Die psychosomatische Erkrankung in der Naturheilpraxis

Die psychosomatische Erkrankung in der Naturheilpraxis

Die psychosomatische Erkrankung in der Naturheilpraxis: Wenn in der Schulmedizin für sein Beschwerdebild keine Diagnose gestellt werden konnte, sucht der Patient nach alternativen Behandlungsmethoden und findet dann häufig den Weg in eine Naturheilpraxis. Dort hofft er auf Verständnis für seine Beschwerden, denn subjektiv fühlt er sich krank, obwohl die Ergebnisse meist ausgedehnter medizinischer Untersuchungen immer wieder negativ waren und eine manifeste Erkrankung nicht nachgewiesen werden konnte. Für den Patienten sind das Ausmaß der Symptome, der Leidensweg und das Unverständnis des gesellschaftlichen Umfelds enorm belastend. Die Symptomatik einer psychosomatischen Erkrankung oder somatoformen Störung, wie wir es im ICD-10-Schlüssel als Diagnose unter F 45.- finden, kann eine gewaltige Spannweite erreichen und sich von Kopf- und Rückenschmerzen über gastrointestinale Beschwerden bis hin zu Schmerzen jeglicher Art und jeglicher Lokalisation ausdehnen, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch neurologische Ausfälle sind nicht selten. Oft handelt es sich um einen Symptomenkomplex, der sich in verschiedenen Facetten zeigen kann.

Der Begriff Psychosomatik besteht aus den altgriechischen Worten Psyche und Soma, die übersetzt Seele und Körper bedeuten. Die Psychosomatik beschäftigt sich demnach mit den Wechselwirkungen zwischen psychischen und physischen Symptomen. Der Mensch ist gesund und erreicht Wohlbefinden, wenn Geist und Körper im Gleichgewicht sind. In diesem Sinne ist auch die Sentenz „Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano!“ von dem antiken Dichter Juvenal aus dem ersten Jahrhundert nach Christus zu verstehen. Er fordert die Menschen auf, Gott um einen gesunden Geist in einem gesunden Körper zu bitten, um ein angenehmes Wohlbefinden zu erreichen.

In der heutigen modernen Zeit spielen natürlich auch das soziale Umfeld und die sozialen Bedingungen für den psychosomatischen Patienten eine entscheidende Rolle. Beruf, Familie, Freizeitaktivitäten und Hobbys, zwischenmenschliche Kontakte usw. können zu einem erheblichen Stressfaktor werden, wenn das psychosomatische Gleichgewicht nicht hergestellt ist. So kann es zu einer immer weiter fortschreitenden Einschränkung der Lebensqualität und Lebensgestaltung kommen, die den Patienten in einen persönlichen Teufelskreis zieht. Das Beschwerdebild wird zunehmend schlechter, das Vorliegen einer tatsächlichen Erkrankung aber wird nicht nur von der medizinischen Seite, sondern vor allem auch im sozialen Umfeld in Frage gestellt und der Patient schnell als Hypochonder abgestempelt.

Was kann man gegen eine psychosomatische Erkrankung tun?

Naturheilkundlich geht es nun darum, die gesamte Situation des Patienten zu analysieren und Auslöser für die psychosomatischen Störungen zu finden. Bei allen psychosomatischen Erkrankungen ist der Blick auf das individuelle Gleichgewicht von Körper und Seele zu richten, denn jeder Patient hat ein persönliches Empfinden von Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Die Ursachen für die Störungen können vielfältig und auch in der Vergangenheit des Patienten begründet sein. Oft sind versteckte Traumata noch unbewusst aktiv und stören jetzt akut das Wohlbefinden. Unerkannte und unbearbeitete Stressfelder beeinträchtigen Körper und Seele und es kommt zu einem Wechselspiel der Symptome, die sich dann gegenseitig triggern und für den Patienten unerträglich werden.

Eine fundierte therapeutische Situationsanalyse kann kritische Themenfelder aufdecken und diese mit dem Patienten in einem Gespräch bearbeiten. Die körpereigene Fähigkeit zur Selbstheilung gilt es zu aktivieren, sodass dann physische Symptome mit der Unterstützung naturheilkundlicher Medikation behandelt werden können. Die Psyche muss sich von starren Verhaltensmustern und übernommenen Handlungsmodalitäten trennen und wieder in das individuelle Gleichgewicht mit dem Körper gebracht werden. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen und bedarf vor allem der Kooperation des Patienten, denn nur so können eine dauerhaft stabile Balance und wieder ein angenehmes Lebensgefühl erreicht werden.

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Dieser Beitrag wurde von Sonja Kling verfasst.

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