„Ich müsste das mal ändern“ – diesen Gedanken hatten schon viele Menschen und sicherlich verfügten sie über gute Ideen für diese Veränderung. Leider verflüchtigten sich aber die wertvollen Erkenntnisse oder Impulse oftmals binnen Tagen oder Wochen. Woran liegt das? Waren diese neuen Inhalte falsch? Nicht ausreichend? Oder fehlte es schlichtweg an klassischem Durchhaltevermögen?
Unsere Angewohnheiten
Das Leben ist ein wirkliche angefüllte, weit vernetzte und in zahlreichen überschneidenden Systemen ablaufende Dauer-Erfahrung. Es ist schon für kleine Menschen sehr mühsam, neue Erfahrungen rasch umzusetzen, sich frisch Erlerntes zu merken und aus Fehlern nachhaltig zu lernen. Denn: Wir lernen tagtäglich und müssen aus einem riesigen Umfang von Informationen pausenlos die für uns relevanten herausfiltern.
Haben wir dann ein sicheres und einigermaßen strukturiertes Leben gestaltet und Antworten auf die für uns wichtigen Fragen gefunden, dann möchten wir diese hart erarbeitete Sicherheit gerne behalten. Wir sträuben uns gegen etwas Neues – denn dieses erfordert wieder ein neues Verarbeiten, Ausprobieren und Einbetten. Wozu sollte dieser Aufwand denn nützlich sein, wenn doch alles soweit gut funktioniert?
Gut, aber nicht (mehr) gut genug
Vielleicht, weil es eben mehr schlecht als recht abläuft. Eventuell bestehen Konflikte – in uns selbst oder innerhalb unserer Beziehungen, Familien oder auch im Beruf.
Wir stehen uns manchmal selbst im Wege und suchen nach Möglichkeiten, belasteten Situationen auf eine andere Weise zu lösen, denn wenn man immer dasselbe tut, kommt bekanntlich auch immer dasselbe heraus.
Nun gibt es Situationen, manchmal wiederholend, die nach einer Veränderung verlangen. Es ist nicht mehr gut oder auch nur erträglich, was man bisher als Lösungsversuche investierte. Es mag ein Leidensdruck entstanden sein. Neue Wege werden gesucht. Auf dieser Suche begegnen viele dann neuen Anregungen und Impulsen. Diese werden reflektiert und als nützlich angesehen.
Nun ist es wichtig, diese einzubetten. Wie kann das gelingen?
Die eigene Psyche locken
Zunächst möchte unsere Psyche also alles beim Alten belassen – sie hat sich wunderbar austariert, sich ein Bild von uns und unserer Umwelt gemacht und lehnt es ab, sich auf Unbekanntes einzulassen.
Was an dieser Stelle nicht gut funktioniert, ist, sich etwas aufzubürden oder gar abzuverlangen. Die Veränderung sollte Freude bereiten und kein weiterer Ballast in Form von schwierigen Aufgaben sein.
Zudem sollten kleine Schritte sehr genau ausformuliert und dann bewältigt werden:
„Ich will weniger nett sein“ mag als Ziel für jemanden, der nur schlecht Nein sagen kann, sinnvoll sein. Aber die Aussage ist sehr groß, umfassend und pauschal formuliert. Sie könnte neugestaltet werden und hieße dann vielleicht: „Ich möchte in dieser Woche bewusst Ja sagen“. In einem ersten Schritt kann die Person auf diese Weise spüren, welche Dinge sie bejahen möchte. Im zweiten Schritt dann könnte es heißen: „Ich möchte in dieser Woche bewusst Nein sagen.“
Gesunde Reflexion der Veränderung
Wichtig ist es, hierbei genau zu reflektieren und gegebenenfalls schriftlich aufzuzeichnen, welche Gefühle, Erfolge oder Bedenken auftraten. Hier liegen die Stellschrauben für die Veränderung: Was als positiv gespeichert werden kann, darf eher bleiben als anstrengende oder gar negative Veränderungen. Somit ist es wichtig, seine Erfolge bewusst wahrzunehmen und im Zusammenhang mit der neuen Erfahrung zu sehen. Auf diese Weise kann die Psyche sich gut einlassen.
Ein Tipp für Veränderung
Hilfreich kann es übrigens auch sein, durch kleine Erinnerungszettel oder symbolhafte Gegenstände die Psyche daran zu erinnern, was verändert werden soll. Diese Hinweise lassen sich überall im Wohnraum anbringen oder aufstellen – so werden diese Impulse wahrgenommen und gehen irgendwann effektiv in das Unterbewusstsein über.
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Dieser Artikel wurde von Saskia Epler für die Deutsche Heilpraktikerschule Mülheim / Ruhr verfasst.
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