Checkup Anatomie: Das Ohr: In unserer neuen Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie für die einzelnen anatomischen Strukturen begeistern.
Das Ohr
Süßer die Glocken nie klingen oder Leise rieselt der Schnee… Je näher der 24. Dezember rückt, umso häufiger hören wir diese oder andere Weihnachtslieder im Radio oder im Fernsehen. Oder stellen Sie sich vor, diese Lieder gesungen von einem mächtigen Chor in einer weihnachtlich geschmückten Kirche. Hören Sie, wie es hallt in den Gewölben? Hören – das ist unser Stichwort. Was passiert eigentlich im Ohr, dass wir hören und Geräusche wahrnehmen können?
Unser Ohr kann grob in drei Bereiche unterteilt werden: das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Das äußere Ohr besteht aus der knorpeligen Ohrmuschel, die dafür sorgt, dass Schallwellen in Richtung Gehörgang geleitet werden. Der Gehörgang zieht in das Ohr hinein und wird durch das Trommelfell vom Mittelohr abgegrenzt. Schallwellen, die auf das Trommelfell treffen, setzen drei Gehörknöchelchen im Mittelohr in folgender Reihenfolge in Bewegung:
- Hammer
- Amboss
- Steigbügel
Diese drei Gehörknöchelchen leiten den Schall nicht nur in Richtung Innenohr weiter, sondern verstärken den Schall auch noch um das 22-fache.
Leise rieselt der Schnee
Schneeflocken rieseln scheinbar fast lautlos zur Erde – stellen Sie sich vor, wenn Sie den Schnee rieseln hören, wurde dieses Geräusch in Ihrem Ohr um das 22-fache verstärkt!
Nun setzt der Steigbügel wiederum eine kleine Membran in Schwingung. Diese Membran, das ovale Fenster, stellt nicht nur den Übergang zum Innenohr dar, sondern ist ebenso ein anatomischer Teil der Hörschnecke, der Cochlea.
Die Hörschnecke ist in zwei voneinander getrennte Gänge unterteilt, die mit unterschiedlichen Flüssigkeiten (Endolymphe und Perilymphe) gefüllt sind. Setzt nun der Steigbügel das ovale Fenster der Hörschnecke in Bewegung, überträgt sich diese Bewegung auf die Flüssigkeiten. Sie schwingen mit. Das Geheimnis des Hörens allerdings liegt im Corti-Organ, dem eigentlichen „Hör-Organ“. Dieses Hör-Organ befindet sich in einem der Gänge und wird von einer weiteren dünnen Membran bedeckt.
Bewegung ist alles
Durch die schwingende Bewegung der beiden Flüssigkeiten wird diese Membran nun ebenfalls in Vibration versetzt. Durch ihre Auf- und Abwärtsbewegung berührt sie dünne Rezeptorzellen des Corti-Organs und Berührung der Rezeptorzellen bedeutet Reizbildung! Diese entstandenen Reize werden über den Hörnerv zur Hörrinde des Gehirns weitergeleitet und dort zu einem Ton, Wort, Klang oder dem Geräusch leise rieselnden Schnees umgewandelt. Der Hörnerv ist der Nervus vestibulocochlearis. Er ist der achte der zwölf Hirnnerven.
Vergegenwärtigen Sie sich doch einmal das Wunder des Hörens, wenn Sie einem Gespräch oder Konzert lauschen oder wenn Sie durch den leise rieselnden Schnee laufen.
Wir wünschen Ihnen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest!
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Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.