Entspannungsverfahren in der Therapie: Es ist bekannt, dass ein permanentes Stresserleben viele psychische, aber auch physische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen und begünstigen können. Umso wichtiger wird daher die Fähigkeit, sich zu entspannen.
Entspannung als Teil der ganzheitlichen Gesundheitsfürsorge
Entspannungsfähigkeit ist ein wesentliches Kennzeichen von körperlicher und seelischer Gesundheit und sollte in keiner ganzheitlichen Gesundheitsfürsorge oder Therapie fehlen.
Entspannungstechniken sind leicht zu erlernen und steigern beim Patienten die Selbstkontrolle über seine körperlichen und psychischen Zustände. Sie vermindern das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Der Patient erlernt ein optimales „Werkzeug“, um mit sich und seinen Gefühlen oder Symptomen besser umzugehen und diese regulieren zu können. Er kommt zur seelischen und körperlichen Beruhigung. Wer entspannt ist, nimmt auch seine eigenen Bedürfnisse besser wahr.
Ziel aller Entspannungsverfahren ist ein verbessertes emotionales und körperliches Wohlbefinden. Teufelskreise aus Angst, Schmerz, überreizten Nerven und verspannter Muskulatur lassen sich sanft, aber wirkungsvoll durchbrechen. Wer entspannt ist, kann keine Angst haben.
Entspannung auch ein bewährtes Mittel bei der Schmerztherapie
Heute sind Entspannungsverfahren auch aus der Behandlung von Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, nicht mehr wegzudenken. Fast in jeder Praxis oder Einrichtung, die mit Schmerzerkrankten arbeiten, wird eine multimodale Behandlung mit Entspannungsmethoden angewandt. So sollte auch in jeder guten Heilpraktikerpraxis mindestens ein bewährtes Entspannungsverfahren zur routinemäßigen Behandlung gehören. Entspannungsverfahren können den Therapieerfolg deutlich beschleunigen und festigen.
Drei bekannte und bewährte Entspannungsverfahren in der Therapie
Autogenes Training
Beim Autogenen Training handelt es sich um eine Form der Selbsthypnose, mit der sich der Patient mithilfe von widerholenden Gedankenformeln in einen körperlichen und geistigen tiefen Ruhezustand versetzen kann.
Studien zeigen, dass Autogenes Training:
- chronische Schmerzen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen effektiv lindern kann.
- Stress und Muskelanspannung werden reduziert und die Durchblutung verbessert.
Progressive Muskelentspannung
Bei Stress, Unruhe und Schmerzen erhöht sich immer unsere Muskelspannung. Diese kann unter anderem chronische Schmerzen verursachen und signalisiert unserem Gehirn Gefahr.
Die Progressive Muskelentspannung wirkt als tiefe Muskelentspannung. Hier werden bestimmte Muskelpartien zunächst kurz angespannt und dann wieder ganz bewusst entspannt. Es tritt eine deutliche Muskel- und mentale Entspannung ein.
Meditation und Achtsamkeitstraining
Die Grundlage dieser Entspannungstechnik ist die buddhistische Meditation. Beim Meditieren nimmt der Patient seine Gedanken, Gefühle und auch seine Umgebung bewusst wahr – ohne zu bewerten oder verändern zu wollen. Die ganze Aufmerksamkeit ist ganz auf den Moment gerichtet. So tritt ein Zustand tiefer Entspannung ein, der:
- die Nerven beruhigt,
- Stress reduziert
- und auch das Schmerzempfinden lindern kann.
So zeigen Untersuchungen, dass Schmerzpatienten vom Achtsamkeitstraining profitieren und sich somit körperlich und geistig entspannen zu können. Sie richten ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Schmerzen. Somit kann der Schmerz in den Hintergrund treten und eine Schmerzlinderung eintreten.
Fachseminar Stressmanagement und Entspannungstherapie in Erlangen
Am 11. März 2023 findet an der Deutschen Heilpraktikerschule® Erlangen ein Fachseminar zum Thema Stressmanagement und Entspannungstherapie statt. In diesem lernen Sie wirksame Entspannungsverfahren kennen, die Sie in der Therapie anwenden können.
Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Heilpraktikerausbildungen:
Dieser Beitrag wurde von Sonja Schmidt verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Erlangen.
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