Checkup Anatomie: Die Nase: In unserer neuen Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie für die einzelnen anatomischen Strukturen begeistern.
Der Duft des Frühlings
Kaum werden die Tage wieder länger, erwacht die Natur aus ihrem langen und tiefen Winterschlaf. Obwohl wir vielleicht erst nur vereinzelt Knospen oder Blüten mit unserem Auge erspähen können, erreicht unsere Nase bereits jetzt ein Feuerwerk der Düfte, die durch wärmere Temperaturen aus dem Erdreich freigesetzt werden.
Wie funktioniert unsere Nase?
Die Nase, also das Riechorgan, kann in verschiedene Bereiche eingeteilt werden. Sie gehört anatomisch gesehen zu den oberen Atemwegen, und zwar zum Nasopharynx, dem Nasen-Rachenraum. Der sichtbare Teil der Nase wird in einen knorpeligen und in einen knöchernen Anteil unterteilt. Den Nasenknorpel bilden die Nasenspitze, Nasenflügel und Teile des Nasenrückens. Der knöcherne Teil beschränkt sich auf einen Teil des Nasenrückens und auf die Nasenwurzel. Im Inneren der Nase befindet sich direkt hinter dem Nasenvorhof die Nasenhöhle, die durch die Nasenscheidewand in zwei Räume getrennt wird. Jede Nasenhöhle wird nach außen hin durch die Nasenmuscheln begrenzt.
Nasennebenhöhlen
Von der Nase aus führen auf jeder Seite schmale Gänge zu den Nasennebenhöhlen:
- Kieferhöhlen
- Stirnhöhlen
- Keilbeinhöhlen
- Siebbeinzellen
Sämtliche Strukturen der inneren Nase sind mit Schleimhaut ausgekleidet, um die eingeatmete Luft zu reinigen, zu befeuchten und anzuwärmen. Die Nasennebenhöhlen dienen darüber hinaus noch der Gewichtsersparnis und fungieren als Resonanzraum unserer Stimme. Geruchsrezeptoren am oberen Dach der tiefen Nasenhöhle werden durch Duft-Moleküle gereizt. Dieser Reiz bzw. das entstandene elektrische Signal wird über den Riechnerv, den Nervus olfactorius weiter zum Riechkolben geleitet.
Geruch und Erinnerungen
Der Riechkolben ist ein vorgeschobener Teil des Großhirns; hier findet eine erste Reizverarbeitung und -umschaltung statt. Vom Riechkolben ziehen Fasern weiter in das Gehirn zur Riechrinde und auch direkt zum Hippocampus, in dem Düfte direkt mit Gefühlen und Erinnerungen verkoppelt werden.
So ist es nicht verwunderlich, dass Düfte wie frisches Heu im Frühsommer oder auch Zimt oder Lebkuchen im Winter in Bruchteilen von Sekunden mit meist schönen Erinnerungen verbunden werden. Riechen Sie doch einmal an einem Flakon Eau de Toilette. Erinnern Sie sich noch an diesen Duft? Welche Erinnerungen oder Bilder kommen da in Ihnen hoch? Denken Sie vielleicht an Ihre Großeltern oder an die Urgroßeltern?
Nasenzyklus
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass Sie öfter einmal ein verstopftes Nasenloch haben? Dies ist der Nasenzyklus Ihrer Nase. Der Luftstrom durch ein Nasenloch wird verringert, damit sich die Nasenschleimhaut dieser Seite besser reinigen und regenerieren kann. Nach einer Weile wechselt der Luftstrom zum anderen Nasenloch.
Riechen Sie auch den Hauch des Frühlings? Ihre innere Diashow startet wieder mit bunten Bildern und Erinnerungen bei den ersten zarten Düften von Krokus, Narzissen und Tulpen.
Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:
Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.
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