Viele Therapeuten kennen das: ein Patient mit einer umfangreichen Krankheitsgeschichte kommt in die Praxis, es wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, ein Therapieplan erstellt und doch bleibt der gewünschte Erfolg aus. Wurde ein Problem übersehen? Ist eine Therapieblockade vorhanden? Hier kann Diagnostik mittels Dunkelfeldmikroskopie eine Hilfe sein.
Was ist Dunkelfelddiagnostik?
Die Dunkelfelddiagnostik ist eine visuelle Blutuntersuchung mit einem Mikroskop. Der Name rührt daher, dass zur Beleuchtung des Präparats anstelle eines Hellfeldkondensors ein Dunkelfeldkondensor verwendet wird. Bei diesem wird das Präparat von der Seite bestrahlt. Das Licht der Quelle gelangt daher nicht direkt ins Objektiv, sondern nur das Streulicht der betrachteten Objekte. So erscheinen diese hell vor dunklem Untergrund. Der hohe Kontrast ermöglicht das Erkennen auch sehr feiner Strukturen. Zusätzlich eingesetztes Immersionsöl verbessert überdies die Auflösung des Bildes. Mit einer etwa 1000fachen Vergrößerung werden rote und weiße Blutzellen sowie weitere Blutbestandteile und deren Veränderungen betrachtet. Auf diese Weise können Hinweise sowohl auf akute Erkrankungen als auch auf chronische Prozesse gefunden werden. So gibt das Blut Hinweise auf seine Regulationsfähigkeit und Aufschluss über mögliche Belastungen des Organismus. Aus dem Fehlen dieser Anzeichen kann z.B. auch auf eine „Blockade“ geschlossen und der Therapieplan entsprechend verändert werden. Im weiteren Behandlungsverlauf dient die Dunkelfelduntersuchung als Therapiekontrolle.
Was ist der Unterschied zum schulmedizinischen Labor?
Der schulmedizinische Laborbefund erstellt in erster Linie quantitative Aussagen, z. B. über die Anzahl der Granulozyten oder der Erythrozyten. Die Dunkelfelddiagnostik ermöglicht vor allem qualitative Aussagen über die Blutbestandteile. Damit wird z.B. die Aktivität der Granulozyten beurteilbar oder auch, ob die Erythrozyten sich „frei“ bewegen können und vieles mehr.
Wie läuft eine Untersuchung ab?
Etwa 12 Stunden vor der Untersuchung sollte der Patient kein tierisches Eiweiß zu sich nehmen. Die Untersuchung erfolgt möglichst nüchtern, Wasser ist erlaubt. Einige Tropfen Blut aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen werden auf Objektträger gegeben und im Verlauf der nächsten Stunden bis Tage immer wieder betrachtet. Aus dem Ersteindruck sowie aus der Art und dem Tempo des Zerfalls lassen sich Rückschlüsse auf die Belastung des Organismus ziehen und ein Therapieplan erstellen.
Seminare zur Dunkelfelddiagnostik finden am Standort Leipzig statt.
Dunkelfeldmikroskopie Mai 2018
Enderlein Sanum Mai 2018
Dieser Beitrag wurde von Irene Kolbe verfasst.
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