Wo wächst eigentlich Cayennepfeffer?

Wo wächst eigentlich Cayennepfeffer?

Wo wächst eigentlich Cayennepfeffer?

„Geh hin, wo der Pfeffer wächst!“ Mit dieser bekannten Aussage wünscht man sich unbeliebte Zeitgenossen aus dem Leben. Doch wo würden sie hinkommen, wenn Wünsche in Erfüllung gingen? Wo wächst dennn eigentlich der Cayennepfeffer?

Was ist Cayennepfeffer?

Das Land des Pfeffers vermutete man im 19. Jahrhundert in Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne. Dort befand sich ein Straflager, wohin die Franzosen Ganoven und Schwerverbrecher verschifften. Neben den Zuständen im Gefangenenlager, waren die klimatischen Bedingungen für viele europäische Gefangene unerträglich. Wenn man jemanden loswerden wollte, wünsche man ihn also dort hin.

Cayenne- oder Spanischer Pfeffer ist im eigentlichen Sinne aber gar kein Pfeffer. Genau genommen handelt es sich um ein mit der Paprika verwandtes Nachtschattengewächs. Die Chili-Pflanze der Sorte „Cayenne“ wurde bereits vor der Entdeckung Amerikas in den tropischen Regionen kultiviert. Heute findet der Anbau auch in den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas und Asien statt.

In der Naturheilkunde nutzt man ebenfalls die Wirkung der Cayennepfefferfrüchte. Sie werden nur äußerlich auf der Haut angewendet.

Doch warum und wie wirken die Cayennepfefferfrüchte?

Die schmerzlindernde Wirkung beruht auf dem Inhaltsstoff Capsaicin. Capsaicin aus Chili ist nicht nur für die Schärfe im Gewürz verantwortlich. Es reizt in der Haut die Rezeptoren für Schmerz und Hitze so stark, dass diese zunächst Hitze und Schmerz melden. Sicht- und spürbar durch Rötung auf der Haut und ein brennendes Gefühl. Schmerzimpulse werden immer über das Rückenmark zum Gehirn weitergeleitet. Erzeugt man nun mithilfe von Chili einen starken Reiz, so wird dieser Impuls ebenfalls über das Rückenmark geleitet. So können in allen anderen Teilen des Körpers Schmerzen unterdrückt werden. Diesen betäubenden Effekt nennt man auch „Gegenirritation“ (oder Counterirritans-Effekt). Ebenso ist die lokale Wirkung auf die Nervenenden belegt, hemmt aktiv die Reizweiterleitung der Nozizeptoren (freie Nervenendungen), welche für die Wahrnehmung von Schmerz verantwortlich sind.

Offiziell anerkannt ist die Wirkung bei schmerzhafter und verspannter Muskulatur, aber auch bei Nervenschmerzen. Für Heilpraktiker und Phytotherapeuten werden Cayennepfefferfrüchte vom europäischen Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) auch „zur Linderung von Muskelschmerzen, Arthrose, rheumatischer Arthritis, Neuralgien (Postzoster-Neuralgie) und diabetische Neuropathie sowie bei Juckreiz unterschiedlicher Genese, wie Schuppenflechte“ empfohlen.

Gewusst?
Die Schärfe von Chilis wird mit Hilfe der Scoville-Skala angegeben. Diese Skala klassifiziert von 0 bis 16 Millionen (!).

 

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