Perfekte Tarnung – chronische Entzündung

Perfekte Tarnung – chronische Entzündung

Sie kennen die Situation, einmal nicht richtig aufgepasst und schon haben Sie die letzte Treppenstufe verpasst, Sie sind umgeknickt! Gott sei Dank ist nichts weiter passiert, außer dass Ihr Sprunggelenk etwas geschwollen ist, leicht gerötet, es fühlt sich warm an. Das ist eine akute Reaktion Ihres Gewebes, ein kühlender Quarkwickel und 2 Tage später ist alles wieder gut.

Oder Sie haben eine Erkältung, Ihre Temperatur steigt, Sie haben leichtes Fieber, ein paar Tage Tee, Inhalation, und Ruhe auf dem Sofa und Sie fühlen sich wieder gut.

Beide Situationen spiegeln typische Entzündungsreaktionen in Ihrem Körper wieder, jeder kennt sie, jeder kann sich daran erinnern.

Wir sprechen hier von aktiven akuten Entzündungsreaktionen. Diese haben eine Funktion, denn Ihr Immunsystem läuft kurzzeitig auf Hochtouren, es leistet gerade alle Arbeit, um Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Aber was ist, wenn in Ihrem Körper chronische Entzündungen entstehen, aufgrund von Fehlernährung, falscher körperlicher Belastung und unbeachteter psychologischer Faktoren?

Der Mensch ist keine Maschine sondern eingebettet in ein Netzwerk von biologischen und sozialen Geschehnissen!

Sie können diese Sichtweise auch als Bio-Psycho-Soziale Medizin betrachten, dabei steht Bio für die Abwehr der Immunzellen gegen Fremdantigene, der psychologische Faktor steht für Abwehrendes Erleben und Verhalten (Ekel und Furcht schützt vor gewissen Einflussfaktoren) und der soziale Faktor für die Abschottung vor Fremden.

Und hier setzt die biopsychosoziale Medizin an, sie sieht das Lebewesen Mensch im Gesamtkontext mit seinem individuellen Lebensrhythmus, seiner Lebensumgebung, dem Essverhalten, Schlafverhalten, psychologischen Umgangsformen und vielen mehr.

Wenn Sie Ihre Lebensqualität optimieren möchten, sich länger gesünder fühlen möchten und leistungsfähiger sein möchten und neugierig sind, was Sie selber dafür tun können, dann beschäftigen Sie sich einfach nun mit den nächsten Zeilen, hier dreht sich alles um den heimlichen Entzündungsfaktor in Ihrem Körper und welchen Einfluss er still und leise im Verborgenen hat und was er da mit Ihnen unwissentlich so treibt!

Wir sind das Produkt dessen wie wir leben!

Die wenigsten von uns leben in einem stillen idyllischen Bergdorf mit unserer Familie, ein paar Tieren, einem kleinen Acker zur Selbstversorgung, ohne Stress, Termindruck oder W-Lan und ernähren uns von frischem Bergwasser und jungen Kräutern, die wir selber gepflückt haben im Rhythmus der Natur.

Im Gegenteil: Die meisten von uns leben gegen ihre eigenen Bedürfnisse, essen wenn es die Kantinenzeiten vorgeben, gehen schlafen wenn der Tatort im TV rum ist, stehen auf, wenn der Wecker es uns vorgibt, das Auto fährt uns zuverlässig jeden kleinen Meter, damit wir nicht verschwitzt in der Arbeit ankommen, somit sind auch jegliche Bewegungsreize ausgeschaltet sogar unsere Kinder sind Tag für Tag zum Stillsitzer geworden, erst von der Schule vorgegeben, nun auch noch durch Computerspiele und Co.

Das alles sind Auslöser für chronische Entzündungen in unserem Körper! Tag für Tag setzen wir noch weitere Faktoren drauf durch unsere Ernährung und das ständige Daueressen.

Aber auch unsere seelischen Gepflogenheiten spielen eine große Rolle, vor allem Dauerstress und die Überaktivität unseres Sympathikus, Sie wissen: Der Nervenanteil, der uns aktiviert, damit wir vor dem Säbelzahntiger davonlaufen können.

Das Hormon Cortisol reguliert dabei Ihre Entzündungen runter genauso wie Ihr Parasympathikus, das ist der Gegenspieler von Ihrem Sympathikus.

In einer Studie konnte die Auswirkung von psychischem Stress auf die Wundheilung anschaulich nachgewiesen werden, indem Zahnmedizinstudenten eine kleine Wunde im Zahnfleisch verabreicht wurde, diejenigen die unter Prüfungsstress standen, hatten eine signifikant längere und schlechtere Wundheilung als diejenigen Zahnmedizinstudenten, die aktuell keinen Stress hatten.

Wenn Sie sich einmal vor Augen führen, dass jede Ihrer Immunzellen von Nervenzellen versorgt wird und jede Krebszelle mit einer Nervenzelle verbunden ist, verstehen Sie nun auch, warum zusätzlich negativer Stress einen psychologischen Einfluss auf Ihre Gesundheit hat!

Es ist wie ein ständig vor sich hin schwelender Waldbrand: Es brennt nicht lichterloh, sondern klammheimlich, gut versteckt unter Laubhaufen lodert die gefährliche Glut, jeden Augenblick könnte daraus ein bedrohliches Feuer werden, es reicht nur ein weiterer Windstoß aus und ein Flammeninferno könnte sich daraus entwickeln. Eigentlich können wir unser aktuelles Leben vergleichen mit einem Leben am Rande eines Vulkans, ab und zu spuckt er ein wenig Lava aus und wir wissen, auweia das könnte gefährlich werden, aber wir gewöhnen uns an die Gefahr und zu unserem scheinbaren Schutz, beobachten wir die Seismographen, um im Falle des Falles eingreifen zu können, aber dann kann es schon zu spät sein!

Stille Entzündung

Die Wissenschaft kann diese Entzündungen im Körper mittlerweile nachweisen, es kommt zur Fehlregulation unseres Immunsystems, sie nennt dies „stille Entzündung“. Unser Immunsystem gerät aus dem Gleichgewicht und arbeitet nicht mehr für uns und unsere Genesung sondern richtet sich gegen unsere inneren Körperstrukturen, sozusagen ist unser Abwehrsystem nicht mehr unser Freund, der uns hilft und unterstützt wie bspw. Fieber, welches versucht, aktiv die Krankheitserreger abzutöten, sondern es stellt sich gegen uns, heimlich, leise und unerkannt. Wir werden dauerhaft krank, die erste Zeit noch gar nicht so schlimm, es sind vielleicht nur Kleinigkeiten wie öfters erkältet sein, Zunahme von Allergien und Zivilisationskrankheiten usw.

Eine lokale Entzündung kann somit zu einer systemischen Entzündung werden, d. h. es ist nicht nur mehr ein Harnwegsinfekt, sondern auch andere innere Organe sind mitbetroffen bis hin zu Ihrem Gehirn was Ihnen eine Depression vorgaukelt.

Nun verstehen Sie, warum der Arzt Ihnen Blut abnimmt und Ihren CRP Wert bestimmt, das ist der Wert für Entzündungsfaktoren, früher eher nebensächlich beachtet, gilt er heute als wertvoller Hinweis, da er schon bevor eine reale Erkrankung eintritt als Risikofaktormarker den Arzt aufhorchen lässt, was da wohl bei Ihnen im Busch sein könnte.

Was bedeutet dies alles konkret für Sie?

Wie können Sie chronische Entzündungen und ihre vorhergehenden Entzündungsfaktoren reduzieren? Es müssen keine großen Dinge sein, sondern jeden Tag einige kleine Schräubchen, an denen Sie drehen, probieren Sie es aus, bleiben Sie dran, zuerst gilt es raus aus der bequemen und gewohnten Komfortzone zu kommen! Seien Sie neugierig und nehmen Sie sich jeden Tag aufs Neue einen der nachfolgenden Tipps vor! Sie kennen ja den Spruch „Steter Tropfen höhlt den Stein!“

  1. Reduzieren Sie Ihre Mahlzeiten auf maximal 3 am Tag!
  2. Legen Sie regelmäßige Essenspausen ein, in denen Ihr Körper Zeit hat, sich von den ständigen Nahrungszufuhren zu erholen, dies könnte bedeuten, dass Sie zwischen 18 Uhr abends und 11 Uhr morgens ausschließlich Wasser trinken, oder 1 Tag in der Woche zum Teetag ausrufen, hier gibt es den ganzen Tag ausschließlich Ihren Lieblingstee
  3. Kauen Sie jeden Bissen 30x, speicheln Sie Ihre Nahrung gut ein, denn die Verdauung beginnt bereits im Mund!
  4. Konzentrieren Sie sich vorwiegend auf eine pflanzliche Ernährung mit guten Fetten und leckeren Kräutern!
  5. Streichen Sie das ständige Naschen und Trinken zwischendurch!
  6. Decken Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf zu 80 % mit stillem Wasser, Ihr Körper besteht weder aus Tee noch aus Kaffee oder Säften, sondern aus Wasser!
  7. Bewegen Sie sich, es braucht kein tägliches Fitnessstudio, aber denken Sie daran: Jeder Schritt macht fit!
  8. Nutzen Sie die Möglichkeit und gehen Sie so oft wie möglich raus in die Natur, am besten suchen Sie einen Wald auf! In Japan haben Forscher herausgefunden, dass Waldbaden die beste und leichteste Möglichkeit ist, Ihr Immunsystem zu stärken.
  9. Umsorgen Sie sich, gehen Sie gut und fürsorglich mit sich um, es darf Ihnen gut gehen! Was könnte dies außerhalb von Belohnungen über Nahrungsmittel / Alkohol sein? Vielleicht ein regelmäßiger Saunabesuch oder das Treffen von Freunden? Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte!
  10. Umgeben Sie sich gezielt mit positiven und schönen Dingen, streichen Sie, was möglich ist an negativen Themen aus Ihrem Leben, hören Sie schöne Musik, sehen Sie sich Filme an, die Sie entspannen lassen!
  11. Gehen Sie frühzeitig zu Bett und schlafen Sie ausreichend. Die einfachste Art und Weise, Ihr biologisches Alter zu verjüngen, ist viel Schlaf!

Eigentlich sind Ihnen diese Punkte vermutlich wohl bekannt!

Vermutlich haben Sie recht, hier trifft der Spruch den Nagel auf den Kopf: „Alter Wein in neuen Schläuchen“, waren diese Dinge früher eine Selbstverständlichkeit, sind sie schlicht und ergreifend in unserem heutigen Zeitalter verlorengegangen. Der Unterschied ist aber, dass die Wissenschaft nun fachlich nachweisen kann, welche Faktoren uns wirklich gesund und jung halten!

Ein gesundes Leben, in dem wir uns in unserer Haut wohlfühlen und selbstverantwortlich einiges für uns tun können, ist also kein Hexenwerk!

Machen Sie sich auf die Suche, welche Entzündungsfaktoren haben bisher in Ihrem Leben das Kommando übernommen und welche von Ihnen können Sie gegen ein paar von den 11 oben aufgezählten Tipps eintauschen?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, beginnen Sie doch ganz einfach ab heute, die nächsten 11 Wochen 1 Tipp von den 11 umzusetzen. Auch wenn Sie an einem Tag wieder in Ihre alte Gewohnheit zurückgefallen sind, machen Sie einfach weiter. Neuer Tag neues Glück! Starten Sie eine Challenge mit sich selber! Sie werden sehen, wie stolz Sie dies macht, welche Wirkung diese Kraft entwickelt, es selber in der Hand zu haben, wie Sie sich fühlen, wie gut es Ihnen nach 11 Wochen gehen wird!

Nichts ist besser, als aktiv selber etwas für sich gestalten zu können und stolz das Endprodukt betrachten zu können!

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Heilpraktikerausbildungen:

Dieser Beitrag wurde von Nicole Steckenleiter verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule München.

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