Das Selbst als Ressource

Das Selbst als Ressource

Das Selbst als Ressource: Was heißt es ‚ich selbst‘ zu sein? Wer bin ich und was kann ich alles? Wie kann mir das Wissen darüber helfen? Wie kann das eine Ressource sein? Der Begriff Selbst (bzw. auch oft synonym verwendet Selbstkonzept) beschreibt die subjektive Wahrnehmung und Bewertung einer Person über sich selbst. Also wie nehme ich meine eigene Identität mit all seinen Facetten wahr, angefangen von meinen persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen bis hin zu meinem Verhalten sowie meinen Emotionen.

Das Selbstkonzept

Das Selbstkonzept ändert sich im Laufe des Lebens. Es wird beeinflusst durch:

  • gesammelte Erfahrungen,
  • Botschaften, die im Laufe des Lebens aufgenommen wurden,
  • Erziehung,
  • Rollenzuschreibungen etc.

Das Selbstkonzept kann also als ein wichtiger Teil der eigenen Persönlichkeitsentwicklung gesehen werden.

Menschen mit einem positiven/förderlichen Selbstkonzept, können sich so annehmen wie sie sind. Sie sind flexibel, d. h. wenn sie neue Erfahrungen machen, dann können sie diese leichter annehmen und sich bei Bedarf anpassen. Außerdem sind sie ausgeglichen und zufrieden mit sich und ihrer Umwelt. Kurz gesagt haben sie also ein gutes Selbstwertgefühl und ein gutes Selbstbild von sich.

Menschen mit einem negativen/hinderlichen Selbstkonzept sehen sich generell eher in einem schlechten Licht bzw. haben ein geringes Selbstwertgefühl mit vermehrter Selbstkritik und Selbstzweifeln. Es wird versucht, das verletzbare Selbst zu verteidigen und zu schützen, z. B. mithilfe von Abwehrmechanismen (u. a. Verleugnung, Verzerrung). An dieser Stelle kann eine psychologische bzw. psychotherapeutische Unterstützung indiziert sein, um zu einem förderlicheren Selbstbild zu gelangen.

Das Selbst als Ressource

Also wie können wir nun unser Selbst als Ressource nutzen? Wir haben die Möglichkeit, uns gut kennenzulernen und so unser Selbstvertrauen, unsere Selbstsicherheit, unser Selbstbewusstsein und ganz allgemein gesagt unseren Selbstwert zu stärken und somit uns selbst zu fördern/als Ressource zu dienen.

Experiment zur Selbstentdeckung

Da dies ein umfangreicher Prozess sein kann, möchte ich Sie nun an dieser Stelle als Beginn der Selbstentdeckung zu einem ersten kleinen Experiment einladen.

1. Nehmen Sie sich drei leere Blätter Papier.

2. Schreiben Sie auf die Blätter jeweils in die Mitte:

  • auf Blatt 1: Das SOLL-ICH
  • auf Blatt 2: Das BIN-ICH
  • auf Blatt 3: Das WUNSCH-ICH

3. Das SOLL-ICH bildet alle Regeln und Leistungsmaßstäbe ab, die wir im Laufe unseres Lebens verinnerlicht und für uns selbst übernommen haben.

  • Nehmen Sie sich nun also als erstes das Blatt mit dem SOLL-ICH und schreiben alles auf, was Sie denken wie Sie sein sollen! Schreiben Sie auch gerne (wenn Sie es wissen) dazu, von wem diese Forderungen kamen.
  • Was machen diese Informationen mit Ihnen? Was möchten Sie beibehalten und was kann weg?

4. Das BIN-ICH sagt uns, wer wir denken, wirklich zu sein.

  • Nehmen Sie sich nun auch hier einen Moment und schreiben auf das passende Blatt alles, was Ihnen einfällt.
  • Stellen Sie sich auch ruhig folgende Fragen:
    • Was mag ich an mir selbst?
    • Was stört mich an mir selbst?
    • Was mögen evtl. andere an mir?
    • Was stört eventuell andere an mir?
    • Womit beschäftige ich mich gerne?

5. Das WUNSCH-ICH stellt einen psychischen Zielzustand dar.

  • Schreiben Sie auch hier alles auf, was Ihnen dazu einfällt. Es darf voller Fantasie und auch nach Unmöglichkeit klingen.
  • Nehmen Sie sich nun einen Moment Zeit und schauen:
    • Welche unerfüllten Wünsche stecken in Ihrer Vorstellung?
    • Welcher realistische Kern bleibt bei Ihrer bunten Wunschvorstellung?
    • Welche wichtigen Bedürfnisse, Werte und Themen möchte Ihr Wunschleben vielleicht ausdrücken?
    • Was wäre der erste Schritt diese Wünsche etwas mehr zu erfüllen als bisher?

Nachdem Sie Ihr Selbst nun etwas exploriert und besser kennengelernt haben, möchte ich Sie fragen, was löst die anfängliche Aussage „Mein Selbst als Ressource“ bei Ihnen nun aus? Was für Gedanken kommen Ihnen dazu? Wie können Sie sich selbst als Ressource unterstützen?

Weitere Übungen

Da diese Übung nur ein kleiner Blick mit der Lupe auf Ihr Selbst war, können Sie gerne noch weitere Übungen aus anderen Blogbeiträgen nutzen, z. B.:

Quellen:

Ressourcenkoffer - Das Selbst als Ressource

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie:

Dieser Beitrag wurde von Katharina Scholz, Dozentin für die Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie an der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig, verfasst.

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