Faktencheck: Ernährungsmythen, die Sie kennen sollten – Teil 3: 5 Mythen von Brot bis Spinat

Faktencheck: Ernährungsmythen, die Sie kennen sollten – Teil 3: 5 Mythen von Brot bis Spinat

Faktencheck: Ernährungsmythen, die Sie kennen sollten – Teil 3: 5 Mythen von Brot bis Spinat: In diesem Beitrag geht es noch einmal um das Thema Ernährungsmythen. Hier können Sie Teil 1 und Teil 2 lesen. Ich habe mir wieder fünf Aussagen, die man häufig zum Thema Ernährung hört, herausgesucht und möchte diese ein wenig näher betrachten.

„Fett macht fett.“

In den 60er- und 70er-Jahren hätten da wohl die meisten zugestimmt. Mittlerweile weiß man, dass Fett nicht automatisch fett macht. Es gibt gesunde Fette aber natürlich auch ernährungsphysiologisch weniger wertvolle oder gar schädliche Fette, wie z. B. Transfette, die beim Frittieren und Härten von Fetten entstehen.  Essenzielle, also für unseren Körper notwendige Fettsäuren sind z. B. die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese finden wir in fettreichem Fisch, aber auch in Kernen, Samen und Saaten. Kürbiskerne, Hanfsamen, Chiasamen, Leinsamen oder auch Pflanzenöle wie Leinöl sind tolle Lebensmittel, die uns neben den essenziellen Fettsäuren auch noch mit weiteren Nährstoffen versorgen.

Ein Gramm Fett liefert rund neun Kilokalorien und ist damit der energiereichste Makronährstoff. Wenn man sich mit der Zunahme von Körpergewicht beschäftigt, sollte man immer auch auf die Energiebilanz achten. Also wie viele Kalorien wurden zugeführt und was wurde eigentlich verbraucht. Wenn mehr zugeführt als verbraucht wurde, kommt es zur Gewichtszunahme und da ist es egal, ob die Kalorien aus Fett oder Kohlenhydraten aufgenommen wurden.

„Dunkles Brot ist gesünder als helles.“

Hier muss man sich einmal anschauen, wodurch die dunklere Farbe kommt. Grundsätzlich ist immer die Vollkornvariante die gesündere – egal wie hell oder dunkel das Brot ist. Aber meist ist die Vollkornvariante immer etwas dunkler, da das ganze Korn inklusive der Randschichten verwendet wird. In diesen sind die ernährungsphysiologisch bedeutenden Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Das Vollkornbrot macht uns auch länger satt.

In hellem Brot werden Auszugsmehle verarbeitet, ohne die wertvollen Randschichten. Diese Mehle lassen den Blutzuckerspiegel stärker ansteigen und auch wieder abfallen.

Manchmal werden Brote gefärbt, z. B. mit Malzextrakt oder Zuckerrübensirup. Das kann etwas in die Irre führen. Das heißt, dass die Farbe des Brotes nicht allein darüber entscheidet, wie gesund ein Brot ist. Viel wichtiger ist es, sich die Inhaltsstoffe genau anzuschauen.

„Energydrinks steigern die Leistung.“

Hauptbestandteile eines Energydrinks sind neben Wasser, Zucker und Koffein, teilweise auch Taurin. Das führt zu einer kurzfristigen Erhöhung der Leistungsfähigkeit, der Aufmerksamkeit und macht wach, in dem es das zentrale Nervensystem stimuliert.

Beim Thema Leistungsfähigkeit sollte auch immer der allgemeine körperliche und seelische Zustand berücksichtigt werden, d. h. Ernährung, Schlaf, körperliche Fitness und Stressmanagement. Energydrinks sollten daher nicht als langfristige Lösung zur Leistungssteigerung angesehen werden.

Ein maßvoller Konsum ist ratsam, um potenzielle Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Denn der Konsum großer Mengen von Energydrinks kann unerwünschte Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schlafstörungen, Nervosität und sogar Herzrhythmusstörungen verursachen. Darüber hinaus können Energydrinks aufgrund ihres hohen Zuckergehalts auch zu einem Energieabfall nach dem anfänglichen Energieschub führen. Häufig enthalten Energydrinks auch Süßstoffe. Aufgrund dessen sollte man den Verzehr der Drinks auch nicht übertreiben.

Falls man unter einem stetigen Leistungstief leidet, sollt man sich mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.

„Aufgewärmter Spinat ist giftig.“

Diese Aussage ist nicht ganz unbegründet. Spinat ist reich an Nitrat und durch bestimmte Bakterien, die sich u. a. bei Zimmertemperatur vermehren können, setzt Nitrat zu Nitrit um. Bei Nitrit handelt es sich um eine Verbindung, die gesundheitsschädlich ist, insbesondere für Kinder. Im Magen können sich aus dem Nitrit Nitrosmanine bilden, die als krebserregend gelten.

Man muss bei der richtigen Zubereitung und Lagerung von Spinat aber keine Angst haben. Kühlen Sie das grüne Gemüse schnell herunter, bewahren Sie es im Kühlschrank auf und erhitzen Sie es zügig wieder stark, sodass alle Bakterien abgetötet werden. Dann kann man sich den Spinat auch noch am nächsten Tag schmecken lassen.

„Zitrusfrüchte haben den höchsten Gehalt an Vitamin C.“

Wenn die Rede von Vitamin C ist, denken die meisten unweigerlich an eine Zitrone oder Orange. Allerdings haben z. B. Gemüsepaprika, Sanddornbeeren, schwarze Johannisbeeren oder Petersilie einen viel höheren Vitamin-C-Gehalt mit mehr als 100 Milligramm/100 Gramm. Eine Zitrone enthält ca. 60 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm und eine große Orange ca. 50 Milligramm/100 Gramm. Absolute Spitzenreiter bei der Vitamin-C-Versorgung sind Hagebutten mit 1.500 Milligramm/100 Gramm. Allerdings essen die wenigsten jeden Tag Hagebutte.

Vitamin C ist ein hitzeempfindliches Vitamin und wird durch hohe Temperaturen zerstört. Deshalb sind Zitrusfrüchte für unsere Vitamin-C-Versorgung nicht von der Hand zu weisen. Denn sie werden in der Regel roh verzehrt und in nicht unerheblichen Mengen.

Quellen:

Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:

Dieser Beitrag wurde von Anne Stoye verfasst. Sie ist Assistentin der Geschäftsleitung Ausbildung der Deutschen Heilpraktikerschule Leipzig.

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