Heilpflanzen im Porträt: Schwarzkümmel – Der umfassende Gesundheitshelfer (Teil 2)

Heilpflanzen im Porträt: Schwarzkümmel – Der umfassende Gesundheitshelfer (Teil 2)

Heilpflanzen im Porträt: Schwarzkümmel – Der umfassende Gesundheitshelfer (Teil 2)

Wie Sie den gesunder Effekt von Schwarzkümmel richtig nutzen – mit ausgesuchten Rezepten!

Geheimtipp für Senioren

Für die Bedürfnisse älterer Menschen empfiehlt sich das Schwarzkümmelöl besonders. Es pflegt die zunehmend trocken und porös werdende Haut auf natürliche Weise. Lohnend ist aber auch die regelmäßige innere Einnahme. Ihnen fällt es manchmal schwer, ausreichend und abwechslungsreich zu essen, Nähr- und Vitalstoffe können so nicht genügend aufgenommen werden. Der mächtige Wirkstoffkomplex aus dem Schwarzkümmelöl stellt dem Körper diese wichtigen Substanzen zur Verfügung. Das bei älteren Menschen eher schwache Immunsystem wird außerdem gleichzeitig gestärkt

Gewürz für die Frauen

Ein besonderes Können wird dem Schwarzkümmel bei den typischen Frauenleiden bescheinigt. Im Orient und Okzident wurden damit schon seit langer Zeit Menstruations- und Schwangerschaftsprobleme behandelt. Auch ungewollte Kinderlosigkeit und zu geringe Milchbildung bei jungen Müttern gehörten dazu. Die moderne Forschung hat schon einiges davon betätigen können. So sind die Fettsäuren des Schwarzkümmels wertvoll für die hinreichende Versorgung der Schwangeren. Auch können die krampflösenden Eigenschaften des Schwarzkümmels bei Tieren gegen Gebärmutterkrämpfe helfen. Diese Wirkung können sich auch Frauen mit Menstruationsschmerzen und vorzeitigen Wehen zu Nutze machen. Allerdings muss für eine Umstimmung des Körpers Schwarzkümmelöl langfristig genommen werden, bei akuten Problemen kann er nichts bewirken.

Öl für Haut und Schönheit

Das Öl nutzte man im fernen Orient schon vor mehreren tausend Jahren als Schönheitsmittel. Ein wahres Wellness-Erlebnis ist ein warmes Bad mit einigen Tropfen des Schwarzkümmelöls. Die ätherischen Öle entspannen Körper und Seele. Als Haarkur angewendet, kräftigt es das Haar und gibt ihm Glanz und Geschmeidigkeit. Bei nicht erblich bedingtem Haarausfall kann es auch direkt auf die Kopfhaut gegeben werden, bei gleichzeitiger innerlicher Einnahme zum Ausgleich des Nährstoffmangels. Als Ölzieh-Kur genutzt, bekommt man weißere Zähne. Schwarzkümmelöl ist ein sanftes Hautpflegemittel durch die reichlich vorhandene Linolsäure und beugt Falten vor aufgrund der enthaltenen Vitamine und Mineralien. Auch bei zu Altersflecken neigender Haut und bei großen Mitessern empfiehlt sich Schwarzkümmelöl.

Beistand gegen Übergewicht

Nicht nur der Schönheit und des Wohlfühlens wegen kann Übergewicht ein Problem darstellen. Was Übergewicht langfristig mit dem Stoffwechsel anstellt, ist dramatischer. Eine gewisse Schwankung beim Körpergewicht ist völlig normal. Doch wenn langsam ein dauerhafter „Speckgürtel“ entstanden ist, sollte etwas Wirkungsvolles dagegen unternommen werden. Übergewicht ist ein Risikofaktor für verschiedene Krankheiten – Herz-/ Kreislauferkrankungen, Diabetes, Gicht und Tumorerkrankungen sind nur einige davon. Übergewicht kann so Lebensqualität und Lebenserwartung deutlich verringern. Dagegen anzugehen ist für Betroffene oft leichter gesagt als getan. Schwarzkümmel kann bei diesem Vorhaben Beistand leisten. Durch die regelmäßige und langfristige Einnahme von Schwarzkümmelöl können sowohl Körpergewicht, als auch Körperumfang schneller reduziert werden. Diesen Gewinn sollte man sich bei einer Diät nicht entgehen lassen!

Tiere profitieren ebenfalls

Auch Tiere, beispielsweise Hunde und Pferde können mit dem gesunden Schwarzkümmelöl behandelt werden. Denn dessen antibakterieller und antimykotische Effekt eignet sich bestens gegen Parasiten. Auch Allergien und Asthma bei Tieren kann man mit dem Öl in den Griff bekommen, genauso wie beim Menschen. Schwarzkümmelöl ist auch ein fabelhaftes Mittel gegen Zecken. Die enthaltenen ätherischen Öle sorgen dafür, dass die hartnäckigen kleinen Überträger von Krankheiten dem Haustier einfach fernbleiben. Das Öl kann direkt auf den Körper des Tieres gegeben werden. Ebenfalls funktioniert die innere Einnahme mit dem Fressen – beispielsweise zum Ausgleich der Darmflora und ähnlichen Beschwerden. Achtung bei Katzen! Ätherische Öle sind für die Samtpfoten giftig und sollten keinesfalls innerlich angewendet werden!

Gesunden Effekt richtig nutzen

Schwarzkümmelöl wird auch in größeren Mengen meist sehr gut vertragen und kann daher problemlos täglich über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Und genau das sollte man auch tun. Denn wie bei allen Naturprodukten stellt sich eine positive Wirkung auf den Körper erst langsam ein. Man braucht ein wenig Geduld und sollte sich auf drei bis sechs Monate Anwendungsdauer einstellen. Unser Organismus benötigt diese Zeit, um seine Stoffwechsellage neu auszubalancieren.

Frisches und kaltgepresstes Schwarzkümmelöl sollte dunkel und kühl gelagert werden und ist dann bis zu 12 Monate haltbar. Am besten bewahrt man das wertvolle Öl im Kühlschrank auf. Achten Sie auf die Haltbarkeit und den Geschmack des Öls. Ranziges Öl schmeckt nicht nur unangenehm, sondern ist auch ungenießbar. All die bisher genannten positiven Effekte auf unserer Gesundheit sind dann NICHT MEHR vorhanden! Dann sollte es entsorgt werden.

Die ätherischen Öle und die gesunden ungesättigten Fettsäuren reagieren sehr empfindlich auf Hitze. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, unraffiniertes Öl aus schonender Kaltpressung zu bekommen. Eine Öl-Raffination und eine Schnellpressung verlaufen bei zu hohen Temperaturen. Dabei werden die wertvollen Fettbestandteile des Schwarzkümmels verändert oder gar zerstört. So bringen sie nicht nur keinen Nutzen mehr, sondern sie können sich sogar in schädliche Substanzen umwandeln. Das gilt es unbedingt zu vermeiden!

Nebenwirkungen

Durch die intensiven ätherischen Öle hat das Schwarzkümmelöl mögliche Nebenwirkungen. Es wird vermutet, dass Schwarzkümmelöl vorzeitige Wehen auslösen kann. Deshalb sollte das Öl in der Schwangerschaft nicht konsumiert werden. Das Schwarzkümmelbrötchen dagegen ist völlig ungefährlich. Auch leichte Magenschmerzen und Aufstoßen sind möglich, wenn das Öl auf nüchternem Magen genossen wird. Geben Sie dem Schwarzkümmelöl eine kleine „Grundlage“ im Magen, dann kann nichts passieren.

Rezepte für Hausapotheke und Küche

Husten- und Erkältungstee

¼ TL Schwarzkümmelsamen und ¼ TL Fenchelsamen in einem Mörser sehr fein zerstoßen.

1 Knolle Ingwer waschen, halbieren und von der frischen Schnittfläche eine dünne Scheibe (mit Schale) abschneiden. Alles in eine große Tasse geben, mit kochendem Wasser überbrühen und ziehen lassen, bis die Gewürze sich alle abgesetzt haben. Den Tee durch einen Filter geben und sofort trinken.

Da die ätherischen Öle des Schwarzkümmels flüchtig sind, sollte man den Tee nicht auf Vorrat mörsern. Man kann aber eine Tagesportion von 3-4 Tassen auf einmal kochen und in einer Thermoskanne gut verschlossen warmhalten.

Inhalationsmischung bei Erkältungen

1 gehäuften TL Schwarzkümmelsamen und 1 gestrichenen TL Salz zusammen im Mörser möglichst fein zerreiben. In einen Inhalator oder eine kleine Schüssel geben, mit 125 ml kochend heißem Wasser aufgießen und sofort inhalieren (Achtung – der Dampf ist zu Beginn noch sehr heiß!). Wird eine Schüssel benutzt, ein kleines Handtuch über Schüssel und Kopf legen, damit sich der Dampf darunter halten kann.

Orientalische Brötchen mit Schwarzkümmel

500 g Weizenmehl (hell); 400 g Dinkelvollkornmehl; 42 g Bio-Hefe; 1 Prise Zucker; 500 ml warmes Wasser; 2 gestrichene TL Salz; 2 gehäufte TL Schwarzkümmelsamen; 1 Handvoll Grieß

Die Mehle in einer Schüssel gut vermischen, in der Mitte eine Vertiefung eindrücken. Hefe hineinbröseln, Zucker darüberstreuen und mit etwas lauwarmen Wasser und ein wenig Mehl zu einem gleichmäßigen Vorteig verarbeiten. Mit einem Handtuch zugedeckt 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Danach das Salz in das restliche Mehl mischen und den Vorteig damit und dem warmen Wasser zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Mindestens 5 Minuten kräftig durchkneten – noch Mehl oder Wasser hinzufügen, falls der Teig zu klebrig oder zu spröde ist. Dann Schwarzkümmelsamen einkneten und zugedeckt 25 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Zwei Backbleche mit Backpapier belegen und darauf je 6 kleine Flächen mit Grieß vorbereiten. Den Teig nochmals kräftig durchkneten und in 12 Portionen aufteilen. Jede einzelne gut kneten und auf einen „Grießfleck“ legen, dort flachdrücken. Nochmals zugedeckt 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Backofen auf die höchste Stufe heizen (250 Grad).

1 Ei; 3 EL Olivenöl; 1 geh. TL Schwarzkümmelsamen; 1 geh. TL Sesamsamen; 1 geh. TL Thymian (frisch oder getrocknet)

Ei und Öl vermischen, die aufgegangenen Fladenbrötchen damit bestreichen und die 3 Gewürze darauf verstreuen. Bleche in den Ofen schieben und gleichzeitig eine mit Wasser gefüllte Schüssel auf den Boden des Ofens stellen. 10-15 Minuten (beobachten!) backen, bis die Oberfläche die gewünschte Färbung angenommen hat.

Warm mit Butter oder Olivenöl und Knoblauch schmecken die Brötchen am besten.

Kürbissuppe mit Schwarzkümmel

1 Hokkaido-Kürbis

Viel Wasser in einem großen Topf aufkochen und den gewaschenen Kürbis als Ganzes hineinlegen. Etwa 10 Minuten köcheln, bei größeren Köpfen auch länger. Dann kann er leicht mit einem großen Messer geöffnet werden, um die Kerne herauszunehmen. Das Kürbisfleisch kleinschneiden. Die Stücke wiederum in einen Topf mit wenig Wasser geben und so lange kochen, bis es sich leicht drücken lässt.

Olivenöl; 2 Knoblauchzehen (in kleine Würfelchen geschnitten); ein Stück frischer Ingwer (ca. 4-5 cm lang, geschält und in kleine Würfelchen geschnitten)

Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch und Ingwer hineingeben und unter Rühren kurz anbraten. Mit etwas Wasser ablöschen, ein paar Minuten aufkochen lassen. Dann die mürben Kürbisstücke dazugeben und pürieren, evtl. weiteres Wasser hinzugeben. Dann abschmecken mit

1 Msp. Currypulver; 1-2 gestr. TL Schwarzkümmelsamen (im Mörser zerstoßen); 2 Becher Schmand (etwas zum Anrichten zurückhalten); Salz nach Geschmack

Kurz vor dem Servieren die Suppe nochmal aufkochen lassen und in Teller füllen. Jeden Teller mit einem Klecks Schmand in der Mitte und wenigen Schwarzkümmelsamen anrichten. Dazu schmecken hervorragend die orientalischen Brötchen.

Fazit

Schwarzkümmel sollte in keinem Haushalt fehlen – sei es für das Küchenregal oder für den Medizinschrank. Seine heilsamen und gesundheitsfördernden Wirkungen sind vielfältig. Die Nebenwirkungen fallen kaum ins Gewicht und können vernachlässigt werden. Im Vergleich zu anderen Ölen aus der Natur ist es außerdem erfreulich preiswert. Mit einem Literpreis von ca. 25 Euro ist ein gutes hochwertiges Schwarzkümmelöl in Bio-Qualität zu erwerben.

Bitte beachten!

Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Alle individuellen Fragen zu einer Erkrankung und Therapie besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.

Quellen:

Hier finden Sie den ersten Teil des Beitrags!

 

Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) ist einer der Inhalte der Ausbildung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde an unserer Schule. Erfahren Sie hier mehr:

Dieser Beitrag wurde von Maika Oechel, Geschäftsbereichsleiterin Naturheilkunde der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig, verfasst.

 

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