Im Vergleich zu vergangenen Jahrhunderten befinden wir uns in einem meist hektischen und reizüberfluteten Leben. Die Zeitspirale dreht sich gefühlt immer schneller, der Leistungsdruck steigt, die körperliche Aktivität sinkt und dies führt oft zu psychischer Überforderung und einem starken Stressempfinden. Schlafstörungen, Erschöpfung und stressbedingte körperliche Beschwerden sind die Folge. Wie nun den Körper schützen und den Belastungen standhalten? Beispielsweise mit Hilfe der Zuführung von Mikronährstoffen aus dem Pflanzenreich. Dazu zählen auch die bisher allgemein weniger bekannten, aber sehr effizienten Vitalpilze. Das enorm breite Wirkspektrum der Vitalpilze ist noch nicht voll erforscht. Doch man weiß inzwischen, dass sie eine ungeheure Vielfalt wertvoller Einzelsubstanzen enthalten – unter ihnen wichtige Mineralstoffe, seltene Spurenelemente, lebensnotwendige Eiweiße und Vitamine sowie Ballaststoffe und sekundäre Inhaltsstoffe mit hoher Bioverfügbarkeit. Einige Stoffe sind in Ihrer Zusammensetzung und in ihrer Wirkung sogar einzigartig in der Natur. Diese Naturstoffe sind ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, unterstützen lebenswichtige Körperfunktionen und unterstützen die Linderung oder Heilung vieler Beschwerden.
Die Mykotherapie oder auch Pilzheilkunde, hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Aber auch in unseren Breiten ist die Mykotherapie stark im Kommen.
3 wichtige Vitalpilze
Es werden vor allem drei Vitalpilze empfohlen, die für ihre Wirksamkeit bei stressinduzierten Beschwerden und Erkrankungen gute Ergebnisse erzielen. Sie sollen die körperliche Regeneration verbessern, sowie die geistige Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit erhöhen: der Igelstachelbart (Hericium erinaceus) I der Raupenpilz (Ophiocordyceps sinensis) und der Reishi (Ganoderma lucidum).
Der eigenartig anmutende Raupenpilz, allgemein bekannt unter dem Namen Cordyceps, soll Ausdauer verleihen, körperliche und seelische Kraft stärken, Wohlbefinden erhöhen und wird auch zur Steigerung der Libido und bei sexuellen Funktionsstörungen eingesetzt. Der vor allem in Tibet beheimatete Pilz hilft durch seine wertgebenden Inhaltsstoffe bei Stress, Depression, Antriebslosigkeit und chronischer Müdigkeit. Neben Förderung von Wachstum und Differenzierung von Nervenzellen hemmt der Pilz auch die Aktivität eines Enzyms (Monoaminooxidase), das den Abbau der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin unterdrückt. Daher wird der Raupenpilz auch bei Depressionen und neurologischen Störungen wie Morbus Parkinson, Angst- und Zwangsstörungen eingesetzt.
Der Igelstachelbart wird auch als Affenkopfpilz oder Bartpilz bezeichnet. Er gedeiht auf alten abgestorbenen Laubbäumen, vor allem auf Buchen und Eichen. Man findet ihn im Herbst in Amerika, Asien und Teilen Europas, selten auch in Deutschland. Der Igelstachelbart enthält u.a. Phenole, die das Nervenzellwachstum erhöhen und so die sogenannte neuronale Plastizität des Gehirns steigern, wodurch sich die kognitiven Fähigkeiten (Gedächtnis, Lernfähigkeit und Konzentrationsvermögen) erhöhen lassen. Es gibt positive klinische Befunde bei depressiver Verstimmung und beginnender Demenz, das Verstehen, die Kommunikation und die Gedächtnisfähigkeit wird verbessert.
Der weltweit bedeutendste Vitalpilz Reishi wird auch als „Pilz des ewigen Lebens“ bezeichnet. In China heißt er Ling Zhi, was sich mit „göttlicher Pilz der Unsterblichkeit“ übersetzen lässt. Er enthält die Vitamine B1, B2, B3, B5 und D sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium und verschiedene Spurenelemente. Die im Pilz wichtigen bioaktiven Verbindungen wirken u.a. entzündungshemmend und neuroprotektiv. Die enthaltenen Polysaccharide beeinflussen das Immunsystem und stärken dadurch die Abwehrkräfte. Die verschiedenen Inhaltsstoffe mit ihrem komplexen Zusammenspiel lassen umfangreiche Anwendungen zu. Gering dosiert als Tee, beruhigt Reishi die Nerven und soll einen erholsamen Schlaf fördern. Bei stressbedingten Anspannungen und Erschöpfung hat er eine beruhigende Wirkung.
Neben einer gesunden Lebensweise mit bekömmlicher und vitaminreicher Ernährung, regelmäßiger Bewegung und der ausgewogenen Balance von Aktivität und Entspannung lassen sich mit Vitalpilzen stressbedingte Störungen und ein schwaches Immunsystem gut unterstützen und regulieren.
Der Einsatz sollte aber mit dem Arzt oder Heilpraktiker abgeklärt werden.
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Dieser Beitrag wurde von Maika Oechel, Geschäftsbereichsleiterin Naturheilkunde der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig, verfasst.
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