Wegbereiterinnen der Naturheilkunde – Teil 6: Maria Treben

Wegbereiterinnen der Naturheilkunde – Teil 6: Maria Treben

Wegbereiterinnen der Naturheilkunde – Teil 6: Maria Treben: Im sechsten Teil unserer Serie „Wegbereiterinnen der Naturheilkunde“ widmen wir uns Frau Maria Treben (1907–1991), Spezialistin auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde und komplementärer Behandlungsmethoden in der Tradition von Sebastian Kneipp.

Leben und Familie

Am 27.09.1907 wurde Maria Treben als Mari Günzl in Saaz (Österreich-Ungarn) geboren. Ihr Vater war Zeitungsverleger und Inhaber einer Druckerei, ihre Mutter war Hausfrau.

Nach dem Abschluss des Gymnasiums arbeitete die 19-Jährige für ungefähr 14 Jahre in der Redaktion des „Prager Tagblattes“. 1939 heiratete sie den Ingenieur Ernst Gottfried Treben in Kaptitz. Nach der Hochzeit gab sie ihre Berufstätigkeit auf und war Hausfrau. Zusammen bekamen sie 1942 einen Sohn. Nach dem Krieg floh Maria Treben mit ihrem Sohn unter anderem nach Wülzburg. 1947 kam ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft frei und die Familie zog gemeinsam erst nach Witzersdorf, später nach Grieskirchen.

Der Beginn der Kräuterheilkunde

Während der Zeit der Vertreibung und dem Aufenthalt in Sammellagern bekam Treben erst einen Hautauschlag und kurz darauf erkrankten sie und ihr Sohn an Bauchtyphus. So kamen sie in ein Krankenhaus. Leider waren die Medikamente zu Zeiten des Kriegs kaum vorhanden und so verordnete der Chefarzt den beiden Erkrankten ein gepresster Saft von Schöllkrautblättern, den sie verdünnt als Tee tranken. Bis zu ihrer völligen Erholung blieben sie sechs Monate im Krankenhaus. Dies war für Maria Treben ein „Schlüsselerlebnis“, das sie zur Kräuterkunde brachte.

In den folgen Jahren betrieb Maria Treben ein Selbststudium in Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Währenddessen praktizierte sie in Österreich und Deutschland, ohne selbst Heilpraktikerin zu sein.

1980, im Alter von über 70 Jahren, veröffentlichte Maria Treben den Ratgeber „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“. Es wurde der erfolgreichste Heilpflanzenratgeber überhaupt mit bisher über 80 Auflagen und 27 Sprachen. Am bekanntesten ist wohl der sogenannte „Schwedenbitter“.

Schwedenbitter/Schwedenkräuter

Die Schwedenkräuter sind eine Mischung aus verschiedenen heilenden Pflanzen. Traditionell werden sie oft in Alkohol eingelegt, um eine Tinktur zu erzeugen, die sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann. Die genaue Rezeptur kann je nach Hersteller und Tradition variieren. Das Anwendungsgebiet reicht von der Linderung bei Magenbeschwerden bis zur Behandlung von Entzündungen. Der Schwedenbitter findet sowohl innerlich als auch äußerlich seine Anwendung.

Kritik

Immer wieder wurde Kritik gegenüber Maria Trebens und ihrer Behandlung laut, da sie auch bei schweren Erkrankungen Pflanzen empfahl, die zur Behandlung nicht nachgewiesen seien. Neben den fehlenden Nachweisen an der Wirksamkeit bei bestimmten Krankheiten, kritisiert man auch das Wecken falscher Hoffnungen bei den Betroffen.

Am 26.07.1991 verstarb Frau Maria Treben in Grieskirchen, Österreich.

Quellen:

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Christin Müller, Tutorin für die Ausbildung Heilpraktiker Naturheilkunde an der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig, verfasst.