Selbstwert stärken ‒ mit Selbstmitgefühl und Resilienz zu innerer Balance

Selbstwert stärken ‒ mit Selbstmitgefühl und Resilienz zu innerer Balance

Selbstwert stärken ‒ mit Selbstmitgefühl und Resilienz zu innerer Balance: Sich weniger in Frage stellen, zu viel Anpassung reduzieren, sondern mehr ins Selbstmitgefühl gehen – das kann ein Weg sein, sich mit sich selbst wieder wohlzufühlen. Es ist nicht immer wichtig, von allen gemocht zu werden – es ist wichtig, sich selbst zu mögen.

Unsere Einstellung zu uns selbst, was und wie wir über uns denken und fühlen, ist der Schlüssel für unsere psychische Gesundheit. Ein positives Selbstwertgefühl stärkt und gibt uns auch bei Herausforderungen die Kraft der Selbstwirksamkeit, das Leben zu gestalten. Indem wir uns selbst mehr Mitgefühl schenken, kann sich ein Gefühl des inneren Gleichgewichts, der Akzeptanz und mehr Leichtigkeit im Herzen einstellen. Für diesen Prozess brauchen wir Resilienz – das heißt Faktoren im Leben zu stärken, die unsere seelische Widerstandskraft aufbauen.

Selbstmitgefühl statt Selbstkritik – der Schlüssel zu innerer Balance

Fördern wir also täglich bewusst einen resilienten Umgang mit uns selbst, akzeptieren wir uns auch mit kleinen Fehlern und Schwächen und erhöhen so unsere Selbstakzeptanz.

Das Selbstwertgefühl ist ein tief verwurzeltes Gefühl, sich in seinem Sein und Tun als wertvoll zu empfinden. Ein ausgewogenes Selbstwertgefühl ist eng mit Selbstvertrauen verbunden und formt unser Selbstbewusstsein. Bin ich liebenswert, werde ich angenommen und bin ich wertvoll ‒ das sind Themen, die in jeder Phase des Lebens ausschlaggebend sind.

Ein niedriges Selbstwertgefühl geht oft mit Versagensängsten, Überforderung, Scham- und Schuldgefühlen einher und führt meist zu inneren Selbstangriffen und einer übermäßig kritischen Einstellung zu sich selbst. Damit entsteht meist ein niederdrückendes Gefühl des „Nicht-Genügens“, des „Perfekt-sein-Müssens“ mit hohen Anforderungen an sich selbst. Das Augenmerk wird dabei vermehrt auf das Außen, dessen Resonanz und Bewertungen gelegt, was wiederum zu inneren Unsicherheiten führt.

Nicht selten ist dieser Mangel an innerer Überzeugung und Vertrauen in sich selbst auch ein Faktor bei Angsterkrankungen und Depressionen.

Selbstwert und Leistung – wenn Anerkennung zur Falle wird

Vielfach ist der eigene Selbstwert an Leistung gekoppelt. Grundsätzlich ist Leistung etwas Positives und ein guter Motivator – definiert sich der eigene Selbstwert jedoch allein darüber, so kann es schnell zu einer Sackgasse für Erschöpfung und Überforderung werden.

Folgt man den Modellen der Leistungsmotivation, ist der Wert von Leistung hauptsächlich ein Gefühl, eine Emotion, stolz auf sich zu sein, anerkannt und gelobt zu werden. Ein Kind zeigt erste emotionale Reaktionen auf Erfolg oder Misserfolg bereits ab dem zweiten Lebensjahr. Ab fünf Jahren orientiert es sich am eigenen verinnerlichten Leistungsmaßstab. Und ab dem Schulalter tritt der soziale Bezug hinzu, der den eigenen Bewertungsprozess abschließt. So wird auch im Erwachsenenalter Leistung und Selbstwert oft unbewusst miteinander verbunden.

Wodurch wird das Selbstwertgefühl geprägt?

Schon früh bestimmen Beziehungen zu Eltern oder anderen Bezugspersonen die Herausbildung des Selbstwertgefühls. So, wie ein Kind wahrgenommen und verbal bzw. nonverbal gespiegelt wird ‒ so wird der eigene Wert verinnerlicht, eingeschätzt und es entsteht als tiefe Prägung ein inneres Selbstkonzept, wie das Leben zu sein hat.

Liebevolle Fürsorge, eine positive Wahrnehmung kindlicher Bedürfnisse und emotionale Ansprache sind dabei Faktoren, die für dieses Selbstkonzept Sicherheit, Vertrauen und innere Orientierung geben und letztendlich Resilienz schaffen.

Resilienz aufbauen und Selbstwert stärken – so gelingt es

Resilienz lässt sich trainieren: Ein stabiles Selbstwertgefühl beruht auf einer positiven Selbstwahrnehmung. Selbstwahrnehmung heißt, den Blick auf sich selbst zu richten. Was will ich, was brauche ich, damit es mir gut geht?

Für den Erhalt der seelischen Widerstandskraft ist es wichtig, sich selbst Wertschätzung und positive Resonanz zu geben und den Kontakt mit sich selbst zu fördern. Hier einige Möglichkeiten dazu.

Selbstwert stärken – praktische Übungen für mehr Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl

  • Führen Sie kleine neue Gewohnheiten ein, die guttun: Stimmen Sie sich positiv auf etwas ein, bevor Sie es anfangen.
  • Reduzieren Sie Ärger und negative Denkschleifen mit einem einfachen Stopp und gehen Sie dann bewusst in eine positive Aktivität.
  • Wenn Gefühle von Kummer oder Verletztheit auftreten, sagen Sie sich: „Stopp, ich kann es nicht ändern, doch ich kann akzeptieren, dass es passiert ist und gehe jetzt in eine gesunde Distanz dazu.“
  • Trainieren Sie sich, klar und freundlich zu kommunizieren: Was wollen und wünschen Sie sich? Und worin liegen Ihre Bedürfnisse?
  • Unser Gehirn braucht einen positiven Fokus auf das Kontrollierbare: Schaffen Sie sich tägliche Etappenziele und stellen Sie sich vor, wie Sie sich fühlen, wenn Sie diese erreicht haben.
  • Halten Sie inne und machen Sie kleine Pausen im Alltag: Einmal nichts tun, die Gedanken schweifen lassen, in sich hineinfühlen, ohne Ablenkung von außen, gibt ein Gefühl innerer Zentriertheit.
  • Schauen Sie bewusst auf Ihre Fähigkeiten und Stärken. Glauben an sich selbst: „Was habe ich heute gut gemacht? Was ist mir gelungen? Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?“
  • Schulen Sie Ihre Selbstwahrnehmung: „Mit welchen Emotionen geht der heutige Tag einher? Welche Situationen sind mit Stress verbunden? Wie habe ich diesen Tag empfunden?“
  • Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun: Gemeinsames Lachen, ein freundlicher Blick schaffen Verbundenheit, die wir als echten Face-to-face-Kontakt im direkten Austausch brauchen.
  • Seien Sie achtsam in schwierigen Situationen: Halten Sie inne, drücken Sie auf „Pause“. So können Herausforderungen klarer eingeschätzt und bewertet werden, um Handlungsoptionen zu erkennen.
  • Automatismen und emotionale Sofortreaktionen erzeugen Stress. Üben Sie emotionale Selbstregulation und geben Sie Ihrer inneren Stimme eine Chance: „Will ich das wirklich?“ kann ein innerer Kompass sein, sich schnell wieder auszurichten.

Ihr Weg zu mehr Selbstwert und seelischer Gesundheit

Mit einem neuen Fokus auf diese kleinen Veränderungen tun Sie nicht nur Ihrer Psyche, sondern auch Ihrem Körper etwas Gutes. Sie aktiveren das Glückshormon Serotonin als Stimmungsaufheller, den Schmerzhemmer Endorphin, das Bindungshormon Oxytocin und Dopamin als Belohnungshormon, wenn Ihnen das Leben gut gelingt.

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Dieser Beitrag wurde von Andrea Maskow verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Wiesbaden.