Durch die Entwicklung unserer Gesellschaft und unserer Weltanschauung haben sich viele Ansichten und auch „Charaktereigenschaften“ in ihrer Wertung geändert.
Nehmen wir den Begriff Melancholie.
Dieser Begriff hat in den letzten 300 Jahren einen starken Wandel in seiner Bedeutung und Wertung erfahren. Früher sprach man im Zusammenhang mit Melancholie von „besonderer Freude gebildeter und tugendhafter Menschen“, oder davon „dass die Melancholie das Glück ist, traurig zu sein.“
Welche Wirkung hat der Begriff heute auf uns und andere? Die meisten denken sicherlich an Traurigkeit, Schwere oder Welt-Entrücktheit. Auch Jugendliche fühlen sich von dem Begriff und seinem gesellschaftlichen Bild angezogen. So ist für einige die Melancholie eine Lebenseinstellung und eine Möglichkeit sich auszudrücken.
Doch in unserer Welt der Leistung und der Anpassung ist diese Gefühlslage eine zu behandelnde Störung. Heutzutage sprechen viele von Depression. Das Gefühl der Melancholie rückt in den Hintergrund. Wieviel Traurigkeit ist erlaubt? Wieviel Weltschmerz hält das Umfeld aus? Gibt es eine Skala, die uns zeigt was noch im Rahmen des Normalen liegt? Kann man die Gefühle des Menschen überhaupt skalieren? Oder besteht sogar der Wunsch die Melancholie aus unserem Leben zu verbannen? Ist es wirklich möglich immer das Positive zu sehen?
Ich mag es an manchen Tagen das Gefühl der Melancholie auszukosten und mir auch manchmal zu gönnen. Für mich ist es ein Gefühl der Erdung, der Demut und manchmal fühle ich in solchen Momenten eine starke Verbindung mit mir selbst.
Natürlich können sich Menschen auch in dem Melancholie-Gefühl verlieren und sich völlig darin auflösen. Damit erreichen sie einen Zustand der bedrohlich für sie wird – seelisch und körperlich. Um diesen Menschen zu helfen, ist psychotherapeutische Hilfe unerlässlich. Der Heilpraktiker für Psychotherapie kann bei leichten Depressionen hilfreich zur Seite stehen. Welche Anzeichen einer Depression vorliegen und welche Therapieverfahren anzuwenden sind, werden in der zweijährigen Ausbildung zum Psychotherapeutischen Heilpraktiker gelehrt.
Aus meiner Sicht hat die Melancholie und das Grundbedürfnis was dahinter steht seine Berechtigung. Es bedarf viel Geduld und ein hohes Maß an Interesse am Menschen diesem Gefühl auf den Grund zu gehen. Auch das ist wichtig für die Ausübung des Berufs des Psychotherapeutischen Heilpraktikers – Empathie für sein Gegenüber. Denn wie schon Victor Hugo sagte: „Melancholie ist das Glück traurig zu sein.“
Über die Ausbildung Heilpraktiker für Psychotherapie
Die Ausbildung zum Psychotherapeutischen Heilpraktiker an der Deutschen Heilpraktikerschule® umfasst insgesamt 13 Blockseminare. In diesen wird wissenschaftlich fundiertes, umfangreiches und prüfungsrelevantes Wissen zu allen psychiatrischen Krankheitsbildern vermittelt, jeweils verknüpft mit verschiedenen Therapieverfahren bzw. Interventionstechniken zu den einzelnen Störungen. Dabei werden vor allem störungsspezifische Gesprächskompetenzen vermittelt.
Ebenso werden Einblicke in die etablierten Verfahren der Psychotherapie, wie Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Systemische Therapie gegeben.
Dieser Beitrag wurde von Charlotte Winkler verfasst.
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