Japanische Hausmittel – Kuzu, Negi, Daikon und Umeboshi

Japanische Hausmittel – Kuzu, Negi, Daikon und Umeboshi

Japanische Hausmittel – Kuzu, Negi, Daikon und Umeboshi

Genau wie in Deutschland gibt es in Japan zahlreiche leicht herstellbare Hausmittel, die besonders im Winter ihre besondere Wirkung entfalten. Heute stelle ich Ihnen Kuzu, Negi, Daikon und Umeboshi vor.

Kuzu gegen Hals- und Magenweh

Die in Japan heimische Kuzu-Pflanze ist eine mit hübschen lila Schmetterlingsblüten blühende Leguminose und damit eine Verwandte von Erbse und Bohne. In ihren Wurzelknollen, die bis zu 45 cm dick und 180 kg schwer werden können, sind unter anderem Stärke und für den Körper wichtige Mineralien wie Calcium, Phosphor und Magnesium enthalten.

In Japan wird Kuzu-Mehl zum Andicken von Speisen verwendet. Als Hausmittel wird es bei Halsschmerzen oder übersäuertem Magen eingesetzt und wie eine Suppe getrunken.

Ca. 10 g Kuzu Mehl oder Stärke-Stückchen werden mit etwa 200 ml kaltem Wasser aufgelöst und dann langsam zum Kochen gebracht. In die sämige Flüssigkeit kann man zusätzlich je nach Geschmacksvorliebe braunen Zucker, Honig, japanische Dashi-Brühe oder auch einfach normale Gemüsebrühe einrühren. Schluckweises Trinken beruhigt die aufgeregten Schleimhäute von Hals, Speiseröhre oder Magen.

Für (Frühlings-) Zwiebel-Liebhaber

Japanische Frühlingszwiebeln, in Japan Negi genannt, sind eine besondere Art von Zwiebelpflanze, lang wie deutscher Lauch, aber nur wenig dicker als unsere Frühlingszwiebeln. Bei Erkältungen mit Halsschmerzen werden einige etwa 5 cm lange Stücke längs aufgeschnitten und in einer Pfanne mit ein wenig Fett angebraten, bis sie weich sind. Dann werden die Stücke auf den vorderen Hals aufgelegt und mit einer Mullbinde locker festgebunden. Der Knoten sollte im Nacken sein, damit er nicht drückt. Wer Zwiebel mag, wird merken, wie nicht nur der Hals beruhigt wird, sondern auch der Duft den Schlaf fördert. Und beim Aufwachen ist alles schon viel besser.

Rettich statt Zwiebel

Wer mit Zwiebel nichts anfangen kann und den deutschen Zwiebel-Kandis-Hustensaft schrecklich findet, der kann es einmal mit Daikon versuchen. Hinter diesem Namen verbirgt sich der japanische große, weiße Rettich. Auf der Reibe zu feinem sogenannten Oroshi gerieben und mit Honig verrührt, produziert der Riesenrettich ganz schnell Flüssigkeit, da er zu über 90 % aus Wasser besteht. Die Linderung von Halsschmerzen oder Husten durch diesen Saft wird auf die enthaltenen antibakteriell wirkenden Senfölglykoside zurückgeführt.

Oder doch lieber Umeboshi?

Bei Umeboshi ist nicht ganz klar, handelt es sich jetzt um in Salz eingelegte runde Pflaumen oder sind das doch eher Aprikosen? Verwandt sind die Umeboshi auf jeden Fall mit beiden. Die Ume-Pflaumen werden grün geerntet und zunächst für einige Wochen in Salz eingelegt, bis sie Wasser und Farbe verloren haben. Dann werden sie auf Darren an der Sonne getrocknet und anschließend mit roten Shiso-Blättern eingelegt, sodass ihre Farbe langsam zu orange-rosa wechselt. Jetzt sind sie jahrelang haltbar und fehlen in (fast) keinem japanischem Haushalt. Sie werden – immer nur einzeln! – zu Sushi oder anderem Essen gereicht und bei Halsschmerzen oder Erkältung wie ein Tee mit heißem Wasser aufgegossen. Wer Ingwer mag, kann seinem Umeboshi-Drink auch ein paar Schnitze frische Ingwerwurzel zufügen. Manche Japaner schwören auch darauf, dass die Umeboshi zuerst in einer Pfanne angeröstet werden muss, bis sie fast schwarz ist, bevor man sie mit heißem Wasser auflöst. In Deutschland sind Umeboshi genauso wie Kuzu in Bioläden erhältlich.

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Dr. rer. nat. Bettina Klingner verfasst. Sie ist Dozentin für die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie an der Deutschen Heilpraktikerschule Aschaffenburg.

 

Kommentar verfassen