Buchvorstellung: Nur zu Besuch – Früher Verlust eines Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt

Buchvorstellung: Nur zu Besuch – Früher Verlust eines Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt

Buchvorstellung: Nur zu Besuch – Früher Verlust eines Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt

Buchvorstellung: Nur zu Besuch – Früher Verlust eines Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt: Vor nunmehr 13 Jahren habe ich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie an der Deutschen Heilpraktikerschule® in Leipzig begonnen und später erfolgreich abgeschlossen. Ich blicke gerne auf diese Zeit zurück. Nach meinem Abschluss konnte ich im beruflichen Kontext neue und spannende Tätigkeitsfelder entwickeln. Ich eröffnete eine Praxis in Weimar und gründete die private Bildungseinrichtung THEKLA®.

Mein Leben war bunt und lebendig, bis ein dunkleres Kapitel begann. Über dieses alles verändernde Kapitel habe ich ein Buch geschrieben, um das es in diesem Text gehen wird. „Nur zu Besuch – Früher Verlust eines Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt“, ist ein Ratgeber für Eltern, der beiden in einer sehr schweren Zeit Orientierung und Halt geben soll. Mein Buch hilft, wie Eltern gemeinsam die unfassbar traurige Erfahrung bewältigen können, die sie durchleben. Wie der Titel bereits verrät, handelt es sich um ein trauriges Thema, mit dem unsere Gesellschaft noch keinen angemessenen Umgang gefunden hat.

Persönliche Erfahrung

Ja, das Leben schreibt manchmal seine eigenen Geschichten, und so auch meines. Der Tod meiner dritten Tochter stellte meine Familie und mich vor eine enorme Lebensaufgabe, da wir uns viel zu früh von ihr verabschieden mussten. Eigentlich hatten wir andere Träume und Pläne. Wir wollten unserem Kind die Welt zeigen und es beim Aufwachsens beobachten. Plötzlich befanden wir uns im Kinderhospiz und mussten Abschied nehmen. Unsere Welt stand still, und als sie sich wieder zu drehen begann, war nichts mehr wie zuvor. Als Familie sind wir einen tiefschwarzen, aber auch heilsamen Trauerweg gegangen. Heute können wir sagen, dass wir das gut gemacht haben.

Wie wird Trauer erlebt?

Wenn ein Kind stirbt, stirbt ein Teil von einem selbst. Dieser tiefe Schmerz ist mit nichts zu vergleichen. Gerade zu Beginn sind Hilflosigkeit und Trauer überwältigend. Man kann nichts tun, das Schicksal ist unausweichlich. Schuldgefühle, Wut, Angst und Ohnmacht überwältigen einen. Auch ich hatte zu Beginn das Gefühl, in ein tiefes Loch ohne Boden zu fallen.

Am Anfang ist der Verlust dunkel und erdrückend. Doch mit der Zeit verwandelt sich die Trauer in eine tiefe Liebe – vorausgesetzt, man gibt seinen Gefühlen Raum und geht seinen Trauerweg. Heute ist unsere Tochter Lila allgegenwärtig. Sie ist in unseren Gesprächen und tief in unseren Herzen. Dies zeigt, dass die Liebe zum Kind bestehen bleibt, obwohl die Trauer nicht mehr so präsent ist.

Der Umgang mit dem Verlust eines Kindes

Die Erfahrung, ein Kind zu verlieren, ist ein einschneidendes Ereignis im Leben und gleichzeitig das Traurigste, was Eltern widerfahren kann. Es ist nicht einfach, einen Trauerweg zu gehen, wenn man zuvor noch nie mit einer solchen emotionalen Belastung konfrontiert war. Der Verlust des eigenen Kindes ist von einer ganz anderen Dimension und unfassbar schwer. Leider zerbrechen an einem solch schweren Verlust auch manche Beziehungen.

Trauer macht sprachlos, hilflos und ohnmächtig, was zu Missverständnissen in Partnerschaften führen kann. Besonders in einer Zeit, in der beide Elternteile extrem verletzlich und empfindlich sind, ist dies eine immense Herausforderung. Unsere Gesellschaft hat leider noch keinen guten Umgang mit diesem Thema gefunden, was dazu führt, dass betroffene Eltern mit der Situation oft alleingelassen werden. Ganz oft fehlen ihnen Zuhörer für ihren Schmerz, was zusätzlich sehr belastend ist.

Es ist kein Geheimnis, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, und dies zeigt sich auch bei der Bewältigung von Trauer. Frauen sprechen oft leichter über ihre Gefühle, während Männer Schwierigkeiten damit haben. Sich gegenseitig Raum für individuelle Trauerprozesse zu geben, ist meiner Meinung nach das Wertvollste, was Eltern für ihre Beziehung tun können. Wenn jeder seinen eigenen Weg geht und sich die Wege immer wieder kreuzen, können Paare die Krise gemeinsam bewältigen.

Warum ein Buch über ein so trauriges Thema?

In der Phase tiefer Trauer hatte ich noch nicht an ein Buch gedacht. Die Idee kam erst im Laufe der Zeit. Ich habe einfach gemerkt, dass dieses Schicksal sehr viele Paare und Eltern betrifft. Und ich wollte meine Erfahrungen aus dem Trauerprozess mit ihnen teilen und ihnen Mut machen, dass man auch diese schwere Phase als Paar oder Familie durchstehen kann, ohne am Ende das eigene Kind oder das Geschwisterkind zu vergessen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Thema noch mehr Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft braucht. Vielleicht kann ich mit meinem Buch dazu beitragen.

Mit dem Buch möchte ich trauernden Eltern Orientierung schenken und sie ermutigen, ihren ganz eigenen Trauerweg zu finden. Ich begleite Eltern mit meinen beschriebenen Anregungen und Impulsen, was dabei helfen kann, das Geschehene zu begreifen, über Gefühle im Gespräch zu bleiben, Verständnis füreinander zu haben und gemeinsam gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Eine solche Krise zu bewältigen ist schwer, aber möglich.

Dieser Beitrag wurde von Marga Bielesch verfasst. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Autorin und Gründerin der privaten Bildungseinrichtung THEKLA®.

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