Keine Corona-Impfpflicht mehr für niedergelassene Heilpraktiker: Vom 16. März 2022 bis zum 31. Dezember 2022 galt in Deutschland eine Corona-Impfpflicht in Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegebereichs. Beschäftigte mussten entsprechende Impfzertifikate oder einen Beleg über die eigene Genesung nachweisen. Darunter fielen auch selbstständige Heilpraktiker in eigenen Praxen. Seit dem 1. Oktober 2022 reichte schon die zweifache Immunisierung. Nun ist seit dem 1. Januar 2023 der gesamte Paragraf 20a des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) gestrichen. Das bedeutet: Es gibt aktuell keine Corona-Impfplicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Die Entwicklung des Gesundheitswesens
Der Wegfall der Coronaimpflicht spiegelt auch die Entwicklung der Virulenz des Covid-19-Virus in den letzten zwölf Monaten wider. Denn es gibt viel weniger schwere Verläufe, die z.B. eine intensivmedizinische Behandlung erfordern. Da die Gefährlichkeit der Infektion mit dem Virus nun also deutlich nachgelassen hat, ist eine Regulierung durch das Infektionsschutzgesetz medizinisch nicht mehr sinnvoll.
Eine wichtige Frage bleibt: Wie viele Beschäftigte im Gesundheitswesen verlassen diesen Tätigkeitsbereich nun dauerhaft oder wählen gar nicht erst solche Berufe?
- Entweder, weil sie realisiert haben, dass sie nicht bereit sind, das Ansteckungsrisiko für sich selbst einzugehen.
- Oder, weil die Belastung derart groß geworden ist, dass sie nicht mehr ihre Gesundheit bei der Arbeit gefährden möchten. Ganz unabhängig von Corona – durch Überstunden, Stress und mit einer Bezahlung, die nicht im Verhältnis zur ausgesetzten Belastung steht.
- Viele fragen sich zudem: Bin ich bereit, im Falle einer Pandemie, die durch Gesetze reguliert wird, auch meiner Sorgfaltspflicht nachzukommen und mich impfen zu lassen?
Heilpraktiker im Gesundheitssystem
Eine gute Gelegenheit, den Berufswunsch Heilpraktiker zu beleuchten. Denn auch die Heilpraktikerpraxis ist Teil des Gesundheitssystems.
Eine zeitnehmende, patientenorientierte, kommunizierende Medizin lohnt sich für den Behandler und den Patienten. Die Heilpraktikerpraxis ist eine gute Alternative, in der diese Medizin noch möglich ist.
Denn das reguläre Gesundheitswesen muss nun die Altlasten von drei Jahren Medizinbetrieb unter Corona aufarbeiten. Da bleibt oft wenig Zeit für Patientengespräche. Und viele Themen bleiben weiterhin aktuell wie:
- Long-Covid-Symptome,
- Erschöpfung durch das Leben unter Coronabedingungen
- oder die außerordentliche psychische Belastung von Familien und Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Es gibt viel zu tun für Heilpraktiker.
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Dieser Beitrag wurde von Anja Bettina Hell, Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Freiburg, verfasst.
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