Der Blutegel – ein beliebter Helfer in der Naturheilkunde

Der Blutegel – ein beliebter Helfer in der Naturheilkunde

Der Blutegel – ein beliebter Helfer in der Naturheilkunde

Der Blutegel – ein beliebter Helfer in der Naturheilkunde

Der Medizinische Blutegel (Hirudo Medicinalis) ist entfernt mit Regenwürmern verwandt. Von den rund 300 Egelarten hat er es zu einiger Berühmtheit gebracht, weil er seit Jahrhunderten in Europa und Vorderasien zur Linderung und Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt wird, was nicht zuletzt auch an seinem zoologischen Namen erkennbar ist.

Blutegel leben ausschließlich in Süßwasser, können bis 30 Jahre alt werden und  bis zu 2 Jahre von einer Mahlzeit leben. Alle Blutegel ernähren sich von Blut, als Jungtiere von Fröschen und Fischen, später dann von Vögeln und Säugetieren. Mit Hilfe je eines Saugnapfes an seinem Vorder- und Hinterende hält sich der Egel an seinem Wirt fest und beißt mit seinem dreieckigen Kiefer ein kleines Loch in die Haut seines Opfers, selbst dicke Rinderhaut kann er sekundenschnell durchdringen.

Wirkungsweise der Blutegeltherapie

Der Speichel des Blutegels enthält eine große Zahl an Wirkstoffen, die entzündungshemmend, gerinnungshemmend, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, antithrombotisch und lymphflussfördernd wirken. Der bekannteste Inhaltsstoff der Blutegel ist das Hirudin, das in vielen Sportsalben zur Schmerzlinderung und Medikamenten u.a. zur Behandlung von Herzinfarkt eingesetzt wird.

Auch von Tieren ist bekannt, dass sie absichtlich Gewässer aufsuchen, in denen sich Blutegel aufhalten, wahrscheinlich um sich beißen zu lassen und damit Schmerzen zu lindern.

Einsatzmöglichkeiten des Blutegels

Aufgrund der Wirkstoffe ergibt sich eine Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden, die u.a. mit Schmerzen im Bewegungsapparat einhergehen und mit Blutegeln behandelt werden können, z.B.

– Rheuma
– Herper Zoster
– Krampfadern
– Thrombosen
– Furunkeln und Karbunkeln
– Nebenhöhlenentzündung
– Mandelabszess
– Adnexitis
– Brustdrüsenentzündung
– Gallenblasentzündung
– Hodenentzündung
– Phlebitis (Entzündung venöser Gefäße)
– Hypertonie (Bluthochdruck)
– Cox- oder Rhiz-Arthrose
– Arthritis
– Sehnen-/Sehnenscheidenentzündunge (Tennis- oder Golfarm)
– Schlaganfall
– Angina pectoris (Herzinfakt)
– Thrombophlebitis

Außerdem konnten Blutegel erfolgreich bei Duchblutungsstörungen eingesetzt werden, die während Haut- und Organtransplantationen aufgetreten sind.

Zur Behandlung sollen ausschließlich Egel von anerkannten Betrieben verwendet werden, da Blutegel Medizinprodukte sind, deren Herkunft und Qualität sich nachweisen und dokumentieren lassen muss. Eine Blutegelbehandlung muss sorgfältig von Fachleuten durchgeführt werden, auch eine eventuelle Nachbehandlung der Bissstelle sollte nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden.

Fachseminar Blutegeltherapie

Am 7. Oktober 2017 findet an der Deutschen Heilpraktikerschule in Aschaffenburg das Seminar zur Blutegeltherapie statt. In dem Kurs wird der fachgerechte Umgang mit den Blutegeln in der Praxis gelehrt sowie die Beratung und Information gegenüber Klienten und die nötigen Aufwendungen für die Nachsorge. Lehrgangsteilnehmer werden in der Lage versetzt, selbständig Blutegelbehandlungen durchzuführen und Patienten eine nebenwirkungsarme und wirksame Schmerzbehandlung anbieten zu können.

An dem Seminar können Heilpraktiker und Heilpraktikeranwärter zur persönlichen Weiterbildung teilnehmen. Die Kosten betragen 120,00 €. Auch an naturheilkundlichen Verfahren Interessierte können an dem Seminar zur persönlichen Bereicherung teilnehmen.

Der Text wurde in Zusammenarbeit mit Arnd Küper verfasst.

 

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