Laktoseintoleranz verstehen – von der Evolution bis zu modernen Lösungen

Laktoseintoleranz verstehen – von der Evolution bis zu modernen Lösungen

Laktoseintoleranz verstehen – von der Evolution bis zu modernen Lösungen: Es war einmal … der Mensch – so heißt eine französiche Zeichentrickserie, die sich in lustiger Weise mit der Entwicklung des Menschen befasst. Es war einmal der Mensch, der bis vor ca. 5.000 Jahren weltweit laktoseintolerant war. Nur Babys produzierten damals Laktase, deren Produktion mit zunehmendem Alter abnahm.

Laktase, mit der wir uns in diesem Beitrag beschäftigen, ist ein Enzym, das Milchzucker, also die Laktose, im Darm spaltet, damit dieser von den Dünndarmzotten aufgenommen werden kann. Die Verträglichkeit von Kuhmilch, also die Laktosetoleranz, entstand vor ca. 5.000 Jahren, als die Menschheit begann, die Milch von Haustieren zu trinken.

Laktosetoleranz als Überlebensgarantie

Die Zeitschrift National Geographic berichtet gemäß einer Studie des Biogeochemikers Richard P. Evershed an der University of Bristol, dass sich diese Verträglichkeit nicht weltweit entwickelte, sondern hauptsächlich in Regionen und zu Zeiten von Hungersnöten, in denen der Konsum von Kuhmilch und Milch anderer Haustiere ein Mehrwert darstellte – oder etwas drastischer ausgedrückt – das Überleben sicherte.

Heutzutage vertragen mehr als 80 Prozent der Deutschen Milchprodukte verschiedener Haustiere. Was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass noch knapp 20 Prozent unter einer Laktoseintoleranz leiden und nach dem eigenen Abstillen keine ausreichende Menge des Enzyms Laktase bilden.

Symptome der Laktoseintoleranz

Was bedeutet dies aber nun für den Betroffenen? Es bedeutet, dass derjenige keine Milchprodukte zu sich nehmen kann, ohne danach Blähungen, Völlegefühl und Durchfall zu entwickeln, da der Milchzucker im Darm verbleibt und nicht aufgenommen wird.

Gab es noch vor ca. 50 Jahren keine Diagnosemöglichkeit, kann die Laktoseintoleranz nun z. B. mit einem einfachen Atemtest nachgewiesen werden: nach oraler Gabe von Laktose kann im Atem ein erhöhter Wasserstoffgehalt nachgewiesen werden. Dieser Wasserstoff entsteht, wenn nicht gespaltener und resorbierter Milchzucker von Dickdarmbakterien zu Wasserstoff abgebaut wird.

Leiden oder meiden? – wie es früher war und moderne Alternativen

Ebenso gab es noch vor den 70er-Jahren keine Abhilfe – es hieß leiden oder meiden. Eine Laktoseintoleranz ist nicht heilbar, dennoch muss in unserer Zeit niemand mehr leiden und ebenso nicht mehr meiden.

Pflanzliche Milchalternativen wie Soja-, Hafer-, Mandel- oder Reismilch sind immer laktosefrei und können von den Betroffenen bedenkenlos verwendet werden.

Wer nicht auf tierische Milchprodukte verzichten möchte, kann mittlerweile auf ein großes Sortiment an Molkereierzeugnissen zurückgreifen, bei denen die Milch mit künstlich gewonnener Laktase bereits behandelt wurde.

Noch einfacher machen es Tabletten oder Kapseln, die das Enzym Laktase enthalten. Diese ermöglichen den Genuss sämtlicher Milchprodukte, wenn die Laktase vorher eingenommen wurde.

Ist bei Ihnen eine Laktoseintoleranz festgestellt worden und sind Sie unsicher, welche Milchprodukte Sie nun bedenkenlos zu sich nehmen können, wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Heilpraktiker oder Ernährungsberater. Hier sind Sie in guten Händen und bekommen die richtigen Informationen und entsprechende Unterstützung.

Möchten Sie selbst das nötige Hintergrundwissen und auch die Erlaubnis zur Unterstützung erwerben, so sind Sie bei uns genau richtig.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.