Heute berichte ich über das interessante Thema Stuhldialoge. Ich habe dazu ein Fachseminar in der Heilpraktikerschule Mülheim/Duisburg besucht, um das nötige Wissen zu erhalten. Doch wie so oft war ich sehr skeptisch und musste mich erst einmal darauf einlassen. Die ersten Fragen, die ich mir persönlich stellte, waren: Was ist das? Wozu wird es benutzt und wie kann ich das später in eigener Praxis benutzen?
Zu allererst: Stuhldialoge sind eine kreative therapeutische Technik, die in vielen verschiedenen Kontexten in Beratungs- sowie Therapiegesprächen eingesetzt werden kann. Die Technik wurde im Psychodrama entwickelt und wird heute am meisten in der Gestalttherapie und Schematherapie genutzt.
Doch warum sollte man einen Stuhldialog machen?
Ich habe gelernt, dass es im Leben Situationen gibt, in denen wir einem anderen Menschen nicht sagen können, was unsere Beweggründe für unser Handeln und unsere Reaktionen sind. Angst spielt dabei eine große Rolle. Jeder Mensch möchte wertschätzend und respektvoll behandelt werden und bei Streitigkeiten einen Abschluss mit dem Thema oder der Person finden. Aber manchmal geht das leider nicht. Doch wie soll man einen Abschluss finden, wenn man sich aus Angst nicht öffnen kann oder die Person nicht da ist, um das Problem aus der Welt zu schaffen?
Durch die Stuhldialoge kann man sich seiner Angst und den dazugehörenden Anliegen stellen. Es ist möglich zu lernen, mit der Angst umzugehen. Auch Situationen, die einem schwerfallen, könnten einfacher werden.
In dem Seminar haben wir in einer Kleingruppe in verschiedenen Situationen diese Methode erlernt. Wir haben uns in die verschiedenen Gefühle/Gedanken und Personen hineinversetzt und die Reaktionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Um diese Methode zu verstehen, muss man offen für etwas Neues sein. Eine Herausforderung für mich persönlich.
Ablauf eines Stuhldialogs
Man setzt seine Gefühle/Gedanken oder aber auch Personen auf den Stuhl gegenüber. Der Therapeut leitet das Gespräch und der Klient kann dem Gegenüber alles sagen, was ihn belastet. Danach wechselt er jedoch den Platz und fühlt sich in das Gegenüber ein. Dies scheint am Anfang ein wenig befremdlich, aber dadurch ergeben sich neue Blickwinkel. Es war sehr interessant die Entwicklung des Gesprächs zu betrachten und immer näher an die Lösung zu kommen.
Durch die verschiedenen Übungen haben wir viel gelernt. Auch das man die Stuhldialogtechnik unterschiedlich einsetzen kann.
Diese Methode gelingt in vielen Fällen sehr gut, da man auch den vielleicht zunächst verschlossenen Klienten wertschätzend aus der Reserve locken kann und insbesondere bei schmerzerfüllten und schwierigen Anliegen zu Mitarbeit motiviert.
Ich freue mich sehr darauf diese Methode später in meiner eigenen Praxis anzuwenden.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Fachseminar.
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