Ernährung bei verschiedenen Krankheitsbildern – Teil 1: Mit der richtigen Ernährung Entzündungen lindern

Ernährung bei verschiedenen Krankheitsbildern – Teil 1: Mit der richtigen Ernährung Entzündungen lindern

Ernährung bei verschiedenen Krankheitsbildern – Teil 1: Mit der richtigen Ernährung Entzündungen lindern: In dieser Blogbeitragsreihe möchte ich Ihnen dieses Jahr Ernährungsempfehlungen für verschiedene Krankheitsbilder vorstellen. Den Anfang machen entzündliche Erkrankungen und die Frage, wie wir sie mit der richtigen Ernährungsweise positiv beeinflussen können.

Chronisch entzündliche Erkrankungen

Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Gicht, Rosazea, Rheuma oder Neurodermitis stellen eine besondere Herausforderung für unseren Körper dar. Dabei reagiert das Immunsystem über, es findet keine lokale Reaktion, sondern eine überschießende systemische Reaktion statt. Diese:

  • stellt eine Dauerbelastung für das Immunsystem dar,
  • kann Schäden an Geweben und Organen verursachen
  • und beeinträchtigt die Lebensqualität.

Chronische Erkrankungen zählen in den Industriestaaten laut Robert-Koch-Institut „zu den häufigsten und gesundheitsökonomisch bedeutsamsten Gesundheitsproblemen“. Umso wichtiger ist es, Entzündungsreaktionen durch eine angepasste Ernährung und medizinische Behandlung zu reduzieren und so das Wohlbefinden zu fördern.

Warum Ernährung bei Entzündungen wichtig ist

Entzündungen im Körper können durch bestimmte Lebensmittel verstärkt, aber auch gelindert werden. Eine entzündungshemmende Ernährung unterstützt den Körper, indem sie:

  • entzündliche Prozesse mindert,
  • das Immunsystem stabilisiert
  • und gleichzeitig die Belastung durch entzündungsfördernde Stoffe reduziert.

Das bedeutet, wir sollten verstärkt auf eine ausreichende Zufuhr an entzündungshemmenden Lebensmitteln achten und gleichzeitig unseren Konsum von entzündungsfördernden Lebensmitteln weitestgehend reduzieren.

Lebensmittel mit entzündungshemmender Wirkung

  • Quellen: Algenöl, Olivenöl, Avocado, Nüsse, Saaten, Kerne.
    Diese ungesättigten Fette helfen, entzündliche Prozesse im Körper zu regulieren.
  • Besonders erwähnenswert sind hier die Omega-3-Fettsäuren.
    Quellen: Lachs, Makrele, Walnüsse, Leinsamen/Leinöl, Chiasamen.
    Omega-3-Fettsäuren wirken nachweislich entzündungshemmend und können die Symptome von Erkrankungen wie z. B. Rheuma lindern.
  • Besonders geeignet: Beeren, grünes Blattgemüse wie Spinat, Zitrusfrüchte, Sanddorn, Fenchel, Brokkoli, Paprika, Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln.
  • Sie sind reich an Antioxidantien, Vitaminen wie Vitamin C oder E und sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenole, Sulfide oder Capsaicin, die Entzündungen reduzieren können.
  • Beispiele: Kurkuma, Ingwer, Zimt.
  • Kurkuma enthält Curcumin, das stark entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Ingwer kann mit den enthaltenen Gingerolen Schmerzen und Schwellungen reduzieren und es wirkt antibakteriell.
  • Probiotika: Joghurt, Kefir, Kimchi, Sauerkraut.
    Präbiotika: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse.
  • Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Darmgesundheit und stärkt das Immunsystem, gleichzeitig kann man die Darmgesundheit durch die Zufuhr lebender Mikroorganismen durch probiotische Lebensmittel stärken. Der Darm ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems, wo sich auch die meisten Immunzellen im Körper befinden.

Damit unser Immunsystem gut funktionieren kann, ist eine adäquate Mikronährstoffversorgung essentiell, z. B. brauchen wir ausreichend Mineralstoffe wie Zink, Selen und Eisen für unser Immunsystem, aber auch Vitamin D darf nicht vergessen werden.

  • Zink-Quellen: Fleisch, Eier, Käse, Vollkorngetreide, Haferflocken.
  • Selen-Quellen: Paranüsse, Kohl- und Zwiebelgewächse, Hülsenfrüchte, Fleisch, Eier.
  • Eisen-Quellen: Fleisch, Rote Beete, Amaranth, Pistazien, Hülsenfrüchte.
  • Vitamin-D-Quellen: Kaum über die Nahrung in ausreichender Menge aufzunehmen. Durch die körpereigene Synthese über die Haut durch UV-Strahlen ist eine Vitamin-D-Synthese in unseren Breitengraden etwa von April bis Oktober möglich.

Lebensmittel, die Entzündungen fördern können

Zucker fördert die Freisetzung entzündlicher Stoffe im Körper. Er führt zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das kann Entzündungsprozesse im Körper aktivieren. Außerdem ist übermäßiger Zuckerkonsum schlecht für unser Darmmikrobiom. Im Darm liegt ein Großteil unseres Immunsystems. Besonders Softdrinks und Fertigprodukte sollten gemieden werden.

Transfette erhöhen die Produktion entzündungsfördernder Stoffe und kann die Blutfettwerte erhöhen. Diese finden sich in frittierten und industriell verarbeiteten Lebensmitteln.

Sie enthalten entzündungsfördernde Stoffe wie Arachidonsäure, die bei einer geringen Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren entzündungsfördernd wirken kann. In verarbeiteten Wurstwaren steckt häufig viel Salz und auch Zucker.

Je nach Verträglichkeit kann es sinnvoll sein, den Konsum von Weißmehlprodukten und Milchprodukten zu reduzieren. Besser verträglich ist es, Vollkornprodukte zu verzehren und fermentierte Milchprodukte wie Käse oder Joghurt.

Übermäßiger Konsum von Alkohol kann Entzündungen verstärken.

Tipps für den Alltag

  1. Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht und ausreichend Bewegung. Denn Bauchfett kann Entzündungsbotenstoffe bilden.
  2. Meiden Sie eine einseitige Ernährung mit vielen industriell hochverarbeiteten Lebensmitteln.
  3. Rauchen Sie nicht.
  4. Reduzieren Sie Stress und achten Sie auf eine gute Schlafqualität.

Die richtige Ernährung ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um Entzündungen im Körper zu reduzieren und Beschwerden zu lindern. Mit einer entzündungshemmenden Ernährungsweise können Betroffene nicht nur ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch aktiv die Regeneration des Körpers unterstützen.

Probieren Sie es aus und geben Sie Ihrem Körper die besten Nährstoffe, um Entzündungen den Kampf anzusagen! Achten Sie auf eine pflanzenbetonte abwechslungsreiche Ernährung und versuchen Sie in Ihre Ernährung Lebensmittel wie Beeren, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, grünes Blattgemüse und pro- sowie präbiotische Lebensmittel zu integrieren.

Quellen:

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Fernlehrgängen Ausbildung zum Ernährungsberater und Ausbildung zum Gesundheitsberater.

 

Dieser Beitrag wurde von Anne Stoye, Dozentin der Fernakademie im Praxisseminar Klarheit im Dschungel der Ernährungsformen, verfasst.