Welche Kräuter und Gewürze gehören in eine ayurvedische Hausapotheke: Ayurvedische Kräuter und Gewürze sind bekannt für ihre schnelle und sanfte Wirkungsweise. Gerne werden sie präventiv eingesetzt, um Infektionen vorzubeugen, Verdauung und Stoffwechsel zu optimieren, Hormone ins Gleichgewicht zu bringen oder das Energieniveau zu steigern. Die Vielfalt an Kräutern und Gewürzen, die im Ayurveda Anwendung finden, ermöglicht es, eine Hausapotheke zusammenzustellen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige ayurvedische Kräuter und Gewürze vor und geben Tipps für eine geeignete ayurvedische Hausapotheke jeder Konstitution – Vata, Pitta, Kapha.

Ayurvedische Kräuter und Gewürze

Curcuma

Curcuma, auch Haridra oder indischer Gelbwurz genannt, wird im Ayurveda universell eingesetzt. Das Gewürz enthält Curcumin, einen hochwirksamen Bitterstoff, der antiseptische Eigenschaften hat und das Körperinnere erwärmt. Curcuma gilt als natürliches Antibiotikum. Außerdem kann es die Verdauung kräftigen, Darmflora verbessern, Leber anregen, das Blut reinigen und Nervensystem stärken. Darüber hinaus soll es den Appetit fördern.

Ajwain

Der als Königskümmel bekannte Ajwain wirkt aufgrund seiner scharfen Note erhitzend. Im Ayurveda wird das orientalische Gewürz, bei Blähungen und Völlegefühl eingesetzt. Zerstoßen Sie dazu einen halben Teelöffel Ajwain im Mörser, vermischen dies mit etwas Ghee und nehmen die Mischung vor der Mahlzeit ein.

Bei einer Erkältung oder schleimigen Bronchitis wird hingegen folgende Anwendung empfohlen: Geben Sie die im Mörser zerstoßenen Samen in eine Schüssel, gießen diese mit heißem Wasser auf und inhalieren den Dampf ca. 10 bis 15 Minuten.

Hingvashtaka Churna

Hingvashtaka Churna ist eine alte ayurvedische Gewürzmischung bestehend aus Ajwain, Hing, Shunti und Pippali. Diese kann für die Verdauung und Linderung von Störungen im Darm angewandt werden. Eine Vata-reduzierende Verdauungshilfe soll unerwünschte Symptome wie Gas, Blähungen, Krämpfe, Aufstoßen, Schluckauf und Verstopfung verringern.

Pippali

Der auch als Langpfeffer bekannte Pippali gilt im Ayurveda zusammen mit Ingwer als eines der besten Gewürze gegen Erkältungskrankheiten. Es kann das Verdauungsfeuer anregen, Rückstände aus unzureichender Verdauung (Ama) verbrennen, Schleim reduzieren und den Auswurf fördern. Vermischen Sie dazu einen halben Teelöffel Pippali mit einem Teelöffel Honig (am besten Thymianhonig), rühren dies in etwas warmes Wasser oder Ingwertee ein und wiederholen die Anwendung dreimal täglich.

Triphala

Triphala ist eine Dreifruchtmischung aus Amalaki, Haritaki und Bhibitaki. Im Ayurveda heißt es, allein mit Triphala kann man die Harmonie der Doshas und damit die Gesundheit von Körper, Geist und Seele vollständig erhalten. Es soll das gesamte Verdauungssystem regulieren und eine starke antioxidative, zellschützende Kraft besitzen. Rühren Sie dazu einen Teelöffel Triphala in warmes Wasser ein und trinken dies schluckweise.

Brahmi

Das als Nabelkraut bekannte Brahmi wird als Nerventonikum zur Steigerung der Aufnahme und der Konzentration sowie bei Schlaflosigkeit und Altersvergesslichkeit im Ayurveda eingesetzt. Es gilt als angstlösend, vor allem auch beruhigend bei nervösen Kindern. Empfohlen wird hierfür, einen Teelöffel des Pulvers in ein Glas warmes Wasser einzurühren, etwas Ghee dazu zu geben und die Mischung schluckweise zu trinken.

Für jede Konstitution die geeignete ayurvedische Hausapotheke

Für die Zusammenstellung der ayurvedischen Hausapotheke ist es wichtig, das Beschwerdebild und den Konstitutionstyp zu berücksichtigen. Im Ayurveda werden selten einzelne Komponenten genutzt, da die Wirkung von der Kombination und der genauen Rezeptur abhängt.

Vata-Konstitution:

• Ashwagandha zur Kräftigung & Schlafförderung
• Brahmi zur Nervenstärkung
• Triphala zur besseren Stuhlentleerung
• Hingvashtaka zur Verdauungsoptimierung

Pitta-Konstitution:

• Triphala als Rasayana (Stärkungsmittel)
• Nimba zur Reinigung und Leberentlastung
• Koriander zur Kühlung
• Süßholzwurzel bei Sodbrennen

Kapha-Konstitution:

• Ajwain zur Verdauungsoptimierung
• Kurkuma zur Stoffwechseloptimierung
• Tulsi zur Hustenreizlinderung
• Trikatu zur Entschleimung

Fachausbildung Traditionelle Indische Medizin (Ayurveda-Medizin)

Die Deutsche Heilpraktikerschule bietet eine Fachausbildung Traditionelle Indische Medizin (Ayurveda-Medizin) an, die an zehn Wochenenden in Hannover stattfindet. Diese vermittelt nicht nur die Grundlagen, sondern auch die sechs Stadien der Krankheitsentstehung, um Störungen frühzeitig zu erkennen. Außerdem erlernen Sie die sieben Schritte der Ayurveda-Therapie, die den Patienten zurück zu seiner gesunden Mitte führen können. Panchakarma, eine ayurvedische Reinigungskur, die bei sämtlichen Erkrankungen Anwendung finden kann, ist ebenso Teil der Ausbildung. Darüber hinaus stellen wir die 50 wichtigsten Ayurvedakräuter vor, um eine gezielte, natürliche Unterstützung zu ermöglichen. Die nächste Ayurveda-Ausbildung startet im Juni 2024.