Nicht nur für das erfolgreiche Bestehen der Heilpraktikerprüfung, sondern auch bei der Ausübung der Heilkunde ist ein umfangreiches Wissen über medizinische, naturheilkundliche und psychotherapeutische Inhalte unabdingbar. Die Lehrmaterialien der Heilpraktikerausbildung der Deutschen Heilpraktikerschule sind didaktisch und methodisch so gestaltet, dass aus neurodidaktischer Sicht ein gehirngerechtes und effektives Lernen möglich ist. Die Deutsche Heilpraktikerschule bietet ab sofort ein kostenloses Zusatzskript für alle Präsenz- und Fernschüler an. Das Skript Gehirngerecht Lernen liefert die wichtigsten Aspekte des gehirngerechten Lernens, um mit den vorhandenen Lehrmaterialien auf dem Online-Campus eine optimale Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung zu gewährleisten.
Lernprinzipien der Neurodidaktik
Prinzip 1 – In Zusammenhängen lernen
Das Pauken einzelner Fakten ohne Zusammenhang ist nicht gehirngerecht. Nur wenn in Zusammenhängen gelernt wird, können Inhalte dauerhaft abgespeichert werden.
Prinzip 2 – Tiefenlernen statt Auswendiglernen
Auswendiglernen hat nur einen kurzfristigen Effekt, da das Wissen nach einem gewissen Zeitraum wieder verschwindet. Ratsamer und auch mit Blick auf die zukünftige Ausübung der Heilkunde ist das Hantieren mit Inhalten. Effektiver als das Auswendiglernen ist die ausgiebige Beschäftigung mit einer Thematik.
Prinzip 3 – Alle Sinne einbeziehen
Effektiv und nachhaltig ist das aktive Lernen. Ein gelerntes Thema kann zum Beispiel durch das zusätzliche Hören von besprochenen Vorlesungen oder durch Erstellung eigener Mindmaps gefestigt werden. Auch lautes Reden der gelernten Inhalte kann zur Festigung beitragen.
Prinzip 4 – Handlungsorientiert Lernen
Handlungsorientiertes Lernen basiert auf dem Prinzip von Learning by doing. Durch Selbsterfahrung und Anwendung bleiben mehr Fakten in Erinnerung als beim bloßen Zuschauen oder Hören. Nicht alle Fakten lassen sich praktisch üben. Theoretisches Wissen kann durch aktive Gruppenarbeit mit der Erstellung von gemeinsamen Modellen, Übersichten oder Grafiken dauerhaft abgespeichert werden. Auch Lerngruppen basieren auf diesem Prinzip. In Rollenspielen kann die mündliche Heilpraktikerprüfung mit selbst entwickelten Fragen oder mit Fragen aus den Gedächtnisprotokollen geübt werden.
Prinzip 5 – Mit Emotionen lernen
Lernen mit intrinsischer Motivation und einer positiven Lernatmosphäre führt zu einem positiven Zustand der „entspannten Aufmerksamkeit“. Entspannte Aufmerksamkeit ist der ideale Zustand beim Lernen. Stress und Versagensängste vermindern die Gehirnleistung. Angst, Furcht, Bedrohung oder Bestrafung, z. B. durch schlechte Noten, sind beim gehirngerechten Lernen zu vermeiden.
Prinzip 6 – Aufmerksamkeit steuern
Die Aufmerksamkeit wird gesteuert durch das Interesse und den Drang Neues zu erlernen. Nur wenn die Aufmerksamkeit gezielt ausgerichtet ist, kann ein Lerneffekt eintreten. Ablenkung, nur mit einem halben Ohr hinhören oder auch Multitasking wirken der gezielten Aufmerksamkeit entgegen.
Prinzip 7 – Laut sprechen
Vor allem im Selbststudium ist das laute Aussprechen gelesener Fakten eine erfolgversprechende Methode, um Erlerntes dauerhaft zu behalten.
Prinzip 8 – Individuelles Lernen
Jeder Mensch ist anders. Manch einer kann Erlerntes visuell gut abspeichern. Wiederum andere können durch bloßes Hören neue Informationen verarbeiten. Daneben spielt die Tagesform und das vorhandene Wissen eine entscheidende Rolle. Das bedeutet für das gehirngerechte Lernen, dass der Lernprozess flexibel gestaltet werden sollte. Der Lernende darf dabei nie unter- oder überfordert sein.
Prinzip 9 – Wissen selbst konstruieren
Sowohl in Lerngruppen als auch im Selbststudium sollte das Erlernte mit aktuellen Quellen abgeglichen und somit bestätigt oder gegebenenfalls berichtigt werden. So kann an bereits erworbene Kenntnisse angeknüpft und neue Informationen können aufgenommen werden.
Prinzip 10 – Zeit und Pausen
Lernen benötigt Zeit. Die Vorbereitung auf eine Heilpraktikerüberprüfung innerhalb von sechs oder weniger Wochen ist langfristig gesehen nicht zielführend, da das Wissen nicht gefestigt wird. Ausreichend Zeit zum Erlernen neuer Informationen ist notwendig, da das Gehirn das neue Wissen wesentlich länger und effektiver abspeichert. Pausen und Schlaf gehören zum gehirngerechten Lernen – denn Lernen bedarf einen Wechsel von Anspannung und Entspannung. Mit einer Unterbrechung des Lernens kann man dem Gehirn eine Pause gönnen. Zu empfehlen sind ein Spaziergang an der frischen Luft, leichte Gymnastikübungen, ein Powernap oder ein Snack. Beim Essen sollte auf leichte Kost geachtet werden.
Prinzip 11 – Üben
„Übung macht den Meister“ ist mehr als ein Sprichwort. Lernen ist ein langer Prozess und Wiederholen von Themen, Üben von Anwendungen und das Testen des bereits erworbenen Wissens tragen zum Lernerfolg bei.
Prinzip 12 – Reflektieren
Es ist ratsam beim Lernen immer mal wieder neue Strategien auszuprobieren und die Erfolge zu dokumentieren. So kann das eigene gehirngerechte Lernen auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Prinzip 13 – Lebenslang lernen
Jedes Alter bringt Vor- und Nachteile beim Lernen mit sich. Jüngere lernen schneller, Ältere weisen mehr Vorwissen auf und können daran anknüpfen. Lebenslanges Lernen heißt, nur die Teile des Gehirns, die wir nutzen, bleiben bestehen und entwickeln sich weiter. Gerade bei einer Weiterbildung oder Umschulung zum Heilpraktiker sind die Heilpraktikeranwärter nicht mehr in dem Alter, wo schnelles Lernen möglich ist. Jedoch haben sie einen entscheidenden Vorteil: sie können auf Erfahrungen und vorhandene Kenntnisse zurückgreifen.
Prinzip 14 – Eigene und fremde Lerngeschichte akzeptieren
Die sozialen, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Umstände haben Einfluss auf die Entwicklungsmöglichkeiten. Der Vergleich mit anderen kann dabei helfen, sich selbst einzuschätzen – nicht zwingend im negativen Vergleich, sondern vielmehr als Motivation und Reflexion des eigenen Lernprozesses.
Lehrmaterial bei der Heilpraktikerausbildung
Die wissenschaftlich fundierten Skripte der Deutschen Heilpraktikerschule sind an gehirngerechtes Lernen angepasst. Hinweise zu Pausen, Verknüpfungen zu multimedialen Dateien im Online-Campus für die visuelle und akustische Stimulation, Mindmaps und Fragen zur Ermittlung des Wissenstands tragen zum Lernerfolg bei.
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