Superfoods aus 1001 Nacht

Superfoods aus 1001 Nacht

von Heilpraktiker Martin Zwiesele

Der Winter und speziell die Weihnachtszeit lädt – wie kaum eine andere Jahreszeit – zu einem ungesunden Lebenswandel ein: wir essen zu viel Süßes, zu viel Fettes und zu wenig Frisches. Die Kälte und dominierende Dunkelheit verleiten dazu, sich lieber am warmen Ofen in die Decke einzukuscheln, als sich angemessen an der frischen Luft zu bewegen. Doch wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Und mit dem Fest der Geburt Christi, des“ Lichtes der Welt“, dürfen wir uns auch astronomisch berechtigte Hoffnungen auf den Silberstreif am Horizont machen, denn die Tage werden wieder länger.

Weihnachtliche Gewürze als Quelle der Gesundheit

Wer sich auch vor dem erfrischenden Thema der reinigenden und kräftigenden Frühjahrskur bereits um sein Wohlergehen kümmern will, findet neben Psychohygiene und ausreichender Mobilisierung des Körpers in den Gewürzen der (Vor-)Weihnachtszeit eine Quelle der Gesundheit, die bisher zu Unrecht ein Schattendasein gefristet hat.

Gewürze oder „Spezereien“ waren in der Kolonialzeit exotische Güter, die neben Kräutern auch Tiere, Sklaven oder Edelsteine beinhalteten. „Pfeffersäcke“ war ein Synonym für sehr reiche Menschen, denn die kostbaren Gewürze wurden nicht selten in Gold aufgewogen. Ihre Herkunft aus Süd- und Mittelamerika, Afrika und zuweilen Asien machten Koriander, Nelken, Muskat, Piment, Kakao oder Zimt zu weitgereisten und entsprechend begehrten Handels- und Luxusgütern.

Aber diese Pflanzen, mit denen wir heute routinemäßig unsere Glühweine, Lebkuchen, Spekulatius oder Kekse würzen, sind auch aus heilkundlicher Sicht sehr interessant. Denn die gesundheitlichen Wirkungen der Gewürze gehen weit über die klassische Wirkung hinaus, nach der sie unsere Speisen interessanter schmecken lassen und uns helfen, sie besser in unserem Körper aufzunehmen.

Gewürze – schmackhaft und heilend

Man kann sogar mit dem biblischen Beispiel der Drei Weisen aus dem Morgenland anfangen, die dem Christuskind an die Krippe drei der wertvollsten Güter zu Füßen legten, die damals bekannt waren. Weihrauch und Myrrhe werden heute zunehmend in Präparaten z.B.  bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt, während Gold in homöopathischer Form bei tiefsten Depressionszuständen ein wahrer Segen sein kann.

Die klassischen weihnachtlichen Gewürze haben fast alle einige Heilwirkungen gemeinsam, die uns größtenteils nicht bewusst sein dürften. Die förderliche Wirkung auf den Verdauungstrakt als offensichtlichster Aspekt wurde schon angesprochen: von Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen über Blähungen und Koliken bis hin zu Verstopfung oder Völlegefühlen nach zu üppigen Mahlzeiten reicht die Bandbreite des Einsatzbereiches. Der erwärmende Effekt ist ebenfalls verbreitet und kommt einerseits als Hilfe bei starkem Frieren in der kalten Jahreszeit zur Geltung. Andererseits kommt die Förderung der Durchblutung des Bauches und Beckens nicht nur der besseren Aufnahme von Nahrungsmitteln zu Gute, sondern erklärt auch die oftmals als aphrodisierend bezeichnete Wirkung von Vanille, Zimt & Co. Sogar der Zucker- und Fettstoffwechsel kann durch einige der Pflanzen verbessert werden.

Schutz vor Erkältungen und Infektionen

Was im Winter natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein angemessener Schutz vor Infektionen wie Erkältungen oder Grippe. Ingwertee mit Zitrone und Honig ist ein Klassiker zur Behandlung oder Prävention von Erkältungen. Im Ayurveda gibt es dafür ein Rezept mit heißer Milch und Honig sowie einer Prise Pfeffer. Wirksamkeit gegen Bakterien, Pilze, Viren und anderen Parasiten wurde z.B. dem Anis oder den Nelkenknospen nachgewiesen. Und eine unspezifische Stärkung des Immunsystems ist ebenso fast allen entsprechenden Gewürzen gemeinsam.

Was natürlich nicht fehlen darf, ist das stimmungsaufhellende und kräftigende Potential: Winterdepressionen sollten beim gezielten Einsatz der Heilgewürze eigentlich auch keine Chance mehr haben!

Zucker – je weniger, desto besser

Noch ein Wort zum Zucker, unserem alltäglichen Begleiter (nicht nur) in der Weihnachtszeit: je weniger wir unsere kostbaren Gewürze damit „kontaminieren“, desto besser. Natürlich soll das nicht heißen, dass wir jeden Keks dreimal umdrehen sollen. Aber gerade die Schokolade zeigt uns die beiden Seiten der Verbindung von Zucker und Heilpflanzen auf. Während der enthaltene Kakao für die euphorisierenden, Herz-Kreislauf-schützenden Wirkungen zuständig ist, müssen wir den Zuckeranteil für das Suchtpotential, sowie das Risiko für Übergewicht und Gefäßkrankheiten mit verantwortlich machen. Daher: entweder Kakao in Form von Bohnen oder „Nibs“ einfach in Reinform knabbern oder die Schokolademit möglichst hohem Kakaoanteil genießen!

Mehr erfahren

Wer nun Lust und Appetit bekommen hat und in das Thema tiefer einsteigen will, ist herzlich zum WINTERZAUBER eingeladen. Die Jahresabschluss- und Infoveranstaltung sowie Netzwerktreff für Dozenten und Schüler der Deutschen Heilpraktikerschule in Leipzig am 29. November von 17:00 – 21:00 Uhr findet in der Käthe-Kollwitz-Straße 16-18 in Leipzig statt. Die Veranstaltung ist kostenlos und offen für alle Interessierten!

Es gibt lecker-gesundes Weihnachtsgebäck, Tees und viel spannende Unterhaltung. Ab 17:30 Uhr werde ich in dem einstündigen Vortrag WEIHNACHTLICHE GEWÜRZE UND HEILWIRKUNGEN die therapeutischen Potentiale der Weihnachtsgewürze näher beleuchten. Informationen siehe hier.

Außerdem wird auch die ab April 2018 startende Modulausbildung Phytotherapie vorgestellt, die von meiner Kollegin Heilpraktikerin Anke Döring und mir geleitet wird.

Über meine therapeutische Arbeit sowie weitere meiner Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare und ab Ende März nächsten Jahres auch wieder die Pflanzenführungen finden Sie Näheres unter www.heilpraktiker-zwiesele.de

 

 

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