Heute war es endlich soweit: Der 14.09.2019. Ein langersehnter, aufregender und inspirierender Tag. Der Schemakongress in Köln! Doch ich fange mal ganz von vorne an. Eigentlich begann dieser lange Weg der Vorfreude im Januar. Ich saß bei Stefanie Hartwich zu Hause und wir waren mitten in der Anfangsphase von unserem Qualitätsmanagement… uff war das viel neues Wissen, viel Arbeit und dadurch ein sehr ereignisreicher, aber auch anstrengender Tag… und plötzlich kam Stefanie mit der Post nach oben und hatte einen Brief von dem Schemakongress in der Hand. Sie erzählte mir aufgeregt wie spannend und toll dieser Kongress die letzten Jahre war und sie unbedingt dahin wollte und das tollste? Er findet dieses Jahr in Köln statt. Dadurch, dass wir beide zertifizierte Schemacoaches sind, haben wir spontan die Tickets für September gebucht. Juhuuuu. Ich war ganz aufgeregt, da ich meine Tagesworkshops gezielt aussuchen konnte und mich für „Schematherapie bei Kindern“ und „Selbstkontrolle und Impulsregulation“ entschied. Dadurch, dass ich täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeite, fand ich diese beiden Themen sehr passend.
Und nun war er da… der 14.09.2019! Früh morgens nahm ich in Bochum um 7 Uhr den Zug und in Mülheim stieg Stefanie zu und gemeinsam hatten wir eine lustige Zugfahrt. Die Vorfreude auf den Kongress ließ alle Müdigkeit abfallen. Den Weg zu dem Maternushaus fanden wir ohne Probleme und nun waren wir da.
Der erste Eindruck? WOW. Wir standen vor dem schönen Seminargebäude und waren erstaunt über den schönen Aufbau, aber als wir reingingen waren wir wirklich beeindruckt. Wir standen in einem großen Raum mit offener Galerie mit der Anmeldung, einem riiiiiesigen Büchertisch und Tische mit Getränken und vielen Sitzgelegenheiten.
Ich war wirklich positiv überrascht und wir meldeten uns offiziell an. Wir bekamen eine Kongressmappe und unseren Ausweis. Es war soweit – mein erster Kongress!
Wir organisierten uns ein paar Getränke, schauten uns den Büchertisch an und um kurz vor neun sind wir in den großen Saal gegangen und haben uns einen Sitzplatz gesucht. Nach kurzer Zeit wurde es ganz still… es waren ca. 350 Therapeuten, Doktoren und angehende Therapeuten in einem Raum – total aufregend – sowas hatte ich noch nie erlebt – und man konnte eine Feder fallen hören, weil alle gespannt waren auf den Beginn mit der Einleitung und der Keynote. Das Keynotethema war „Reparenting – gibt es ein Zuviel? Die Therapiebeziehung in der Schematherapie“ von Dr. rer. nat. Christof Loose.
Als Herr Loose anfing zu reden, fesselten mich seine Worte. Er erzählte uns etwas über das Konzept der Schematherapie, das Grundbedürfnismodell, was Schemata sind und wie man seine eigenen Schemata erkennt, aber auch der Beziehungsaufbau wurde besprochen und welche positiven und negativen Schemata sich entwickeln können und welche Domänen es gibt. Zum Schluss wurde noch die Antwort auf die Anfangsfrage gegeben und mit einem starken Applaus wurden wir alle zu unseren Workshops geschickt.
Workshop „Schematherapie bei Kindern“
Ich ging alleine zu einem kleineren Raum, da Stefanie und ich getrennte Workshops gebucht hatten und freute mich bei Herrn Loose nun den Workshop „Schematherapie bei Kindern“ zu haben. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde, fingen wir an, ganz ausführlich die Entwicklung von Schemata zu erarbeiten. Vor jeder Reaktion steht eine Situation und jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Situationen.
In Kleingruppen erarbeiteten wir unsere eigenen Anteile und Verhaltensmuster. Auch konnten wir uns verschiedenes Material für die Arbeit mit Kindern anschauen. Dazu gehörten verschiedene Bücher wie z.B. Das Farbenmonster oder die Wolf/Schaf Figur Dolly, aber auch verschiedene Moduskartensets. Es war äußerst interessant, die eigenen Anteile erneut zu erarbeiten und ich konnte einiges von meinem Wissen vertiefen. Zum Schluss haben wir uns noch mit den Handlungsimplikationen und unserer Grundhaltung gegenüber den verschiedenen Modi befasst und plötzlich war die Zeit wie im Flug vergangen.
In der Mittagspause haben Stefanie und ich uns ausgetauscht, gelacht und eine Kleinigkeit gegessen und natürlich haben wir uns an dem Büchertisch ausgelassen und uns einige neue Materialien gekauft. Was wäre ein Kongress ohne Bücher? Eben – es wäre schade, sich so eine gute Gelegenheit entgehen zu lassen.
Workshop „Selbstkontrolle und Impulsregulation“
Danach suchten wir unseren neuen Raum, denn den letzten Workshop hatten wir zusammen. „Selbstkontrolle und Impulsregulation“ war das Thema bei Dipl.-Psych. Yvonne Reusch.
Der Vortrag begann mit einer kleinen Vorstellung und kurz danach stiegen wir in das Thema Impulskontrolle ein. Wir schauten uns an, wie ein Mensch reagieren muss, wenn er die Selbstkontrolle ausübt und wie das impulsive Verhalten dadurch abgeschwächt werden kann. Auch beschäftigten wir uns mit Stress und wie dieser unser Gehirn beeinflussen kann und wie er die wichtigen Strategien der Selbstkontrolle beeinflusst. Hierbei geht es vor allem um die Aufmerksamkeitslenkung und Planung des zielorientierten Handelns. Ein gutes Beispiel dafür ist das „Belohnungssystem“ bei Kindern: „Wenn du die Süßigkeit nicht aufisst bis ich wiederkomme, bekommst du ein zweites Stück.“ Durch diesen Test kann man wunderbar herausfinden, wie die Kinder ihre Impulskontrolle und Selbstregulation kontrollieren. Je nachdem wie lange man die Kinder warten lässt, erhält man ein unterschiedliches Ergebnis. Mein Gedanke dazu war: Ich hätte auch keine Stunde gewartet – Schokolade ist lecker. 🙂
Im Laufe des Workshops haben wir uns intensiv mit dem Thema Essstörung auseinandergesetzt und welche Behandlungspläne und Behandlungen in Frage kommen. Auch haben wir über Stimuluskontrolle und Gedankenstopps und der allgemeinen Achtsamkeit gesprochen.
Ich habe gelernt, dass die Schematherapeutische Arbeit mit Klienten es erlaubt, die Impulskontrolle auszuüben und achtsam dafür im Alltag zu werden und sich seinen Bedürfnissen, Zielen und Werten gegenüber neu zu entscheiden.
Nach diesem interessanten Vortrag waren wir ziemlich erschöpft, aber auch glücklich. Bei einem gemeinsamen Abschluss in der Eingangshalle konnten wir den Tag Revue passieren lassen und wir machten uns zusammen auf den Weg nach Hause.
Fazit
Es war ein wunderbarer Tag. Ich habe sehr viele neue Erfahrungen gemacht und bin dankbar, dass ich an dem Kongress teilgenommen habe, denn im nächsten Jahr findet ein Fortbildungsseminar in Bezug auf Schemacoaching für Kinder und Jugendliche statt und ich freue mich sehr meine gewonnenen Erkenntnisse mit anderen zu teilen.
Doch eins steht jetzt schon fest: Beim nächsten Kongress bin ich wieder dabei! Ich freue mich bereits jetzt schon darauf!
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