Unser Tagesrhythmus wird heute durch verschiedene Faktoren beeinflusst wie z.B. Familie, Job, soziale Kontakte, Freizeitaktivitäten, wichtige Termine, aber auch Krankheit, Sorgen und innerer Unruhe. Nicht immer funktioniert alles einwandfrei und man möchte sich professionelle Unterstützung holen. Dies kann man bei erfahrenen Therapeuten und Coaches machen. Wer jedoch von seelischen Problemen geplagt wird, braucht unbedingt psychotherapeutische Unterstützung.
Aber was ist überhaupt eine Psychotherapie?
Wörtlich übersetzt heißt Psychotherapie „Seele und Behandlung“. Verständlicher ausgedrückt bedeutet dies, dass mit psychologischen Methoden eine Linderung oder Heilung von seelischen Problemen angestrebt wird. Psychotherapie ist die Behandlung von psychischen Problemen mit Krankheitswert. Dazu zählen zum Beispiel Depressionen, Angst und Panikstörungen, Zwänge, Suchtverhalten und psychosomatische Erkrankungen.
Doch was sind anerkannte Therapieverfahren?
Es ist wichtig zu wissen, dass nur die kognitive Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie von den Krankenkassen übernommen werden. Alle anderen Therapieformen sind Selbstzahlleistungen.
Zu den bekanntesten Therapieverfahren zählen folgende:
Analytische Therapie
Diese Therapieform wurde von Sigmund Freund entwickelt und ist die älteste Form der Psychotherapie. Das Ziel bei dieser Therapieart ist es, dass verdrängte Gefühle und Erinnerungen bewusst gemacht werden, da die Ursachen für jetzige Probleme im Unbewussten und in der Vergangenheit des Klienten liegen und dieser soll im Laufe der Zeit die Phasen mit Konflikten erneut durchleben und lernen zu verarbeiten. Dies ist eine Langzeittherapie mit mindestens 2 Sitzungen pro Woche.
Tiefenpsychologische Psychotherapie
Diese Therapieform hat sich aus der ursprünglichen analytischen Therapie entwickelt. Es wird davon ausgegangen, dass dem aktuellen Problem des Klienten ein innerer Konflikt zugrunde liegt. Das Ziel dieser Therapieform ist es, dass der Klient nach möglichen Ursachen in der Persönlichkeit und seiner Vergangenheit sucht und durch Zusammenhänge und angestrebte Veränderungen in seinem Verhalten den zentralen Konflikt lösen kann, wobei er immer die Unterstützung des Therapeuten erhält.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist eine handlungsorientierte Therapieform. Dieser Therapie liegt zugrunde, dass Klienten ihr Verhalten im Laufe des Lebens erlernen und sich verschiedene Muster aneignen, um den Alltag zu bestreiten. Eine psychische Erkrankung entsteht, wenn diese Muster dem Klienten einen Leidensdruck verursachen. Dies geschieht in Stress- und Konfliktsituationen. Das Ziel dieser Therapie ist das Erlernen neuer Verhaltensstrategien und dass der Klient verschiedene Methoden einübt, um negative Muster in positive zu verändern.
Schematherapie
Die Schematherapie gehört zu der Gruppe der kognitiven Verhaltenstherapie. In unserem Leben und im Laufe der Lebenserfahrung eignet sich jeder Mensch verschiedene Verhaltensweisen an und entwickelt verschiedene Schemata. Diese Schemata beinhalten die Gefühle, das Denken, Erinnerungen und Körperempfindungen und steuern das Verhalten der Klienten in normalen sowie Konfliktsituationen. Das Ziel dieser Therapieform ist es, dass die Klienten ihre eigenen Schemata erkennen und verstehen und diese im Laufe der Zeit umstrukturieren und verändern.
Gesprächstherapie nach Rogers
Dies ist eine klientenzentrierte Therapieform. Nicht die Symptomatik oder die Geschichte steht im Mittelpunkt, sondern der Klient im „Hier und Jetzt“. Jeder Mensch hat selbst die Motivation und den Antrieb, an seinen Problemen zu arbeiten und trägt den Weg zur Lösung in sich. Das Ziel der Gesprächstherapie ist es, dass der Klient lernt, sich selbst zu verstehen und sich selbst annimmt und wertschätzt.
Systemische Therapie
Bei dieser Therapieform steht nicht der Klient allein im Mittelpunkt, sondern auch die wichtigsten Bezugspersonen in der Familie und allgemeine soziale Kontakte. Die psychische Erkrankung des Klienten ist Bestandteil einer Störung im Verhalten- oder Kommunikationsmuster des gesamten Systems. Ziel dieser Therapie ist es, die Probleme in diesem System zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, damit das Leben des Klienten erleichtert wird. Es gibt auch bei dieser Therapieform verschiedene Ansätze, wobei das Ziel dasselbe ist.
Entspannungs- und Imaginationsverfahren
Diese Verfahren helfen vorrangig bei der Bewältigung in Angst- und Stresssituationen. Je nach Bedürfnis des Klienten gibt es verschiedene Verfahren. Dabei spielen die persönliche Einstellung, erlernte Verhaltensmuster und Emotionen eine wichtige Rolle. Nicht jedes Verfahren ist für jeden Klienten geeignet. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass jeder Mensch Stress abbauen kann. Zu den Entspannungs- und Imaginationsverfahren zählen unter anderem das Autogene Training nach Schultz, die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Hypnose, Meditationen, Atemtechniken und die Klopfakupressur.
Es gibt noch weitere Verfahren und dies soll nur ein Ausschnitt sein, um einen kleinen Einblick in dieses komplexe Thema zu geben.
Wann ist eine Psychotherapie ratsam?
Wer von seelischen Problemen geplagt wird und diese nicht alleine bewältigen kann, sollte sich Hilfe holen. Eines der ersten Anzeichen einer psychischen Erkrankung ist der hohe Leidensdruck des Klienten. Jedoch spielen die persönliche Wahrnehmung und die Bereitschaft zur Therapie eine wichtige Rolle zur Genesung. Je größer die Motivation für die Konfrontation mit den eigenen Problemen ist, desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie.
Leider ist es in unserer Gesellschaft immer noch recht verpönt, wenn man psychologische Hilfe benötigt. Dabei ist dies keine Schande, sondern zeigt, wie stark und selbstbewusst ein Mensch ist. Also wenn Sie merken, dass Sie Unterstützung im Alltag benötigen oder sich Ihr Leben in eine positive Richtung entwickeln soll, wird Ihnen jederzeit von einem Heilpraktiker für Psychotherapie geholfen!
Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie:
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