Achtsam leben – Genuss mit allen Sinnen: Je nachdem, mit welcher Literatur man sich befasst, gibt es verschiedene Aussagen, was Achtsamkeit bedeutet. In den meisten Definitionen wird Achtsamkeit als die Fähigkeit beschrieben, in jedem Moment seines Lebens wirklich präsent zu sein und aktiv sein Leben wahrzunehmen. Somit bedeutet Achtsamkeit, dass man sich selbst in jedem Moment bewusst wird und seine Aufmerksamkeit ganz im Hier und Jetzt lässt.
Die vier Bausteine der Achtsamkeit
Achtsam leben kann aus vier Kernelementen bestehen. Langfristig kann das Ausleben dieser Bausteine:
- Stress reduzieren
- und ein entspannteres Leben herbeiführen.
Jeder Mensch kann diese Bausteine jedoch unterschiedlich interpretieren und ausleben. Folgende Bausteine werden oft genutzt:
1. Bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit
Haben Sie schon einmal versucht, Ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das zu lenken, was gerade passiert? Man kann sich das wie ein Scheinwerferlicht im Alltag vorstellen. Alles, was der Scheinwerfer beleuchtet, ist das Hier und Jetzt. Das Ziel dabei ist es zu lernen, die Aufmerksamkeit zu steuern.
2. Gegenwärtigkeit im Hier und Jetzt
Unsere Gedanken kreisen oft um die Zukunft und um unsere Vergangenheit. Die Gegenwart ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und darf immer beachtet werden. In der Gegenwart leben, hilft das Leben aktiv mitzugestalten.
3. Der eigene innere Beobachter sein
Indem wir lernen, im Hier und Jetzt zu sein, können wir unsere Gedanken und Gefühle besser wahrnehmen. Dadurch fällt es uns leichter, uns nicht von diesen überwältigen zu lassen und sie auch in Stresssituationen zu steuern.
4. Akzeptanz
Akzeptanz ist ein wichtiger Stichpunkt. Indem wir aufhören, dagegen anzukämpfen, akzeptieren wir, dass Unveränderbares nicht zu verändern ist. Durch Akzeptanz lösen sich manchmal unangenehme Situationen wie von selbst auf.
Doch was bedeutet Achtsamkeit?
Sie sind nicht ganz bei der Sache und das, was um Sie herum passiert, zieht an Ihnen vorbei? Die meiste Zeit in unserem Leben reagieren wir auf Außenreize mit einem festen Verhaltensmuster. Wir sind von unserem inneren Autopiloten gesteuert und dadurch nicht handlungsfähig und eingeschränkt. Möchte man dies? Um aus diesem Autopiloten auszubrechen, hilft es, die Achtsamkeit zu schulen.
Achtsam sein bedeutet:
- im Hier und Jetzt zu leben
- ganz bei der Sache zu sein
- das Gedanken-Karussell zu stoppen
- den Moment wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten
- Distanz zu negativen Gedanken aufzubauen.
Achtsam Leben – die acht Sinne
Es ist nicht leicht, von jetzt auf gleich einen achtsamen Umgang im Alltag mit sich zu praktizieren. Achtsam mit sich zu sein, erfordert viel Übung. Laut Dan Siegel gibt es durch „das Rad der Achtsamkeit“ einen interessanten Weg, sich diesem Thema über die verschiedenen Sinne zu nähern:
- Sehen
- Hören
- Riechen
- Tasten
- Schmecken
- Körperreaktionen
- Gedanken und Gefühle
- Ich und die Welt
Indem alle Sinne bedient und in der Achtsamkeit geschult werden, kann eine erhöhte Achtsamkeit erreicht werden. Diese Dinge können auch mit Klienten gut erarbeitet werden. Als Aufgabe für zu Hause kann man zum Beispiel Fragen mitgeben, die dann bearbeitet werden, wie:
- Was haben Sie an diesem Tag besonders gut wahrgenommen?
- Was haben Sie gehört, als Sie ruhig auf der Bank gesessen haben?
- Hat Ihr Essen anders geschmeckt, nachdem Sie achtsam gegessen haben?
Viel Spaß beim Ausprobieren.
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Dieser Beitrag wurde von Saskia Ewers verfasst. Sie ist zertifizierte Psychologische Beraterin, Kinder-, Jugend- und Familienberaterin, Schematherapeutin und Entspannungspädagogin, Pädagogische Fachkraft in der Inklusion sowie Dozentin und Qualitätsmanagementbeauftragte der Deutschen Heilpraktikerschule Mülheim/Ruhr.
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