Weihnachten ohne Zimt ist wie Heiligabend ohne Geschenke: Wenn der Duft von Weihnachten in der Luft liegt, ist der Zimt nicht weit. Wir freuen uns auf leckere Lebkuchen, Glühwein, Zimtsterne, Spekulatius, Chai-Tee u.v.m. In all den Leckereien ist Zimt enthalten – denn in der Weihnachtsbäckerei ist es nicht weg zu denken. Kein Wunder, es passt nicht nur vom Duft und Geschmack zur winterlichen Zeit. Zimt gilt auch als wärmendes Gewürz. Der Theorie nach sorgt diese Wärmeentwicklung im Körper dazu, dass mehr Energie verbrannt wird und das Zimt so beim Abnehmen helfen kann. Diese Hypothese ist sehr gewagt, aber so greift man doch gern zu einem weihnachtlichen Keks mehr.
Auch wenn nicht Weihnachten ist, mit Zimt veredeln viele Menschen ihre Speisen gern: Ob auf dem Porridge, Grießbrei und Milchreis oder Zimtschnecken – Zimt geht immer! Auch auf herzhaften Speisen sollte man mal versuchen, diesen Gewürzklassiker einzusetzen. Ein bisschen Mut wird mit einem kulinarischen Highlight belohnt!
Herkunft
Schon vor über 2.000 Jahren vor Christus wusste man im fernen Indien und China von diesem aromatischen Gewürz. Damit zählt es zu den ältesten Gewürzen der Welt. In Europa galt es im 16. bis 18. Jahrhundert als besonders kostbares Gewürz, da es aus dem fernen Asien importiert werden musste. Heute zählen Indonesien und China zu den Hauptproduzenten.
Wenn man von Zimt spricht, denken viele an den Zimt aus dem Gewürzstreuer. Häufig werden auch Zimtstangen verwendet, gerade wenn man Glühwein oder Chai-Tee zubereitet. Bei diesen Stangen handelt es sich um die getrocknete Rinde des Zimtbaums. Im zermahlenen Zustand landet diese dann im Gewürzstreuer. Der Zimtbaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und gedeiht in tropischen Ländern wie Sansibar, Madagaskar oder Sri Lanka. Dabei handelt es sich um einen immergrünen Baum, der bis zu 18 Metern hoch werden kann. Die aromatische Rinde verleiht dem Baum seine Kostbarkeit.
Ceylon- und Cassia-Zimt
Wenn man im Supermarkt mal genauer auf die Zimt-Verpackung schaut, fällt auf, dass es verschiedene Arten von Zimt gibt. Es gibt den Ceylon-Zimt und den Cassia-Zimt. Wenn nur „Zimt“ draufsteht, handelt es sich i.d.R. um Cassia-Zimt. Die beiden verschieden Zimt-Sorten stammen von unterschiedlichen Zimt-Bäumen:
- vom Ceylon-Zimtbaum (Ceylon-Zimt)
- vom chinesischen Zimtbaum (Cassia-Zimt).
Der Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama brachte das Gewürz Anfang des 16. Jahrhunderts von der Insel Sri Lanka, die früher Ceylon hieß, nach Europa. Ceylon-Zimt oder auch „echter Zimt“ ist der qualitativ hochwertigere Zimt, der zumeist auch etwas teurer ist. Bei Cassia-Zimt muss man etwas aufpassen, dass man nicht zu viel verzehrt. Cassia-Zimt enthält relativ viele Cumarine – vor allem im Vergleich mit Ceylon-Zimt. Das ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in vielen Pflanzen und Gewürzen vorkommt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt für Cumarine als tägliche Menge, die als unbedenklich gilt, 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht an. Jedoch kann eine zu hohe Menge, gerade bei empfindlichen Personen und auch Kindern, zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel sowie Übelkeit führen. In Tierversuchen konnte sogar eine Leberschädigung gezeigt werden. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt deshalb maximal 2 Gramm Zimt pro Tag für Erwachsene, wenn es sich um Cassia-Zimt handelt.
Die Lebensmittelindustrie verwendet meist Cassia-Zimt, da er einfach günstiger ist. Wer also viel Chai-Tee, Zimtsterne, Spekulatius und andere Lebensmittel verzehrt, die viel Zimt enthalten, sollte etwas aufpassen. Kinder sollten nicht mehr als sechs Zimtsterne oder 100 Gramm Lebkuchen pro Tag verzehren.
Gesundheitsfördernde Wirkung
Nichtsdestotrotz ist Zimt ein tolles Gewürz mit vielen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen:
Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind hier zu nennen. Auch Calcium, Eisen, Zink, Kalium und B-Vitamine sind im Zimt enthalten. Außerdem handelt es sich bei Zimt um ein sehr antioxidantienreiches Gewürz. Antioxidantien schützen die Zellen, in dem sie freie Radikale im Körper abfangen und so vor oxidativem Stress schützen. Zum einen werden diese freien Radikale vom Körper bei verschiedenen Stoffwechselprozessen selbst gebildet, zum anderen handelt es sich dabei um Umweltgifte wie Tabakrauch. Auch UV-Strahlung lässt freie Radikale im Körper entstehen. Eine antioxidantienreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Gewürzen ist deshalb unbedingt zu empfehlen.
Studien konnten zeigen, dass Zimt hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken sowie eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel hat. Eigenschaften, die besonders gesundheitsfördernd für unsere Zivilisationskrankheiten sind.
Auch schon in der Antike wurde die Wirkung von Zimt geschätzt. Beispielsweise wurde das Gewürz bei Erkältungssymptomen oder Magenbeschwerden eingenommen. Ebenfalls wird das ätherische Zimtöl aus den Zimtblättern und der Rinde genutzt. Hauptbestandteil davon ist Zimtaldehyd. Allerdings sollten Schwangere vorsichtig sein, da es wehenfördernd ist. Wenn die Geburt ins Stocken gerät, kann ein Einsatz von diesem ätherischen Öl von Nutzen sein. Außerdem wirken die ätherischen Öle im Zimt antibakteriell.
Zimt ist also nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund! Man darf also ruhig reichlich Zimt verzehren, man sollte nur darauf achten, dass es sich dabei eher um den Ceylon-Zimt handelt.
3 Rezepte zu Weihnachten mit Zimt
Leckere saftige Zimtschnecken (auch vegan möglich)
Zutaten
Teig:
- 500 g Mehl nach Wahl (Weizen, Dinkel, Vollkorn, …)
- 1 Päckchen Trockenhefe oder ½ Würfel frische Hefe
- 50 g Zucker
- eine gute Prise Salz
- 50 g Butter bzw. vegane Alternative
- 250 g (Pflanzen-) Milch
Füllung:
- Butter bzw. vegane Alternative
- Zimt und Zucker, am besten schmeckt es mit braunem Zucker
- 1–2 geraspelte kleine Äpfel
Topping:
- Puderzucker oder Zuckerguss aus Zitronensaft und Puderzucker
Zubereitung
- In einer Schüssel alle trockenen Zutaten für den Teig mischen. Die Trockenhefe kann direkt hinzugegeben werden. Wenn man frische Hefe verwendet, sollte man diese zerbröseln und in der lauwarmen Milch auflösen.
- Lauwarme Milch und zimmerwarme Butter hinzugeben.
- Den Teig mind. 10 Minuten kneten. Wenn die Konsistenz noch nicht richtig ist, kann noch etwas Mehl bzw. Milch hinzugegeben werden.
- Die Teigkugel mit etwas Mehl bestäuben, in eine Schüssel geben, mit einem feuchten Tuch abdecken und mind. 1 Stunde gehen lassen.
- Arbeitsfläche und Nudelholz mit ein bisschen Mehl bestäuben und den Teig ungefähr rechteckig ausrollen.
- Auf den ausgerollten Teig zimmerwarme Butter streichen und mit Zimt & Zucker bestreuen. Die Äpfel raspeln und ebenfalls auf dem Teig verteilen.
- Nun den Teig von der langen Seite her aufrollen und in ca. 3,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
- Die Zimtschnecken in eine eingefettete Auflaufform geben. Sie sollten nicht allzu gedrängt liegen, da sie auch noch ein wenig aufgehen.
- Die Form mit einem feuchten Tuch abdecken und nochmal mind. eine halbe Stunde gehen lassen.
- Bei 180 °C Umluft die Zimtschnecken für ca. 30 Minuten backen. Sie sollten schön goldbraun werden.
- Auf die noch warmen Zimtschnecken kann Puderzucker gestreut werden oder man kann sie mit Zuckerguss bestreichen.
- Schmecken lassen! – Warm schmecken sie am besten.
Winterliches Dessert
Zutaten
- Spekulatius oder Kekse
- Obst nach Wahl
- Joghurt (vegan)
- Zimt
Zubereitung
Für dieses Dessert gibt es kein richtiges Rezept, man nimmt einfach so viel, wie man denkt. Zunächst wird Spekulatius mit der Küchenmaschine geschreddert. Alternativ kann man die Kekse auch in eine Gefriertüte stecken und mit einem Küchenbrett „zerklopfen“. Wichtig ist, dass man am Ende feine Spekulatius-Krümel hat. Damit werden dann hübsche Dessert-Gläser bis zu 2/3 gefüllt. Darauf kommt dann eine Schicht Obstsalat mit Obst nach Wahl und Saison. Als Topping kommt noch ein Klecks (veganer) Joghurt drauf. Garniert wird das Ganze dann mit einer Prise Zimt und fertig ist ein sehr einfaches und leckeres winterliches Dessert. Man sollte das Ganze allerdings direkt nach dem Zubereiten servieren, da sonst die Spekulatius-Krümel sehr aufweichen.
Himmlischer Apfelpunsch für Weihnachten mit Zimt
Zutaten
- Naturtrüber Apfelsaft
- Zimtpulver
- Zimtstange
- Honig
Zubereitung
Auch für dieses Getränk gibt es kein richtiges Rezept, weil es so einfach und schnell zubereitet ist. Es ist eine schöne Idee für alkoholfreien „Glühwein“. Mann oder Frau erhitzt einfach naturtrüben Apfelsaft und gibt je nach Belieben Zimt dazu. Für 300 Milliliter Apfelsaft kann ca. ein 1 Teelöffel Zimt verwendet werden. Wem das zu stark ist, nimmt einfach weniger Zimt. Falls der Apfelsaft zu süß ist, kann man ihn auch mit ein bisschen Wasser verdünnen. Wem es zu wenig süß ist, der süßt z.B. mit Honig nach. Besonders schön sieht es aus, wenn man die Tasse noch mit einer Zimtstange garniert.
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Dieser Beitrag wurde von Anne Stoye verfasst. Sie ist Assistentin der Geschäftsleitung Ausbildung der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig.
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