Kann Homöopathie bei Heuschnupfen helfen?

Kann Homöopathie bei Heuschnupfen helfen?

Kann Homöopathie bei Heuschnupfen helfen?: Jedes Jahr ist es wieder so weit. Je nachdem, welcher Baum oder welches Gras blüht, laufen die Nasen, schwellen die Augen zu, quälen die Niesanfälle. Konzentrieren fällt so schon schwer und dann machen die Antihistaminika aus der Apotheke auch noch müde. Kann Homöopathie bei Heuschnupfen helfen?

Kurzfristige Symptomunterdrückung bringt keine Heilung

Ebenso zuverlässig wie die Pollen kommen, finden sich Ratgeber, Artikel oder Posts zur homöopathischen Selbstbehandlung. Homöopathische Komplexmittel gegen allergische Symptome sind auch erhältlich. Aber ist das die Lösung? Mit diesem Ansatz lassen sich allergische Symptome gezielt kurzzeitig lindern. Nur ändert sich dadurch nichts an der Disposition, also an der Allergieneigung an sich. Anders ausgedrückt – es gibt keine Heilung der zugrundeliegenden Erkrankung.

Homöopathie bei Heuschnupfen: Langfristig gedacht bringt sie Linderung

Allergische Beschwerden sind ebenso wie Kopfschmerzen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten ein Ausdruck der Lebenskraft. Über das Erscheinen körperlicher Symptome werden wir darauf hingewiesen, dass „etwas nicht stimmt“. Was das sein könnte, ist absolut individuell. Das Ergebnis dieser Störung ist eine Schwächung der Lebenskraft. Die Symptome sind somit ein Ausdruck der geschwächten Lebenskraft.

Die homöopathische Konstitutionstherapie setzt genau an der Stelle an. Ziel ist es, durch die konstitutionelle Behandlung des Patienten seine Lebenskraft zu stärken und damit das Symptom überflüssig zu machen.

Klingt überraschend einfach, ist es aber nicht. Zum einen muss das richtige, genau passende homöopathische Arzneimittel gefunden werden. Das ist alles andere als trivial – im Selbstversuch einfach ausprobieren ist keine Option. Denn dafür werden nicht (nur) die Symptome der Allergie herangezogen, sondern alle Symptome, die der Patient zeigt. Die Konstitutionstherapie sollte in der allergiefreien Zeit beginnen. Zum anderen stellt sich die Frage, was denn da nicht stimmt. Denn erst wenn diese Punkte geklärt und bearbeitet sind, kann der Patient dauerhaft gesund werden. Dafür braucht es therapeutische Erfahrung.

Die Möglichkeiten reichen:

  • von ungesunder Lebensweise
  • über Schwierigkeiten bei der Entgiftung,
  • körperlicher oder emotionaler Schwäche
  • bis zur Traumatisierung.

Es muss kein Homöopath sein, der sich dieser Frage annimmt. Und auch dafür gibt es einen passenden Zeitraum. Das Bewusstsein, dass es etwas gibt, was die Kraft raubt, nimmt meist mehrere Monate nach Beginn der homöopathischen Konstitutionstherapie zu. Manche Patienten lösen diese Blockaden allein, andere brauchen Unterstützung.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine meiner Patientinnen kam mit allergischem Asthma, dass sich aus einer Pollenallergie (Heuschnupfen) entwickelt hat, zu mir in die Praxis. In manchen Jahren konnte sie tageweise ihre Wohnung nicht verlassen, so belastend war die Atemnot.

Die homöopathische Therapie begannen wir jedoch mit der Behandlung einer aktuelleren Problematik – einer Angststörung, die in Folge einer schrecklichen Nachricht entstand. Darauf folgten in einzelnen Schritten:

  • die Behandlung der zugrunde liegenden Schwäche,
  • die Entgiftung
  • und die Gabe des Konstitutionsmittels in verschiedenen Potenzstufen.

Anfangs wurde die Therapie immer wieder von Erkältungen unterbrochen. Die Infektionen bewältigte sie immer schneller und souveräner. Nach zwei Jahren war sie gesundheitlich stabil, das Asthma kaum noch spürbar und als Allergiesymptome blieben Augenjucken und ein leichter Fließschnupfen.

Der Heilungsverlauf zeigt auch, dass die einfachen Allergiesymptome, also der allergische Schnupfen und das Augenjucken, auch am längsten bleiben. Der Körper heilt nach eigenem Ermessen zunächst die Organe, die lebenswichtig sind – hier die Lunge. Die Infektabwehr ist ebenso wichtig. Der Homöopath gibt dabei die Reihenfolge der Heilung, also des Verschwindens der Symptome, nicht vor. Durch die Stärkung der Lebenskraft wird der Körper in die Lage versetzt, selbst zu agieren und zu entscheiden – die Patientin heilt sich also selbst entsprechend ihrer Kraft und ihrer Ressourcen.

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang.

Dieser Beitrag wurde von Dr. Martina Hanner, Tutorin der Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang, verfasst.