Zwiebeln und Knoblauch – unterschätzte Alleskönner

Zwiebeln und Knoblauch – unterschätzte Alleskönner

Wie gut riechen frisch angebratene Zwiebeln und Knoblauch. Wenn man etwas „Geschmack“ in sein Essen bekommen möchte, brät man einfach erstmal eine Zwiebel und ein bisschen Knoblauch an. Der Duft macht dann schon richtig Appetit auf das Essen! Es kommt auch nicht von ungefähr, dass als Grundlage für viele Gerichte Zwiebel und Knoblauch genutzt werden. Diese Lauchgewächse haben eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung.

Und die Deutschen lieben ihre Zwiebeln. Das zeigt auch der Pro-Kopf-Verzehr. Dieser liegt bei rund neun Kilogramm Zwiebeln pro Jahr.

Zwiebeln und Knoblauch gehören zu den Amaryllisgewächsen und sind wahre Wunderknollen. Das sie besonders lecker sind, ist allbekannt. Deshalb soll heute einmal die gesundheitsfördernde Wirkung der beiden Knollen im Vordergrund stehen.

Rezept für Hustensaft aus Zwiebeln

  • eine große (möglichst rote) Zwiebel
  • zwei Esslöffel flüssigen Honig oder Ahornsirup oder Zucker

Die Zwiebel wird geschält, klein geschnitten und in eine Dose gegeben. Es ist empfehlenswert eine rote Zwiebel zu nehmen, da diese mehr Antioxidantien enthält. Dazu kommen zwei Esslöffel Honig, der im nicht-erhitzten Zustand Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme beinhaltet. Dadurch wirkt er auch entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral sowie hustenstillend. Nun wird das Gefäß gut verschlossen und man lässt es über mehrere Stunden, am besten über Nacht, ziehen. Der entstandene Zwiebelsaft kann abgegossen und mehrmals täglich eingenommen werden. Er wirkt antibakteriell und hustenstillend!

Wer möchte, kann in die Dose mit der Zwiebel auch noch etwas Thymian geben. Dieser hilft auch bei Erkältungen durch die schleimlösende Wirkung und gibt dem Zwiebelsaft ein leckeres Aroma.

Natürliche Antibiotika

Die Zwiebel ist schon seit hunderten von Jahren ein bewährtes Hausmittel gegen Husten, wie auch das Rezept zeigt. In dem Lauchgewächs sind etliche Schwefelverbindungen enthalten, die dafür sorgen, dass der Schleim gelöst und dünnflüssiger wird und so besser abgehustet werden kann. Auch wirken Zwiebeln antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend ebenso wie Knoblauch.

Ein großer Vorteil dieser „natürlichen Antibiotika“ ist es, dass eine Resistenzentwicklung sehr unwahrscheinlich ist. Resistenzentwicklung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die „natürlichen Antibiotika“ irgendwann nicht mehr gegen bestimmte Bakterien wirken, weil diese eben resistent gegenüber dem Wirkstoff geworden sind. Das ist eine große Gefahr bei den industriell hergestellten Antibiotika. Auch finden sich in den Lauchgewächsen noch viele weitere Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, dabei sind sie kalorienarm und enthalten auch viele Ballaststoffe – was will man mehr?

Bei Ohrenschmerzen wird die Zwiebel beispielsweise auch gern eingesetzt. Eine Zwiebel wird klein gehackt und etwas zerdrückt. Diese Masse wird in ein Stofftuch gegeben. Dieses Zwiebelsäckchen, oder Zwiebelwickel genannt, wird erwärmt und auf das schmerzende Ohr gelegt oder gebunden. Tipp: Man kann dafür auch eine saubere Socke nehmen.

Wundermittel Knoblauch

Dass Knoblauch gegen Vampire wirkt, ist altbekannt, aber er kann noch viel mehr. Auch im Knoblauch sind schwefelhaltige Verbindungen enthalten, die antioxidativ wirken und kardioprotektive Effekte haben. So kann Knoblauch zum Beispiel den Cholesterinspiegel senken, er wirkt entzündungshemmend und blutdrucksenkend.

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von gealtertem oder fermentiertem Knoblauch gehört. Dieser ist ganz schwarz und schmeckt auch gar nicht mehr „knoblauchig“, sondern eher mild und süßlich. Dieses Produkt ist etwas preisintensiver, dafür aber noch gesünder als der frische Knoblauch. In ihm sind noch andere Schwefelverbindungen enthalten, die den Blutdruck stärker senken. Außerdem wirkt er stärker antioxidativ und enthält Probiotika, die sich positiv auf das Darmmikrobiom auswirken. Wer unter zu niedrigem Blutdruck leidet, sollte tatsächlich vorsichtig beim Verzehr des schwarzen Knoblauchs sein.

Natürlich haben die Zwiebel und der Knoblauch all diese für unseren Körper gesunden, effektiven und wirksamen sekundären Pflanzenstoffe nicht extra für uns gebildet, sondern in erster Linie dienen sie den Pflanzen als Schutz vor Fressfeinden.

Verträglichkeit

Einige Menschen vertragen Zwiebeln nicht so gut. Denn sie können blähend wirken. Wenn man damit Probleme hat, sollte man mit sehr kleinen Mengen anfangen und sich dann langsam je nach Verträglichkeit steigern. Oft sind sie erhitzt besser verträglich als roh. Man kann rohe Zwiebeln einmal kurz mit kochendem Wasser übergießen. Dabei gehen zwar ein paar Nährstoffe verloren, so sind sie aber auch besser verträglich.

Tipps gegen die Knobi-Fahne

Noch ein Tipp zum Schluss gegen die berühmte Knobi- oder Zwiebelfahne: Würzen Sie Ihr Essen einfach mit etwas Petersilie. Der hohe Chlorophyllanteil kann den Geruch etwas neutralisieren genauso wie Zitronensäure. Also zum Essen einfach ein frisches Zitronenwasser trinken oder einen grünen Tee. Auch dieser wirkt gegen die Schwefelverbindungen, die den charakteristischen Mundgeruch hervorrufen. Ein Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack kann auch helfen. Tabak und Alkohol dagegen können den Zwiebelgeruch verstärken.

Es gibt also keinen Grund auf Zwiebel und Knoblauch zu verzichten. ????

Quellen

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Anne Stoye verfasst. Sie ist Assistentin der Geschäftsleitung Ausbildung der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig.

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