Der Frühling naht und liefert uns bald wieder den Rohstoff für die Gemmotherapie: die jungen Knospen, Sprossen und Triebe.
Über die Gemmotherapie
Vom belgischen Arzt Dr. Pol Henry wurde diese naturheilkundliche Therapieform ab den 1950er Jahren begründet. Dr. Max Tetau, ein homöopathischer Arzt aus Frankreich erweiterte und ergänzte diese sehr sanfte Form der Phytotherapie, also der Therapie mit Pflanzenwirkstoffen.
Die Knospe, lateinisch „Gemma“ ist das Lebendigste und Gehaltvollste, was eine Pflanze neben Trieben und Sprossen zu bieten hat, soll doch die Knospe und die spätere Blüte bei den meisten Pflanzen dafür sorgen, dass aus und mit ihr die nächste Generation weitergetragen wird.
Zum Zeitpunkt der Ernte legt die Pflanze all ihre Kraft und Inhaltsstoffe in ihre Blüte, um dafür Sorge zu tragen, dass nur die besten und substanzreichsten Stoffe an die nächste Generation weitergegeben werden. Genau diese Stoffe mit gesundheitsfördernder, aufbauender und wohltuender Wirkung sind die Grundlage der Gemmotherapie.
Was ist der Unterschied zur klassischen Phytotherapie?
Bei der Phytotherapie werden je nach Erkrankung und Zubereitungsform alle Pflanzenteile genutzt, denken Sie nur an den Eichenrindentee bei Durchfallerkrankungen oder den Fenchelsamentee. Bei der Gemmotherapie werden Auszüge aus Knospen, Sprossen und Trieben zu einem qualitativ hochwertigen Heilmittel verarbeitet.
Einsatzgebiet der Knospen-Therapie
Gemmotherapeutika können bei einer Vielzahl von chronischen und akuten Krankheiten eingesetzt werden. Sie wirken reinigend, ausleitend, regulierend und können bestimmte Fresszellen (Makrophagen) vermehren und aktivieren. Da der Fokus – wie bei der naturheilkundlichen Therapie üblich – in der Harmonisierung des Körpers und der Stabilisierung von Regulationsprozessen liegt (sprich: Aktivierung von Selbstheilungskräften), ist die Gemmotherapie im Gegensatz zu manch anderen Medikamenten sehr nebenwirkungsarm bis -frei.
Beliebte Knospen der Gemmotherapie sind beispielsweise Eiche, Feige, Haselnuss, Heckenrose, Preiselbeere und Wacholder, um nur einen kleinen Teil der verwendeten Pflanzen zu nennen. Die Haselnuss als Beispiel kann hilfreich eingesetzt werden bei akuter Bronchitis oder Bronchialasthma, Wacholder bei Leberstoffwechselstörungen oder auch bei wiederkehrenden Blasenentzündungen.
Dieser Text stammt von unserer Schulleiterin Heike Wemhoff. Sie bildet an der Deutschen Heilpraktikerschule Münster Heilpraktiker für Naturheilkunde aus. Für Beratungsgespräche zur Heilpraktikerausbildung steht Frau Wemhoff gerne zur Verfügung.
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