Jahrtausende alte Tradition in den alten Weisheitslehren dieser Welt. Bei den Ayurveden (ayus = Leben, veda = reines Wissen) ist die Wissenschaft vom Leben in der Dosha-Lehre enthalten, die an Gesichts-, Körpermerkmalen und Bewegungsmustern die geistigen und körperlichen Anlagen und Beschwerden abzulesen vermag. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es die Antlitzdiagnostik, die dem geschulten Betrachter sowohl geistig-seelische Veranlagungen, als auch Disharmonien bis hin zu Krankheit offenbart. Die von Carl Huter begründete Psycho-Physiognomik schließt den Kreis der europäischen Lehre, mit der von ihm entwickelten „Naturell-Lehre“ die ohne, dass er im 19. Jahrhundert von den vedischen und chinesischen Weisheitslehren wusste, zu ähnlichen Erkenntnissen in der Entwicklung der Konstitutionstypen kam, wie seine Vorgänger Jahrtausende zuvor. Erst in den letzten Jahren ist dieses uralte Wissen der Gesichtsdiagnose wiederentdeckt und ergänzt worden. Mit Hilfe dieser Lehrmodelle wird unsere Intuition, Menschen einzuschätzen, durch überprüfbare Merkmale gestärkt – immer vor dem Hintergrund, dies empathisch, in fragender Haltung und nicht oberflächlich zu tun.

Gesichtlesen – unser Gesicht verrät, wer wir sind

  • Eckige / kantige Gesichtsformen – werden auch als „Königsgesichter“ bezeichnet, die für Durchsetzungsvermögen, Führungskompetenz, Handlungsorientierung stehen.
  • Konservierte Angst: hochgezogene Schultern, unruhiger Blick, verzogene Körpermitte, Falten im Kinnbereich
  • Atmung als Qualität des Austauschs mit der Umwelt: lässt sich an den Nasenflügeln ablesen, die bezogen auf die Organzonen in Verbindung mit den Lungenflügeln stehen. Psychologisch lassen sich die Fähigkeit des „Geben und Nehmen“ ablesen.

Dabei sind einzelne Merkmale nie isoliert zu betrachten, sondern der Mensch wird in seiner Gesamtheit und Ganzheit als einzigartiges Wesen wahrgenommen. Dies nicht um zu bewerten oder zu verurteilen und ihn in eine Schublade zu stecken, sondern um durch empathische, wache Beobachtung die Wesensart und die Qualität der individuelle Bedürfnisse und Neigungen unseres Gegenübers erkennen und verstehen zu lernen. Das bewertungsfreie „Sehenlernen“ ist auch einer der wichtigsten Schlüssel für wertschätzende Gesichtlesekunst. Unser Gesicht ist unsere Identität. Jedes Erlebnis, insbesondere die intensiven Erlebnisse, die mit starken Emotionen verbunden sind, hinterlassen Spuren im Gesicht und am Körper. Auf die Frage „Wie geht es Ihnen?“ oder „Was führt Sie zu mir?“, wird der Klient Ihnen eine Fülle an Informationen liefern, bei deren Vergabe Sie sehr achtsam zuhören und auch gleichzeitig die Körpersprache und den Gesichtsausdruck des Patienten betrachten sollten, um weitere wertvolle Hinweise nicht zu verpassen. Nicht gelebte und nicht ausgedrückte Emotionen hinterlassen Spuren in und an unserem Körper, die der geübte Beobachter sowohl in der Faltenbildung im Gesicht, an der Hautbeschaffenheit und der Körperhaltung bzw. -verformung, als auch im Energiefeld des Klienten wahrnehmen kann. Hinter chronischen Schmerzen, Depression und Erschöpfung liegen nicht selten unausgedrückte und nicht gelebte Gefühle. Über Jahre hinweg angesammelt (zer)stören sie den Lebensfluss und führen zu Blockaden, Stauungen der Energie und schließlich zu Krankheit.

Fazit

Das Gesichtlesen ist nichts, was Sie innerhalb von kurzer Zeit erlernen können, jedoch stellt sich für den motivierten Anfänger schon bald Erfahrung ein, die unglaublich motivierend sein kann. Glauben Sie nichts, probieren Sie es selber aus! Sie werden verblüfft sein, wie treffsicher Sie in der Einschätzung Ihrer Klientel werden.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Heilpraktikerausbildungen:

Dieser Beitrag wurde von Susanne Lentsch, Master-Physiognomin, Inhaberin von Trainery Stolberg, Praxis für Kurzzeit-Coaching Stolberg, verfasst.

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.