Erfahrungsbericht Depression – Teil 3: Therapie – mein Weg zur ganzheitlichen Heilung: Nachdem meine Depression diagnostiziert wurde, stellte sich die Frage: Wie kann ich sie überwinden? Für mich war klar, dass ich einen ganzheitlichen Ansatz brauchte, um wieder zu mir selbst zu finden.
Psychotherapie: mein Anker in stürmischen Zeiten
Die Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), wurde für mich zu einem wichtigen Anker. In den Sitzungen lernte ich, negative Denkmuster zu erkennen und zu hinterfragen. Es war nicht leicht, sich diesen Gedanken zu stellen, aber es war notwendig, um den Teufelskreis zu durchbrechen.
Auch die tiefenpsychologischen Anteile in der Therapie halfen mir, alte Wunden zu heilen, die ich lange Zeit ignoriert hatte. Diese Arbeit war teilweise schmerzhaft, aber befreiend.
Naturheilkundliche Unterstützung
Zusätzlich zur Psychotherapie entschied ich mich, naturheilkundliche Methoden auszuprobieren:
- Phytotherapie: Johanniskraut half mir, meine Stimmung zu stabilisieren. Natürlich musste ich auf die richtige Dosierung achten, aber es war eine wertvolle Ergänzung zu meiner Therapie.
- Ernährungstherapie: Ich änderte meine Ernährung und stellte fest, dass bestimmte Lebensmittel meine Stimmung beeinflussten. Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D spielten eine wichtige Rolle, um mein emotionales Gleichgewicht zu unterstützen.
Körperorientierte Therapien
Bewegung und Entspannung wurden zu festen Bestandteilen meines Alltags. Anfangs war es schwer, mich zu motivieren, aber ich merkte schnell, wie viel besser ich mich nach einem Spaziergang, nach einer Schwimmeinheit oder einer Yoga-Session fühlte.
- Bewegungstherapie: Durch regelmäßige Bewegung konnte ich meine Antriebslosigkeit überwinden und neue Energie tanken, indem ich mich dem Abbau des Stresshormons Cortisol widmete.
- Entspannungsverfahren: Autogenes Training und Meditation halfen mir, inneren Frieden zu finden und nachhaltig Stress abzubauen.
Mein ganzheitlicher Therapieplan
Schritt für Schritt habe ich gelernt, besser auf meinen Körper zu hören und meine eigenen Grenzen zu respektieren. Durch die Kombination aus Psychotherapie, naturheilkundlichen Methoden und körperlicher Aktivität fand ich allmählich wieder zurück zu mir selbst.
Die Therapie kann bei jedem Einzelnen anders aussehen. Wichtig ist hierin, dass die depressiven Aspekte durch geeignete Psychotherapieverfahren aufgeklärt werden und man für sich ergänzende Methoden und Techniken langfristig anwendet und aufbaut, die einem die Kraft geben, die Krankheit aufzuarbeiten.
Es war ein langer Weg, aber er hat sich gelohnt. Und obwohl ich mich immer noch gelegentlich in meinen inneren Monolog mit dem abgelegten grauen Umhang der Depression begebe, weiß ich nun, wie ich mir selbst helfen kann. Und das schaffe ich aktuell „ganz allein“.
Dieser Beitrag wurde von einer an Depression erkrankten Person verfasst.
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