Von der Ernährungsberatung zur eigenen Heilpraktikerpraxis – ein Erfahrungsbericht

Ein Erfahrungsbericht über meinen Weg von der Ernährungsberatung zur eigenen Heilpraktikerpraxis: Tatsächlich begleitet mich die Deutsche Heilpraktikerschule nun bereits das vierte Jahr in Folge. Dabei war das so alles gar nicht geplant.

Im Rückblick waren es zwei Entscheidungen, die letztlich dazu geführt haben, dass der Stein ins Rollen kam.

Warum ich mich für die Weiterbildung zur Ernährungsberatung entschied

Im August 2018, unser Sohn war gerade zwei Monate alt, quälte ich mich mit nicht enden wollenden Schmerzen. So hatte ich mir das mit dem Wochenbett nicht vorgestellt. Mein Arzt hatte mich „austherapiert“ und ich war am Verzweifeln. Ich wollte mich an meinem Sohn freuen und nicht ständig wegen Schmerzen heulend im Bett liegen.

Schließlich meinte mein Mann, dass ich mich ablenken muss und die Schmerzen vom Nur-daheim-Sitzen und Baby hüten nicht besser werden. Aber was machen? Gut, andere hätten jetzt vielleicht mit einem Puzzle oder Malen nach Zahlen angefangen.

Ich wollte was Sinnvolles tun, etwas für mich und meine Familie. Etwas, das Mehrwert für uns hat. Und als junge Mama brauchte ich Flexibilität. So bin ich auf die Weiterbildung in Ernährungsberatung von der Deutschen Heilpraktikerschule gestoßen. Sechs Monate, wöchentliche Lernzeit ca. sechs Stunden – das war in Ordnung, das war machbar.

Das Thema Ernährung hatte mich bereits vor meiner Schwangerschaft sehr interessiert. Also war jetzt die Zeit gekommen.

Und die zweite Entscheidung? Ich war so verzweifelt mit meinen Schmerzen, dass ich bei einer mir empfohlenen Heilpraktikerin angerufen und einen Termin vereinbart habe. Tatsächlich hatte ich nämlich ziemlich viele Vorurteile gegen Heilpraktiker im Kopf. Ich wurde eines Besseren belehrt. Dank der Akupunktur ging es mir nach und nach besser. Und dank dem Zuhören – kein Zeitdruck. Gerade als junge Mami war das Gold wert. Denn neben meinen körperlichen Beschwerden hatte ich auch einen Kopf voller Fragen und Ängste.

Wie ich schließlich zur Ernährungsberaterin wurde

Die Weiterbildung in Ernährungsberatung war wahnsinnig schnell rum. Und schnell stellten sich auch die Fragen: War’s das jetzt? Wie geht’s jetzt weiter? Die Weiterbildung hat mir viel Spaß gemacht und ich habe gemerkt, dass das Interesse an gesunder Ernährung bei mir nicht nur ein Strohfeuer ist. Aber was nun?

Tatsächlich konnte ich mir zwei mögliche Wege sehr gut vorstellen. Zum einen entweder bei uns vor Ort die Hauswirtschaftsschule besuchen oder aber die Ausbildung zur Ernährungsberaterin an der Deutschen Heilpraktikerschule in Angriff nehmen.

Für die Ausbildung zur Hauswirtschaftlerin sprach:

  • dass es ein staatlich geprüfter Ausbildungsabschluss ist und
  • die Vielfältigkeit der Unterrichtsfächer – von Kochen, über gesunde Ernährung bis zu Nähen und Gemüseanbau.

Für die Ausbildung zur Ernährungsberaterin sprach:

  • die bessere Flexibilität
  • dass ich denselben Coach wie bei der Weiterbildung hätte (Frau Bendfeldt ist wirklich spitze, sehr herzlich und so motivierend!) und
  • der Fokus natürlich klar auf der gesunden Ernährung liegt.

Was mich bei der Ausbildung zur Ernährungsberaterin erwartete

Schließlich wurde es die Ausbildung zur Ernährungsberaterin. Neben zahlreichen Fakts über Mikro- und Makronährstoffen, lernte ich auch verschiedene Ernährungsformen kennen. Es wurde auf die Anatomie der Verdauungsorgane genauso eingegangen wie auch auf die richtige Kommunikation in der Ernährungsberatung. Die Einsendeaufgaben fand ich klasse. Genau das Richtige, um das Gelernte umzusetzen und für eine zukünftige Arbeit als Ernährungsberaterin zu üben.

Ein Teil der Unterrichtsskripten wurden mir von der Weiterbildung anerkannt, sodass ich in knapp 1,5 Jahren fertig war. Furchtbar stolz und furchtbar durcheinander… Durcheinander, weil nun die Frage der Fragen kam.

Was mache ich jetzt mit dieser Ausbildung?

Meine Elternzeit neigte sich langsam dem Ende zu. Wollte ich wieder zurück in meinen alten Job als Disponentin? Oder doch die selbständige Tätigkeit wagen? Würden denn genug Klienten zu mir in unsere 4.000-Einwohner-Stadt finden?

Dass ein Unterschied zwischen Klienten beraten und Patienten behandeln bestand, hatten wir ausführlich in der Ausbildung gelernt. Und es juckte mir in den Fingern, nicht nur die „Gesunden“ zu beraten, sondern auch die Klienten mit Vorerkrankungen behandeln zu dürfen. Aber wirklich jetzt noch den Heilpraktiker dranhängen? Oder doch noch ein Studium in Ökotrophologie?

Na, was meint ihr, für was ich mich entschieden habe?

Der Sprung ins kalte Wasser – Traditionelle Chinesische Medizin

Ich traute mich nicht. Irgendwie wusste ich, dass der Heilpraktiker der nächste Schritt sein sollte. Aber ich hatte zu viel Respekt vor dem Umfang an Stoff, vor der mündlichen Prüfung (ja, die verfolgte mich schon bevor ich mich zum Heilpraktiker angemeldet hatte) und den Konsequenzen, die nach dieser Entscheidung auf mich zukommen würden.

Also machte ich erstmal was anderes. 😉 Und zwar war bei mir seit meinen positiven Akupunktur-Erfahrungen das Interesse an der chinesischen Medizin geweckt worden. Und einen Monat nachdem ich mit der Ausbildung zur Ernährungsberaterin fertig war, startete bei Peter Hollmayer ein Kurs zur Ernährungsberaterin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ein halbes Jahr, das war mal wieder überschaubar und vor allem fand ich das Thema so richtig faszinierend. Es wurde also erst die Kür vor der Pflicht …

Meine Selbstständigkeit und die Ausbildung zur Heilpraktikerin in Naturheilkunde

Trotzdem mussten manche Entscheidungen irgendwann gefällt werden und schließlich startete ich meine selbständige Tätigkeit zum 1. Dezember 2020. Ein riesiger Schritt für mich. Und damit war dann eigentlich auch schon entschieden, dass ich den Heilpraktiker in Naturheilkunde noch dranhängen werde.

Schließlich die schwerste aller Entscheidungen: Meine Kündigung bei meinem alten Arbeitgeber einreichen. Ein Kleinkind betreuen, ein Business aufbauen, für den Heilpraktiker lernen und dann noch ins Büro gehen – da würde irgendwas zu kurz kommen. Das wollte ich nicht. Dieser Schritt war tatsächlich der schwerste nach 17 Jahren in meinem Ausbildungsbetrieb (ich hatte ein duales Studium in Betriebswirtschaftslehre absolviert). Vor allem, weil ich ein absoluter Sicherheitsmensch bin. Ein Sprung ins kalte Wasser.

Nun ja, meine Kündigung hat sich gerade gejährt. Seit 1,5 Jahren bin ich nun selbstständig und bereite mich auf meine amtsärztliche Prüfung zur Heilpraktikerin vor. 1,5 Jahre mit viel Investition an Zeit, Nerven und Geld – trotz aller Herausforderungen fühlt es sich gut an, auf meinem Weg zu sein. Der auch noch ein wenig dauern wird, denn die HP-Prüfung werde ich erst im März 2024 angehen.

Soweit von mir – schön, dass ihr mich auf meinem Erfahrungsweg ein stückweit begleitet habt!

Ich wünsche euch viel Kraft und Ausdauer auf eurem persönlichen Herzensweg.

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Ausbildung zum Ernährungsberater im Fernlehrgang

Ernährungsberater Ausbildung

Dieser Beitrag wurde von Vanessa Weigert, Ernährungsberaterin, verfasst.

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