Jeder besitzt sie von Geburt an, kaum einer ist sich ihrer noch als Erwachsener bewusst!
Somatische Intelligenz könnte auch als angeborenes Bauchgefühl bezeichnet werden.
Woher kommt das Wort somatische Intelligenz?
Das Wort setzt sich zusammen aus somatisch griechisch für Körper / Leib und bedeutet „das was sich auf den Körper bezieht“ und Intelligenz steht für die Fähigkeit eines Organismus, über Signale der Bekömmlichkeit / Lust und Aversion anzuzeigen, welches Verhalten gerade förderlich oder schädlich sein könnte (Wikipedia).
Vorrangig wird dieser Begriff auf unsere Ernährung bezogen!
Wenn Sie Pferde auf einer Weide beobachten, können Sie genau sehen, welche Kräuter sofort von den Pferden gefressen werden und welche Ecken gemieden werden. Für Tiere stellt eine gesunde somatische Intelligenz eine Überlebensstrategie dar, denn sie schützt sie automatisch vor dem, was ihnen nicht bekommt und zeigt ihnen das auf, was gerade sehr gut für sie ist.
Wenn Sie dagegen einen Labrador anschauen, der frisst, was ihm vor die Nase fällt, dies kann auch unter Umständen bedeuten, dass er Ihren frisch angesetzten Hefeteig auffrisst, ihm fehlt die somatische Intelligenz, sein Körper ist durch die Überzüchtung nicht mehr in der Lage zu unterscheiden was ihm guttut und was nicht.
Wie sieht das bei uns Menschen aus?
Die wohl am wenigsten beachtete Intelligenz derzeit ist unsere somatische Intelligenz! Dabei zeigt unser Körper seine somatische Intelligenz eigentlich schon im Säuglingsalter deutlich. Wir lieben alles Süße, denn die Muttermilch ist süß und voller wichtiger Nährstoffe. Später erst gewöhnen wir uns langsam an bitter, salzig, sauer und mehr.
Eine ausgeprägte somatische Intelligenz besitzen beispielsweise Frauen in der Schwangerschaft, wenn sie gierig nach sauren Gurken greifen, aber auch wenn sie unter Schwangerschaftserbrechen leiden und damit ihr Körper automatisch dafür sorgt, dass ihr heranwachsendes Baby wenige Schadstoffe abbekommt.
Wer verfügt über eine gute somatische Intelligenz?
Vor allem Sportler oder Menschen, die sich ausgiebig mit dem Thema Ernährung und dessen Bedeutung für sie individuell beschäftigen, verfügen über einen achtsamen Umgang mit ihrer somatischen Intelligenz. Sie wissen meist instinktiv, was ihnen guttut.
Aktuell erfährt die somatische Intelligenz in der wissenschaftlichen Forschung eine zunehmende Aufmerksamkeit! Der Sportmediziner Peter Konopka machte gerade bei Ausdauersportlern die Beobachtung, dass sie mit steigendem Fitnessgrad vermehrt Hunger auf „gesunde“ und trainingssteigernde Lebensmittel entwickelten.
Im Grunde genommen, ist es ganz einfach herauszufinden, was Ihnen Ihre somatische Intelligenz mitteilen möchte: Ihr Körper teilt Ihnen immer mit, was er gerade möchte und was er dringend braucht oder eben auch gar nicht.
All die Bücher über Ernährung, was gut sein soll und was nicht, sind nicht unbedingt notwendig, wenn Sie auf Ihren eigenen Körper hören und vor allem dabei eines sind: mit sich ehrlich!
Signalisiert Ihnen Ihr Körper tatsächlich, dass er nun Zucker braucht, um mehr Leistung erbringen zu können, oder ist es ein an erlerntes Fehlverhalten aus jüngeren Jahren, bspw. die Tasse heißer Kakao bei der Oma, die Wärme und Geborgenheit signalisierte?
Kinder sind somatisch intelligenter als Erwachsene
Kinder werden mit einer ausgeprägten somatischen Intelligenz geboren. Sie essen z.B. nur so lange, bis sie satt sind und nicht, weil es ihnen schmeckt.
Eine ausgeprägte somatische Intelligenz zu besitzen, ist mit Sicherheit ein wertvoller Lebensbegleiter, um eine gute Eigenverantwortung über Ihren Körper zu erlangen!
Wie können Sie somatische Intelligenz lernen?
Lernen Sie, achtsam auf Ihren Körper zu hören, was er Ihnen mitteilen möchte. Ihnen ist immer schlecht nach dem morgendlichen Frühstück, Sie haben einfach morgens keinen Appetit und medizinisch wurde alles abgeklärt. Vielleicht möchte Ihnen Ihr Körper einfach nur mitteilen, dass er morgens bitte seine Ruhe haben möchte und Sie verschieben Ihr Frühstück auf eine andere Uhrzeit?
4 einfache konkrete Tipps, um Ihre somatische Intelligenz zu fördern!
- Fördern Sie Ihre Körperwahrnehmung, dies können Sie ganz einfach üben, indem Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren, wie Sie ein- und ausatmen, wie schnell oder langsam dies geschieht, wie tief oder flach Sie atmen. Machen Sie täglich mehrmals eine kleine Atemmeditation, ob in der Bahn oder in der Badewanne, sie ist überall einfach ausführbar!
- Eine Übung von dem Mentor der somatischen Intelligenz, Thomas Frankenbach, ist, dass Sie sich nach dem Essen ein paar Minuten zurückziehen und fragen, wie ehrlich nun wirklich war die Lust auf das, was Sie gegessen haben. Wie fühlt sich nun Ihr Bauch an? Wie ist Ihre Stimmung? Fühlen Sie sich gut nach dem Essen oder platt, müde, voll? Haben Sie noch auf etwas bestimmtes Gelüste? Würden Sie das, was Sie gerade gegessen haben noch einmal essen wollen?
- Ab und zu ein Fastentag hilft, auf leichte Art und Weise wieder ein natürliches Bedürfnis nach den Nahrungsmitteln herzustellen, die Ihr Körper wirklich braucht für ein gesundes und vitales Leben!
- Starten Sie ein tägliches 30-minütiges leichtes Ausdauertraining! Die Lust auf ungesundes verschwindet ganz von selber und Ihre somatische Intelligenz erwacht. Sie erwecken Ihre somatische Intelligenz so wie von Zauberhand, Ihr Körper sendet Ihnen klare Signale, was für Sie gut sein könnte!
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