Ernährungstipps bei Heuschnupfen in der Pollenzeit

Ernährungstipps bei Heuschnupfen in der Pollenzeit: Es krabbelt in der Nase und ha ha hatschi … Allergiker und Allergikerinnen wissen, die Zeit, in der die Pollen fliegen, ist wieder da. Fast 15 % der Deutschen haben mit Heuschnupfen zu kämpfen.

Der Körper reagiert auf bestimmte Eiweiße in dem umherfliegenden Blütenstaub von Getreide, Gräsern oder blühenden Bäumen wie Hasel, Erle und Birke. Besonders wenn es windig ist und es längere Zeit nicht geregnet hat, leiden Allergiker und Allergikerinnen besonders darunter. Das bedeutet:

  • juckende Augen,
  • laufende Nase
  • und Niesreiz.

Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf eigentlich harmlose Eiweiße, die sich in den Pollen befinden. Der Körper antwortet darauf, als hätte er mit einem Krankheitserreger zu kämpfen. Es werden Entzündungsbotenstoffe wie Histamin freigesetzt, die für die bekannten Symptome sorgen.

Besonders im Frühling und Sommer leiden Allergiker und Allergikerinnen darunter. Auch durch den Klimawandel nehmen Pollenallergien zu. Die Bäume, Gräser und Sträucher blühen länger, das verlängert die Pollenflugzeit. Mittlerweile gibt es einige Pollen wie z.B. von Hasel und Erle, die bereits im Dezember und Januar fliegen. Außerdem heften sich Feinstaubpartikel an den Blütenstaub, was das allergene Potenzial steigert.

Was können Sie in der Pollenzeit tun?

Es gibt einige Dinge, die man beachten kann, um möglichst wenig unter den Niesattacken und der tropfenden Nase zu leiden. Hier sind 2 Blogbeiträge, in denen Sie nochmal einiges nachlesen kann.:

Auch mit der Ernährung kann man versuchen, zu intervenieren, um die Allergiezeit so erträglich wie nur irgendwie möglich zu machen.

Histamin

Histaminreiche Ernährung kann die Allergiesymptome verstärken. Das heißt, dass Allergiker und Allergikerinnen in der Pollensaison versuchen sollten, histaminarm zu essen, um den Körper nicht mit noch mehr Histamin zu „überschwemmen“. Histaminreiche Lebensmittel, die es zu meiden gilt, sind z.B.:

  • gepökelte und geräucherte Fleisch- und Wurstwaren sowie Fischwaren und Meeresfrüchte
  • gereifter Käse
  • Rotwein
  • Sauerkraut
  • Tomaten
  • dunkle Schokolade
  • Spinat
  • Zitrusfrüchte
  • Lebensmittel mit Hefe (Brot, Bier)

Es gibt noch viele weitere histaminreiche Lebensmittel. Denn fast in jedem Lebensmittel ist Histamin enthalten. Je länger ein Lebensmittel gelagert oder gereift ist, desto höher ist der Histamingehalt. Gegorene, geräucherte oder eingelegte Lebensmittel weisen ebenso einen hohen Histamingehalt auf. Wie so oft im Leben kommt es hier auf die Dosis an und man sollte individuell schauen, was und wie viel man davon gut verträgt, ohne dass es zu einer Verschlechterung der Symptomatik kommt.

Mikronährstoffe und Lebensstil

Insgesamt ist es ratsam, sein Immunsystem in der Zeit so gut wie möglich zu stärken. Schlafmangel, körperliche Daueranstrengung sowie Nikotin- und Alkoholkonsum sollte man meiden. Stattdessen ist darauf zu achten, dass der Körper ausreichend Erholungsphasen hat und adäquat mit Vitamin D versorgt ist. Gegebenenfalls sollte eine Vitamin-D-Supplementation mit einer Ärztin bzw. einem Arzt oder der Heilpraktikerin bzw. dem Heilpraktiker abgesprochen werden.

Omega-3-Fettsäuren sind im Zusammenhang mit einem gut funktionierenden Immunsystem ebenfalls wichtig. Außerdem sind sie entzündungshemmend. Besonders pflanzliche Quellen wie Leinöl, Walnussöl oder auch Rapsöl sind empfehlenswert. In fetten Kaltwasser-Meeresfischen ist es enthalten. Auch bestimmte Algenöle kann man nutzen.

Ebenso sind Zink und Vitamin C wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystems. Vitamin C-reiche Lebensmittel sind z.B.:

  • Paprika
  • Kohlgemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Rosenkohl
  • schwarze Johannisbeeren
  • Sanddorn

Zinkreiche Lebensmittel sind unter anderem:

  • Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Erdnüsse
  • schwarze Johannisbeere
  • Nüsse wie Pekannuss, Paranuss, Walnuss, Mandeln (Achtung, diese sind auch histaminreich)

Zu viel Zucker und tierisches Eiweiß wirken sich auch eher negativ auf das Immunsystem aus, da diese Nahrungsbestandteile eher Entzündungen fördern können. Besser ist eine pflanzenbetonte Ernährung.

Mikrobiom

Studien zeigen, dass ein gesundes Mikrobiom im Zusammenhang mit einer intakten Darm-Barriere stehen. Eine nicht-intakte Darm-Barriere wird im Zusammenhang mit der Entstehung von Allergien diskutiert. Wichtig für unser Mikrobiom sind Prä- und Probiotika. Ballaststoffreiche und fermentierte Lebensmittel sind empfehlenswert, wie z.B.:

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Joghurt, Kefir
  • Sauerkraut

Verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidanzien können auch einen Einfluss auf das Allergiegeschehen haben. Brokkoli, Petersilie, schwarze Johannisbeeren oder auch Thymian können mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen die Symptome gegeben falls lindern.

Kreuzallergien

Bei Heuschnupfen treten Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln recht häufig auf, z.B.:

  • Gräserpollen u.a. mit Getreide und Hülsenfrüchte (Soja, Erdnuss)
  • Birkenpollen u.a. mit Stein- und Kernobst

Das bedeutet, dass man sich gut informieren sollte, welche potenziellen Kreuzallergien bei der eigenen Pollenallergie mit Lebensmitteln möglich sind. Dieses Lebensmittel sollten dann ggf. vermieden werden, wenn sie die Symptome verstärken bzw. ebenfalls zu allergischen Symptomen führen.

Ein Allergie-Tagebuch kann auch hilfreich sein, um zu schauen, ob es noch weitere Trigger gibt, die die Symptome der Pollenallergie verstärken. Darin kann man die Nahrungsmittel vermerken, die man verzehrt hat.

Versuchen Sie einfach, Ihren Teller so bunt wie möglich zu gestalten. Bereiten Sie Ihr Essen mit vielen unverarbeiteten Lebensmitteln zu. Greifen Sie zu saisonalem Obst und Gemüse sowie Gewürzen!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine niesfreie Zeit.

Quellen:

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Anne Stoye verfasst. Sie ist Assistentin der Geschäftsleitung Ausbildung der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig.

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